Toy

21. Thank you

„Taeil, das brennt! Was ist das?" Ich zucke zusammen und ducke mich unter seinen Händen weg. Nachdem wir im Bad verschwunden sind hat der Kleinere direkt angefangen so ein Zeug zusammenzumixen und meine Haare nass gemacht. Jetzt steht er auf einem Hocker, damit er an meinen Kopf kommt, und schmiert mir diese Pampe auf die Haare. Sobald das Zeug meine Haut berührt geht ein flammender Schmerz dadurch.

„Stell dich doch nicht so an, Jaehyo. Ich muss deine Haare eben erst mal blondieren, sonst sind sie zu dunkel. Und das brennt dann etwas, aber für Schönheit muss man nun mal leiden." Er kichert und klatscht noch mehr von dem Mittel auf meinem Kopf. Ich zische leise und gebe ein wehleidiges Geräusch von mir.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hat er alles aufgebraucht und erläutert mir, dass ich jetzt noch warten muss, bis es eingewirkt ist. Währenddessen rührt er das Nächste an. Nach ungefähr einer halben Stunde brennt meine Haut wie Feuer und ich bin kurz davor mir einfach einen Eimer Wasser überzukippen, da werde ich endlich erlöst. „Wir waschen das jetzt aus und dann schneide ich deine Haare noch etwas." Meint Taeil mit einem Grinsen. Ich seufze erleichtert und halte meinen Kopf über die Badewanne, damit er dieses Mittel wegwaschen kann.

Als er damit fertig ist und er auch meine Haare etwas geschnitten hat, verteilt er wieder so ein Zeug. Zum Glück brennt es diesmal nicht ganz so sehr. Nach einer weiteren halben Stunde kann man auch das zweite Mittel abmachen. Anschließend massiert Taeil noch irgendein Pflegemittel in meine Haare und föhnt sie danach. Den Spiegel hat er abgedeckt, damit ich die Farbe noch nicht sehen kann.

Ich beiße mir während der Prozedur die ganze Lippe auf. Meine Angst grüne oder knallrote Haare zu haben ist riesig. Außerdem hat Taeil sie so kurz geschnitten, dass ich mir keinen Zopf mehr machen kann und dem trauere ich eindeutig hinterher. Ich mochte diese Frisur.

„Okay, fertig. Willst du es gleich sehen?" Ich gebe ein ungläubiges Geräusch von mir. „Natürlich will ich es sofort sehen." Er grinst und hebt die Hände an das Handtuch, das den Spiegel verhängt. „Bereit?" Ich atme tief durch und nicke dann zögernd. Er zieht einmal kräftig an dem Tuch und eröffnet mir so die Sicht auf den Spiegel.

Ich hole scharf Luft und weite die Augen. Meine Haare sind kurz, leicht gelockt und violett. Im ersten Moment finde ich sie schrecklich. Entsetzt berühre ich sie und stolpere einen Schritt zurück. Dann fahre ich leicht hindurch, gehe wieder näher heran und blinzle ein paar mal. Eigentlich ist es gar nicht so schlimm. Und es sieht nicht mal unbedingt schlecht aus. Sondern ziemlich gut. Sehr gut sogar. Es steht mir.

„Und? Was hältst du davon?" Ich lächle breit und drehe mich zu ihm um. „Es ist perfekt geworden. Danke Taeil." Er grinst und klopft sich selbst auf die Schulter. „Ich kanns halt." Leicht schüttle ich den Kopf und öffne die Badtür. „Gehen wir ins Esszimmer, sie müssten inzwischen fertig sein." Er nickt und folgt mir.

Ich bin etwas aufgeregt, was wohl die Anderen zu der neuen Frisur sagen werden. Wird es ihnen gefallen? Ich denke schon, dass sie es hassen werden, wage ich zu bezweifeln. Es sieht schließlich wirklich nicht schlecht aus. Trotzdem spüre ich leichte Angst.

Taeil betritt vor mir die Küche und bedeutet mir noch zu warten. Er macht mit einem lautem Räuspern auf sich aufmerksam, bevor er zu sprechen beginnt:"Ladies and Gentlemen, darf ich prä-.." Abrupt wird er von Jihoon unterbrochen. „Wir haben hier gar keine Ladies!" Der Ältere knurrt leise und ich kann mir vorstellen, mit welchem Blick er Jihoon jetzt anstarrt. Allein bei dem Gedanken daran erschaudere ich. Taeil sieht wirklich süß und klein aus, aber er kann auch sehr furchterregend sein. „Doch, wir haben schließlich dich hier, Pabo!" Ertönt es jetzt. An der Stimme erkenne ich, dass es Jiho ist. Sofort fängt der Jüngste von ihnen an sich zu beschweren, doch er wird von Minhyuk unterbrochen:"Jetzt seid doch mal still! Ich will wissen, was Taeil sagen wollte!"