3. Tough Cookie

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"Anhand deines Gesichtsausdruckes nehme ich an, dass wir dir nicht mehr erklären müssen, wer wir sind." Ich richte den Blick auf den Sprecher. Es ist der mit der Cap. Ich mustere ihn genau. Er ist relativ jung, doch das sind sie alle. Keiner von ihnen ist mehr als drei Jahre älter als ich. Mir war klar, dass die Mitglieder von Block B nicht sonderlich alt sein können, doch dass sie so jung sind, hätte ich nicht gedacht

"Du siehst ziemlich scheiße aus." Bemerkt der mit den lila Haaren kühl. Ich zucke zusammen. Seine Stimme ist tief, tiefer als die der Anderen. Ich erkenne sie. Es ist P.O's Stimme.

Ich mustere nun auch die restlichen Member genauer. Der mit der runden Brille ist der Kleinste, also muss das Taeil sein.
Und ich wette, der der als erstes zu mir gesprochen hat ist Zico. Ich habe ihn mir immer furchterregender vorgestellt. Mit Narben im Gesicht und all diesem ganzen Klischeehaftem Zeug. Doch er sieht, bis auf seine Kleidung, aus wie ein normaler, junger Mann.

Ich hole tief Luft und überlege, ob ich irgendetwas sagen soll. Irgendetwas um ihnen zu zeigen, dass ich ihnen nicht gänzlich unterlegen bin. Doch egal was ich sagen würde, es wäre eine Lüge und sie wissen das auch.
Das Zittern in meiner Stimme, mein hoher Puls und die Panik in meinen Augen würden meine Angst verraten. Mal abgesehen davon, dass ich vollkommen wehrlos an die Wand gekettet bin. Also schließe ich den Mund wieder und lasse es bleiben.

"Du weißt, aus welchem Grund wir dich hier her geholt haben. Allerdings soll dein Vater nicht denken, dass es dir hier all zu gut ergeht, also werden wir dich für ihn etwas.. verschönern." Der Unterton in Zicos Stimme lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen.

Sie werden mir weh tun. Sie werden mich foltern, nur um meinen Vater dazu zu bekommen, sich auszuliefern.

Mein Herz pocht so heftig gegen meine Rippen, dass es weh tut und ich spanne meinen gesamten Körper an, als einer der Clowns zu dem silbernen Schrank läuft. Ich kann nicht sehen was darin ist, als er ihn öffnet, doch das schabende Geräusch von Metall auf Metall das entsteht, als er ein kleines Messer heraus zieht, überzieht meinen Körper mit einer Gänsehaut.

"W-was wollt ihr d-damit tun?" Krächze ich panisch, als ich meine Stimme endlich wiederfinde.
"Oh Kyung sieh nur, er kann ja sprechen. Dann kann er bestimmt auch schreien." Grinsend sieht der mit den Goldketten um den Hals zu dem, der das Messer in der Hand hält und demnach wohl Kyung sein muss.

"Das will ich doch hoffen, B-bomb." Mit diesen Worten kommt Kyung auf mich zu und packt mein Kinn mit der Hand.
Ich versuche den Kopf zu schütteln und mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien, doch er ist viel kräftiger als ich.

"Schneid ja tief genug, sonst blutet es nicht richtig." Ruft Taeil aus dem Hintergrund. Wenn man in das Gesicht des kleinsten Mitglieds von Block B sieht, würde man eine solche Grausamkeit niemals vermuten. Seine Züge sind sehr kindlich und liebenswürdig. Wenn ich ihn anders kennen gelernt hätte, wäre er wohl der letzte von dem ich vermuten würde, dass er bei sowas mitmacht.
Doch ich muss wohl endlich lernen, dass auch hinter dem nettestem Gesicht verdorbenes Wesen stecken kann.

Als Kyung die kalte Klinge des Messers unterhalb meines rechten Auges auf meinem Wangenknochen ansetzt, gilt meine ganze Aufmerksamkeit wieder ihm. Ich versuche erneut mich zu befreien, doch ich bin viel zu schwach um auch nur seinen Griff lockern zu können.

Tief schneidet das glitzernde Metall in mein Fleisch an. Ich zische leise vor Schmerz, während er beginnt, etwas in meine Wange zu ritzen. Es ist nicht so schlimm, dass ich es nicht aushalten könnte, doch angenehm ist es auch nicht gerade.

Nach ungefähr einer Minute lässt er von mir ab und betrachtet zufrieden meine Wange. Ich versuche hinunter zu schielen, doch sehe natürlich nicht, was er in meine Haut geritzt hat. Ich zögere einen Moment und überlege, ob ich es wagen soll zu fragen, was jetzt dort steht. Schließlich entscheide ich mich dagegen. Es ist wahrscheinlich besser wenn ich einfach möglichst wenig sage, sonst sage ich noch etwas Falsches, etwas, das ihnen nicht passt. Ich will wirklich nicht raus finden, was sie dann tun würden.

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