*Andis PoV*
"Maus, kommst du zum Abendessen?", rief meine Mum.
"Gleich Nata!", rief ich zurück. Aus welchem Grund auch immer, meine Mum hasste es, wenn ich sie Mum nannte. Schön, sie hatte mich zwar adoptiert, aber ich kannte meine Eltern schließlich gar nicht und war schon immer bei ihr (oder zumindest, seit meinem zweiten Lebensjahr).
Gut, sie war nur 17 Jahre älter als ich, aber trotzdem...
Es hatte keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen.
Ich hatte über eine Stunde damit verbracht, alle meine Gedanken in das kleine Buch zu schreiben, das ich zu Weihnachten bekommen hatte.
Es war eine Art Tagebuch für mich, irgendwie...
Auf jeden Fall half es, meine Gedanken in Ordnung zu bringen.
Ich klappte es seufzend zu und ging nach unten in die Küche. Nata (Natalie, meine Mum) hatte bereits den Tisch gedeckt. Sie hatte auch gekocht.
Nanu? Was war denn da los?
Normalerweise kochte sie nur am Wochenende, da ich während der Woche in der Schule aß und sie bei der Arbeit und da es ja nur wir zwei waren...
Da war wohl was im Busch.
"Du hast gekocht?", fragte ich möglichst beiläufig, während ich unsere Gläser füllte.
Sie lächelte mich an und stellte die Pfanne vor mir auf den Tisch.
"Tortellini in Schinken-Sahne-Sauce", antwortete sie lächelnd.
Mein Lieblingsessen.
Da war definitiv was im Busch!
"Cool", murmelte ich mit wenig Begeisterung.
Während dem Essen wurde ich über meinen Tag ausgefragt. Die Schule, den Musikunterricht, Alex und was es sonst noch so gab...
Ich versuchte immer wieder vom Thema abzulenken, um herauszufinden, was den los war, aber Nata gab nicht nach und so beschloss ich, einfach den Abend zu genießen. Sie würde es mir schon noch sagen.
Als wir fertig waren wollte ich aufstehen und die Küche aufräumen, denn der, der nicht kocht, der räumt auf und spült, das war bei uns eine unausgesprochene Regel.
"Bleib sitzen, es gibt noch Nachtisch!", quietscht Nata vergnügt wie ein kleines Kind und nicht wie eine 34-jährige, erwachsene Frau.
Nachtisch!? Vielleicht musste ich mir doch Sorgen machen, wegen was-auch-immer sie mir mitteilen wollte.
Als wir mit zwei selbstgemachten Schokoladenpuddings im Wohnzimmer auf der Couch saßen, sagte sie schließlich: "Ich muss mit dir reden."
"Wär mir jetzt gar nicht aufgefallen", erwiderte ich.
Sie hob irritiert eine Augenbraue in meine Richtung, aber ich zuckte nur mit den Schultern, um ihr zu sagen, sie sollte meinen Einwurf am besten ignorieren.
"Schön. Also, es ist so... Ich hab von meiner Arbeit aus das Angebot bekommen, auf eine einwöchige Fortbildung nach Paris zu gehen... Es handelt sich dabei weniger um ein Angebot, als vielmehr um eine Aufforderung", sagte Nata schließlich, ein wenig geknickt.
"Aber das ist doch toll!", versuchte ich sie aufzumuntern. "Wann geht's los?"
"Am Montag"
Okay. Jetzt verstand ich, was los war. Sie würde meinen Geburtstag verpassen.
Was ich, da ich Geburtstage nicht wirklich mochte (zumindest meinen nicht), nicht wirklich schlimm fand. Nata aber schon. Schließlich bestand sie jedes Jahr darauf, zu feiern.
"Ist doch nicht so schlimm", sagte ich.
"Es ist sowieso nur mein 17.er. Wir skypen einfach am Mittwoch und ich lad mir zum Feiern Alex und Julie ein..."
"Danke, Große", murmelte Nata, während sie mir einen Kuss auf die Stirn gab. Sie sah erleichtert aus.
Wir aßen schweigen weiter unseren Pudding.
"Übrigens", sagte Nata auf einmal, " wird Alex die Woche bei dir wohnen. Sein Dad geht nämlich auch."
Ich lächelte.
Alex und ich kannten uns irgendwie schon immer. Nata und Alex Dad waren Arbeitskollegen und da beide alleinerziehend waren (Alex Mum hatte nach seiner Geburt das Sorgerecht an seinen Dad abgegeben und war verschwunden), hatte sie sich schnell angefreundet (obwohl Alex Dad (Markus) 15 Jahre älter war, als Nata) und sich gegenseitig viel geholfen (mit uns, also Babysitten und so) und auch oft die Wochenenden zusammen verbracht. Mit den anderen Arbeitskollegen verstanden sie sich weniger, wahrscheinlich weil keiner von den anderen Computergenies in Natas Firma Kinder hatte und wenn, dann war es wohl immer die Frau, die sich um die kümmerte.
"Toll!", freute ich mich.
"Musst du am Wochenende arbeiten?""Ja. Tut mir leid Süße, aber ich hab Wochenenddienst."
"Okay...", sagte ich, schulterzuckend.
"Ich muss sowieso noch eine Hausarbeit schrieben. Ich geh ins Bett. Nacht Nata."Ich gab ihr einen Kuss auf die Backe.
"Gute Nacht Schatz!"
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Hei ihr,
wartet ihr schon auf Niall?
Ich schon!
Aber da müssen wir uns noch ein wenig gedulden...
LG tr4umt43nzer
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Rette mein Herz (1D FF - Niall)
FanfictionAndis Welt steht Kopf. Als sie im Internet zufällig auf ein soziales Netzwerk stößt beschließt sie, sich anzumelden, einfach weil es sich interessant anhört. Irgendwie hilft es, sich da "rumzutreiben" und bald findet sie auch Freunde. Doch was wäre...