Pov. Jaehyo
Als die Jungs das Haus verlassen und ich allein zurückbleibe, wird mir die Stille, die mich plötzlich umgibt, schmerzlich bewusst. Ich fahre mir durch die Haare und lege den Kopf in den Nacken. Jihoon sagte, ich soll in sein Zimmer gehen und dort bleiben, bis sie wieder kommen.
Langsam setze ich mich in Bewegung und packe erst Mal ein bisschen Essen und einige Wasserflaschen zusammen. Bei dem Versuch, alles auf einmal hochzubringen, fällt, natürlich, die Hälfte runter, weshalb ich schließlich zwei Mal laufe. Oben esse ich erst mal ein wenig und lege mich dann nochmal hin. Schlafen kann ich allerdings nicht. Ich mache mir jetzt schon Sorgen.Die Zeit vergeht nur schleppend. Ich esse, ich trinke und ein paar Mal wage ich mich aus dem Zimmer, um die Toilette zu besuchen. Sonst lese ich, höre Musik oder sitze einfach nur da, starre die Wand an und frage mich, was sie gerade wohl machen und wann sie wieder zurück kommen.
Gegen 01:00 Uhr fange ich an, mir Sorgen zu machen. Klar weiß ich, dass sie eine ganze Weile brauchen, um ihren Plan auszuführen, doch ich kann einfach nicht anders. Tausend Vorstellungen, was ihnen passiert sein könnte erscheinen von meinem inneren Auge und ich werde immer nervöser.
Als zwei Stunden später immer noch kein Lebenszeichen von ihnen gekommen ist, bin ich versucht, das Zimmer zu verlassen und runter zu gehen, wo ein Fernseher steht. Ich will einfach nur wissen, was da draußen gerade passiert, ob es ihnen gut geht und ob alles geklappt hat. Doch ich halte mich zurück. Ich will ihre Aktion nicht durch mein Verhalten gefährden. Am Ende kommen sie mit den Gefangen zurück, während ich gerade unten bin. Das will ich wirklich nicht riskieren.Mein Körper wird immer erschöpfter, umso mehr Zeit vergeht. Er verlangt nach Schlaf, doch ich kann nicht schlafen, bevor ich nicht weiß, ob bei ihnen alles okay ist. Statt mich hinzulegen, tigere ich aufgeregt durch den Raum und versuche mich vergeblich zu beruhigen. Ich bin kurz davor vor Angst zu weinen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was alles passiert sein könnte. Ich brauche sie. Sie sind meine Familie. Ich kann nicht ewig hier drin bleiben ohne die geringste Ahnung, was da draußen los ist.
In den frühen Morgenstunden, ich liege inzwischen in Embryostellung auf dem Bett und unterdrücke mein Zittern, höre ich endlich Geräusche von unten. Sofort bin ich auf den Beinen und lege das Ohr an die Tür. Stimmen sind zu hören, gemischt mit Poltern. Dann werden sie plötzlich lauter, woraufhin ein Schrei folgt, der mir durch Mark und Bein geht.
Ich bin schon dabei die Tür aufzureißen und nach unten zu rennen, da wird es wieder ruhiger. Ich kann mich gerade noch so zurückhalten und schlage mir stattdessen beide Hände vor den Mund, damit mein Schluchzen etwas gedämpft wird. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich im Zusammenhang mit Block B solche Angst hatte. Allerdings ist es diesmal Angst um sie, nicht vor ihnen.Nach einer gefühlten Ewigkeit ertönen Schritte auf dem Flur. Ich weiche etwas zurück. Es könnte auch ein Eindringling sein. Die Klinke wird herunter gedrückt. Mit verheulten Augen starre ich wie gebannt auf die sich öffnende Tür. Jihoon erscheint darin. Sofort stürme ich zu ihm und schlinge die Arme um ihn. Mein ganzer Körper wird von Schluchzen geschüttelt.
Er nimmt mich ebenfalls in die Arme und streicht mir beruhigend über den Rücken. „Nicht weinen, Kätzchen. Es ist doch alles okay." Seine Taten und Worte sorgen dafür, dass ich tatsächlich nicht mehr so stark schluchze und langsam wieder ruhiger atme.
„W-warum habt ihr so lange gebraucht?" Gebe ich schließlich leicht stockend von mir. „Es gab ein paar Komplikationen, aber nichts schlimmes. So weit ist alles gut gelaufen." Ich schniefe und blinzle zu ihm auf. „Und wer hat dann eben geschrien?" Jihoon lächelt mich an und streicht mir sanft durch die Haare. „Nur einer der gefangenen Polizisten. Mach dir keine Sorgen, Kleiner." Ich seufze und lehne den Kopf gegen seine Brust. „Ich hatte Angst um euch." - „Tut mir Leid. Aber es geht wirklich allen gut." Entschuldigend küsst er mich auf die Stirn und zieht mich enger an sich. Selbst in dieser Situation, mit all dem, was eben passiert ist und all meiner Panik, die ich gerade noch hatte, verspüre ich dieses Kribbeln im Bauch. Außerdem fühle ich mich in Jihoons Armen sofort wohl und geborgen. Vielleicht hat Taeil ja recht, mit seiner Theorie, dass ich verliebt bin. Aber wer weiß das schon, ich weiß es ja selbst nicht mal. Und jetzt habe ich eh nicht die Nerven, mir auch noch darüber Gedanken zu machen.
DU LIEST GERADE
Toy
FanfictionAhn Jaehyo genießt mehr oder weniger sein Leben als Sohn des Polizeipräsidenten von Seoul. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem die größte und am meisten gefürchtetste Verbrecherbande Südkoreas, Block B, die zudem auch noch einen gewissen Hass gegen se...