Nach Kyungs und Minhyuks Geschichten reicht es mir erst mal. Ich denke fast die ganze Zeit an nichts anderes und beschließe für einige Tage keine weiteren Nachforschungen anzustellen. Ich schlafe eh schon schlecht genug auf dem Sofa, da brauch ich nicht auch noch diese Gedanken. Wenigstens klappt seit meiner Standpauke die Ordnung im Haushalt gut. Ich muss meistens nicht mal allein kochen, denn irgendjemand erklärt sich immer bereit, mir zu helfen.
So hoffe ich auch an diesem Morgen, dass einer von ihnen schon wach ist und mir beim Frühstück machen hilft, doch es ist totenstill im Haus, was bedeutet, dass sie alle noch schlafen. Mit einem Seufzen richte ich mich auf und stöhne, als mein Rücken schmerzhaft knackt. Leise verfluche ich das Sofa und tapse langsam ins Bad. Dort wasche ich kurz mein Gesicht, binde meine Haare zusammen und ziehe mir etwas anderes an. Meine Klamotten sind, da ich ja kein Zimmer habe, im Bad in einem Schrank gelagert.
Als ich fertig bin, mache ich mich auf in die Küche. Heute gibt es zum Frühstück Fisch und Reis. Ich habe schon lange aufgehört, für jeden einzelnen sein Lieblingsessen zuzubereiten, also wechsle ich immer wieder durch. Nachdem ich den Tisch gedeckt habe, beginne ich den Fisch zu braten und koche den Reis. Nach kurzer Zeit ist beides fertig. Ich stelle es unter einer Haube auf den Tisch, damit es nicht kalt wird. Dann laufe ich zur Treppe, die nach oben führt und rufe nach den Jungs.
Normalerweise hört mindestens einer von ihnen mich und weckt dann die Anderen, woraufhin sie alle verschlafen runter kommen und wir gemeinsam essen. Doch heute passiert nichts. Kein Geräusch dringt von oben an meine Ohren. Kein müder Jihoon tapst die Treppen mit seinem grummeligen Morgenblick herunter. Kein Kyung verbreitet schon viel zu früh am Morgen gute Laune und auch kein knallroter Yukwon taucht auf, der erwischt wurde, wie er aus Minhyuks statt aus seinem Zimmer kam. Eine Sache, auf die ich die Beiden unbedingt mal ansprechen muss.
Verwundert rufe ich erneut, doch wieder keine Reaktion. Ich reibe mir übers Gesicht und seufze. Seit wann haben sie denn einen so tiefen Schlaf? Jetzt muss ich mich wohl oder übel nach oben bequemen und sie runter bringen. Leise grummelnd stapfe ich die Stufen nach hoch. Seltsamerweise dringt kein Licht durch die angelehnte Tür des Wohnzimmers, dabei bin ich mir sicher, es vorhin angelassen zu haben. Schließlich sieht man sonst nichts, da es ja kein Sonnenlicht hier gibt.
Leise fluchend taste ich mich an der Wand entlang, finde schließlich den Lichtschalter und drücke darauf. Geblendet von der Intensität der plötzlichen Helligkeit kneife ich die Augen zusammen. „Überraschung!" Tönt es plötzlich von allen Seiten. Ich schreie auf, mache einen Satz nach hinten und falle fast über die Lehne des Sofas.
Mit jetzt weit aufgerissenen Augen starre ich die Sechs an, die im Raum verteilt stehen und mich breit angrinsen. Auf ihren Köpfen sind knallbunte Partyhüte und das ganze Zimmer ist mit Girlanden in den selben Farben geschmückt. Auf dem Tisch steht eine riesige Torte, auf der „Happy Birthday Jaehyo" in blauem Zuckerguss steht. Außerdem sieben Teller und mehrere Schüsseln mit Reis, Fisch, Fleisch, Kimchi und Gemüse. Als letztes fällt mir ein kleiner Haufen Geschenke auf, der in einer Ecke mehr schlecht als recht gestapelt steht.
Fassungslos starre ich sie an. Bevor ich ein Wort sagen kann, fängt Jihoon schon an zu sprechen:"Ha! Wir wussten, dass du es vergessen hast!" Meine Augen weiten ich noch ein Stück und langsam realisiere ich, was das hier ist. „H-hab ich etwa.. ist heute etwa mein.. Geburtstag?" Frage ich schließlich mit halb erstickter Stimme.
Breit grinsen sie mich an und nicken heftig. „Heute ist der 23. Dezember." Stahlt Jiho und Taeil fügt hinzu:"Jetzt bist du 18!" Ich atme stockend aus und spüre, wie mir Tränen in die Augen steigen. Jetzt bin ich 18. Nicht erwachsen, aber trotzdem ist der 18. Geburtstag ein sehr wichtiger für mich. Eigentlich hätte ich vor ein paar Monaten die Schule abgeschlossen und würde jetzt eine Universität besuchen. Meinen Geburtstag würde ich wahrscheinlich, wie jedes Jahr davor auch, allein feiern. In meinem Zimmer, vor meinen Büchern. Mein Vater wäre dafür zu beschäftigt und Freunde würde ich nicht haben. Mein einziges Geschenk wären die üblichen 380.000,000 Won (ca. 300 Euro) von meinem Vater.
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Toy
FanfictionAhn Jaehyo genießt mehr oder weniger sein Leben als Sohn des Polizeipräsidenten von Seoul. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem die größte und am meisten gefürchtetste Verbrecherbande Südkoreas, Block B, die zudem auch noch einen gewissen Hass gegen se...