Geh

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(GALLY)
Es klingelte und ein total besoffener Thomas torkelte mir entgegen. ,,Heyyy..d-du rkk...", lallte er und fiel mir entgegen. Schnell ging ich ihn auf.
Gott, das musste ihn echt fertig machen, das mit Newt..

,,Shit.", Thomas kam mir mit Tränen in den Augen entgegen. ,,Was ist los?", fragte ich besorgt. Er ließ sich neben mir auf der Coach nieder. ,,Ich hab mit jemandem geschlafen..mit einer Frau-ich..Gott ist das furchtbar..", er hatte das Gesicht verzogen und sah aus, als ob er gleich kotzen müsste. ,,Du warst nicht bei verstand!", meinte ich beschwichtigend.
,,Ich muss es Newt ja nicht sagen, oder?", fragte er. Ich zuckte nur mit den Achseln. ,,Ich bin kein Engel und somit auch nicht Amor, Minho ist das.", sagte ich. ,,Frag lieber ihn, bevor ich noch die ganze Beziehung zerstöre."
Er musste leicht lachen, dann nickte er.

Heute hatte ausnahmsweise ich frei und würde den Tag mit Newt verbringen.
,,Hi Newt.", flötete ich fröhlich.
Newt lag auf dem Bett von Eric, neben ihm lag Eric.
Newts Arme umschlangen den Körper des Jungen und was man von hier sehen konnte war nicht besonders schön..

Newt sah mich an. ,,Is was?", fragte er genervt. ,,Schau mal weg! Ich muss mich anziehen."
Ich drehte mich um, toll Newt und Eric, Thomas und eine wildfremde Frau!
Und ich durfte jetzt lügen, was für ein Scheißtag!

,,Warum hast du mit ihm geschlafen?", fragte ich Newt, ich war mehr wütend auf ihn, da Thomas nicht bei Verstand gewesen war und Newt schon. ,,Wer sagt das?", Seelenruhig aß Newt sein Brot.
Noch mehr Wut loderte in mir hoch.
,,Muss wohl Zufall sein, dass ihr zusammen nackt in einem Bett liegt, an einander gekuschelt!", keifte ich ihn an. ,,Eric kann keinen richtigen Schritt laufen, du hast den total durch gebumst!"
Newt sah kurz auf. ,,Der Kleine ist eng und gut, außerdem sieht er heiß aus und bei dem Charakter kann man auch nicht meckern."
Was? Was hatte er da gerade gesagt?
,,Was ist mit-Was ist mit Thomas?", ich sah ihn verzweifelt an, dann begriff ich. ,,D-du hast ihn gesehen!" ,,Wow, Gally benutzt sein Gehirn.", Newt verdrehte genervt die Augen. ,,Und hat er dir erzählt wie toll es war? Hat er dir erzählt, dass ich ihm zu öde geworden bin? Oder war das von Anfang an ein Spiel?"
Er lachte freudlos auf. ,,Newt..Er war total besoffen.", ich war einfach nicht gut im Reden.
Na toll! ,,Er liebt d-" ,,VERSCHWINDE!", schrie Newt. ,,Nichts tut ER HÖRST DU? NICHTS!!"

Der Stuhl von Newt fiel scheppernd zu Boden. Alle Köpfe in der Kantine hatten sich zu uns gewendet.

,,Newt beruhig dich.", ich stand auf. Doch er stieß mich mit voller Kraft weg von ihm. Er sah so zerbrechlich aus und war trotzdem so stark.
Newt ging auf mich los, Ich wehrte mich nicht, ich würde es auch nicht..

Mit einem blauen Auge und einem Kühlpack saß ich nun auf einem Stuhl in Newts Zimmer.
,,Hey, ich weiß was passiert ist und ich wollte dir nur klar machen, dass Thomas total besoffen war..", murmelte ich.

Verdammt das hatte echt wehgetan!

Newt antwortete nicht, er strich sich durchs Haar. Nach einer halben Ewigkeit ,sagte er:,,Es lag nicht daran, dass er besoffen war..Ich bin nicht der richtige für Thomas. Das ganze mit der WG, der Band und Minho und dir, das hätte gar nicht erst passieren dürfen. Schon als wir gemerkt haben, dass wir alle schwul sind hätten wir das alles abbrechen müssen."

Ich sah Newt mit großen Augen an, meinte er das wirklich Ernst?

,,Ich weiß, es war ne echt schöne Zeit mit euch..und ich bin dankbar für jeden fucking Moment mit euch, aber-..Ich habe zwar ne gute Chance zu überleben, aber ich muss neu anfangen und mit euch geht das nunmal nicht. Ihr gehört mit zu dem zweit schlimmsten Teils meines Lebens..dem Krebsabschnitt..es tut mir leid Gally, aber ihr dürft nicht wieder kommen, ihr dürft mich nicht festhalten..lasst mich gehen.", jetzt sah Newt mich an. Seine Mundwinkel waren zu einem traurigem Lächeln verzogen.
Erst als ich die heißen Tränen an meinen Wangen spürte ,merkte ich, dass ich weinte.
,,Ich werde es den Anderen sagen, aber ich werde sie nicht aufhalten, wenn sie dich trotzdem festhalten.", mit diesen Worten stand ich auf und ging zur Tür. Kurz bevor ich sie zuzog flüstere ich, sodass er es nicht hörte:
Wenn wir nicht mehr festhalten, dann fällst du, aber nur weil wir dich unten wieder auffangen werden..

Between your LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt