9. Der Teufel

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Sara POV

Verheult stehe ich mit der Leiche von meiner Mutter auf den Boden.
Die Sonne scheint und im Wald wird es heller. Ich bin die ganze Nacht wach geblieben und habe die Leiche von meiner Mutter umarmt.
Ich beobachte die Vögel, die fröhlich in der Luft fliegen und höre das leise Rascheln von den Blättern.

Nachdem was alles passierte habe ich mir eins versprochen....ich werde diejenigen umbringen, die meine Eltern und meine leibliche Mutter getötet hat.

Ich werde Lavera vernichten.

Ich mache meine Hände zu Fäusten und schaue beschlossen zur Ferne.

Lavera hat mir gezeigt, dass ich viel stärkere Kräfte als sie besetzte und das heißt...ich bin viel stärker als sie.

***

Ich renne.
Ich renne so schnell ich kann und suche nach einer Straße.

Zu meinem Glück entdecke ich endlich eine Straße und laufe mit meiner letzten Kraft dahin.

Irgendwo in der Nähe muss ich jemanden finden, der mir helfen kann.

Langsam verschwindet die Sonne und es sind graue Wolken zu sehen. Nun fängt es an zu regnen.

Mein ganzer Körper fängt an zu zittern und alles in meinem Kopf dreht sich.
Meine Beine versagen und ich falle auf die Knien.
Mitten auf die Straße im dunklen hocke ich mich auf den Boden, doch gebe nicht auf.

Schon wieder muss ich an den Jungen denken. Jack. Seine roten Augen tauchen wieder in meinen Gedanken auf. Er hat mir das Leben gerettet und das nicht nur einmal.

Doch wegen mir muss meine unschuldige Mutter sterben und ich kann nichts für sie tun.

Es fängt an stärker zu regnen. Ich werde nass, doch es interessiert mich nicht. Ich habe alles verloren und das nur wegen Lavera.

Ich breche wieder in schluchzen auf und fühle mich viel besser, als ich die ganze Wut aus mir raus lasse.

Meine nassen Haare kleben an meinem Gesicht und ich senke meinen Blick auf den nassen Boden.

Was, wenn ich doch zu schwach bin und gegen Lavera nicht gewinnen werde?

Für eine kurze Zeit gebe ich auf, doch plötzlich hockt sich jemand zu mir und steckt etwas an meinem Ohr.

Ein beruhigendes leises Lied ist zu hören.

Das Lied löst mich von meinen Gedanken und ich fühle mich viel besser, als bin ich in einer völlig anderen Welt.

Schnell drehe ich mich um und erblicke Jack vor.
Einerseits bin ich glücklich ihn zu sehen, aber andererseits spüre ich ein Stechen tief in meinem Herz.
Er zieht seine Jacke aus und legt es sanft über meine Schulter.
Seine goldenen braunen Augen fesseln an meinen, genauso meine an seinen.
Wir schauen uns für eine Weile in die Augen und mir kommt es vor, als ob die Zeit stehen bleibt.
Wegen dem Regen sind seine Haare Nass. Seine Haare kleben an seiner Stirn und an den Spitzen tropft das Wasser auf den Boden.

,,Wenn ich alleine bin und niemanden neben mir habe, höre ich immer das Lied. Dann fühle ich mich nicht alleine und ich habe das Gefühl, als bin ich in einer ganz anderen Welt." Höre ich seine raue Stimme und direkt spüre ich ein Kribbeln in mir.

Er hat recht. Ich fühle mich wirklich, als bin ich in einer ganz anderen Welt...mit ihm zusammen.

Als er aufsteht und ich realisiere, dass er gehen will, packe ich ihn schnell an seinem Arm und löse mich von seinen Kopfhörer.

,,Du solltest weiter gehen bevor du dich im Regen erkältest."

,,Bitte...bleib hier." Sage ich verzweifelt und will seinen Arm nicht los lassen.

Sein Blick wird kühler und er schlägt genervt meinen Arm weg.
Es fühlt sich an, als würde er sich zu einer anderen Person verwandeln.
Mein Blick bleibt verwirrt an ihn hängen, was er bemerkt.

,,Wenn ich hier bleibe kann es gefährlich sein."

,,Lieber gefährlicher, als in der Dunkelheit alleine zu sein."

Er dreht sein Kopf zur Seite und ein ironisches genervtes Lächeln bildet sich an seinen Lippen ehe seine Miene wieder ernst wird und er in meine Augen schaut.

,,Du kannst dich wirklich an nichts erinnern, nicht wahr?" Er legt eine kurze Pause und sein Blick ist immer noch kühl.

Jack wirkt wie eine Person, der keine Gefühle hat. Er interessiert sich für niemanden.
Aber warum rettet er mein Leben?

,,Wenn du es nur wissen würdest..." Flüstert er, sodass ich es noch hören kann ,,...dann würdest du mich hassen."

,,Ich habe es genug von euren Geheimnissen. Wer ist diese Lavera und seit ihr alle Teufel? Warum seit ihr überhaupt hier und was wollt ihr von mir?" Schreie ich ihn an, doch er bleibt ruhig.

,,Wer bist du?" Platzt es aus mir und ich wende meinen Blick von ihn nicht ab.

,,Der Teufel." Haucht er und schaut mir diesmal tief in die Augen ,,Ich bin Jack und ein Teufel."

Langsam und mit zitternden Händen löse ich mich von ihm.

,,Ich wurde beauftragt auf die Welt zu kommen und dich zu finden."

,,Warum ich?"

,,Weil du halb Mensch halb Teufel bist und du besitzt die Kraft, die kein Teufel besitzt. Du hast die Fähigkeit die Hölle zu vernichten und somit auch Lavera. Deshalb schickt Lavera die ganzen Teufel aus der Hölle auf die Erde, damit sie dich finden."

,,Heißt es...ich bin auch ein Teufel?"

,,Deine Mutter war die Anführerin in der Hölle und hatte das Sagen von den ganzen Teufel, doch Lavera..." Er stoppt. Warum stoppt er? Nachdenklich schaut er zur Seite und spannt seinen Kiefer. ,,Deine Mutter ist gestorben und Lavera hat den Thron übernommen. Aber sie wusste nicht, dass sie ein Kind von einem Menschen hat."

Es ergibt alles einen Sinn was er mir erzählt.
Bevor ich weiter fragen kann, greift er an meinem Arm und teleportiert mich mit.
Wir kommen bei mir zu Hause in meinem Zimmer an.
Ich schaue mich um, doch sehe Jack neben mir nicht mehr.
Das Haus ohne meine Mutter kommt mir sehr einsam vor.
Ich muss wieder an seine Worte nachdenken.
Meine Mutter war wirklich die Thronführerin in der Hölle?
Das heißt...mein Vater ist ein Mensch und Lavera hat meine Eltern getötet?
Ich kann es nicht glauben.

Ich bin ein halb Mensch und halb Teufel.

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Lgs

Heartbroken 𝗧𝗵𝗲 𝗗𝗲𝘃𝗶𝗹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt