Ich vermisse dich

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(NEWT)
Mein Atem ging viel zu schnell und ich hatte Angst, unglaubliche Angst.
Mein Vater lächelte mich milde an.
,,Du brauchst keine Angst haben, es fühlt sich gut an.", lächelte er.
,,I-ich will das nicht..", sagte ich leise.
,,Du musst das aber tun, Newt.", er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schob mich auf die Tanzfläche.
Alle Augen waren nun auf mich gerichtet. Ich musste schlucken.
Mir wurde unglaublich schlecht, alles nur Männer. Männer, die Spaß haben wollten, irgendjemanden betrogen, ekelhafte Männer jeden Alters.

Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter, ich zuckte zusammen.
Ein hübscher Junge mit warmen blauen Augen und dunklen braunen Haaren sah mich an.
,,Wir müssen loslegen ,sonst sind wir tot und das ist kein Scherz. Komm ich helfe dir.", flüsterte er und begann seinen Körper im Takt zu bewegen.
Auch er trug diese schwarze Anzughose mit Trägern und ein weißes leicht aufgeknöpftes Hemd.

Der Junge half mir tatsächlich und bewegte sich mit mir über die Bühne.

Nach der Show trug ich nur noch eine Unterhose. Meinen Vater fand ich nicht mehr.
Da kam der Junge, der mir geholfen hatte wieder auf mich zu.
,,Hey, ich weiß ja noch nicht mal deinen Namen.", sagte er. ,,Verrätst du ihn mir?"
,,Ich bin Newt.", ich hielt ihm die Hand in gegen. ,,U-und du?", fragte ich schüchtern.
Mir war das unglaublich peinlich, wir hatten eben zusammen gestrippt.
Sofort wurde mir wieder schlecht. Wie konnte mein Vater mich nur für seine Geschäfte einsetzten?

,,Ich bin Chris.", antwortete er mir. ,,Musst du jetzt auch hier arbeiten?"
Ich nickte leicht. ,,Wegen meinem Vater."
,,Ich auch..Versuch dich dämlich anzustellen, Newt, dann musst du nicht ran.", er war blass geworden.
,,Ähm..woran?", fragte ich. In diesem Moment wurde er von einem Mann zu sich gezogen.
,,Na Chrisss.", säuselte der Mann gefährlich. ,,Heute brauch ich mal wieder was."
Chris sah nochmal zu mir, eine kleine Träne trennte sich aus seinem Auge, dann zog ihn der Mann mit und legte Chris einen Arm um, dabei begrabschte er ihn.
Jetzt wusste ich ,was Chris meinte..

,,Da bist du ja wieder, sei froh, dass du wenigstens einen Monat Pause hiervon hast. Ich bin total zerfickt.", murmelte er und umarmte mich.

Chris und ich waren Freunde geworden und es waren bereits 4 Monate in denen ich hier arbeiten musste vergangen.
Bis jetzt hatte ich zum Glück nur Strippen müssen, was ich sehr begrüßte und inständig hoffte ,dass es so blieb.

,,Und jetzt unsere 2 Jüngsten, Süßesten, Applaus für Newt und Chris..", rief unser Chef.
Wir betraten die Bühne und zogen unsere Nummer ab, als die Show zu Ende war, wollten wir von der Bühne gehen.
Doch da rief der Chef:,,Haaalt wer wird, denn da schon gehen? Ihr freut euch doch sicher, dass unser kleiner Molch wieder da ist, nicht?"
Oh nein! Was kam jetzt?
Der Applaus dröhnte in meinen Ohren und ich wandte meinen Kopf zu Chris.
Ihm standen Tränen in den Augen, ich merkte, wie er versuchte sich unter Kontrolle zu halten.
Ein Fremder packte ihn am Arm und riss ihn, aus den Augenwinkeln sah ich ,wie er Chris auf den Boden drückte. Ich wusste was jetzt kam..zumindest für Chris.
Da hörte ich wieder was.
,,Newt wird sich jemanden aussuchen...!", rief mein Chef. Mir wurde schlecht, das war mein Glück, ich hatte keines.

Ich lief durch die Reihen überall Pfiffe und begierige Blicke.
Schließlich stoppte ich vor einem jungen Mann, der noch wie 16 aussah, da musste ich vielleicht nicht kotzen.

Ich setzte mich auf seinen Schoß und begann zu strippen.
Der Junge unter mir griff mir an den Hintern, ich wollte nicht angefasst werden!
Ihm entfuhr ein Keuchen, nein nein nein!
Was hatte ich diesem Universum getan?
Doch ich musste weiter machen.

Langsam trennten sich die Blicke wieder von uns, da die Show nun weiter ging.
Sofort wollte ich aufspringen und wegrennen, doch der Junge hielt mich zurück.
,,Hey..ganz ruhig.", hauchte er und zog mich zurück auf seinen Schoß. ,,Wie viel kostest du?"
,,Unbezahlbar!", zischte ich. ,,Ich bin ein Stripper und keine Hure."
,,Das lässt sich ändern.", er hielt mich noch fester und bewegte mich auf seinen Becken.
Erschrocken stellte ich fest, dass er hart geworden war.
Tränen stiegen mir in die Augen, ich wollte nur noch hier weg.

,,Hey.", Erleichterung machte sich in mir breit. Mein Vater würde mich hier rausholen.
,,Hey..", antwortete der Junge.
,,Das musst du bezahlen.", sagte mein Vater und deutete auf mich. Das?
,,Wie viel willst du?", fragte er.
,,300€, dann kannst du ihn für heute haben.", antwortete mein Vater.
Jetzt weinte ich wirklich, er verkaufte mich einfach.
Der Junge drückte ihm das Geld in die Hand und zog mich mit.
Er drückte mich in sein Auto auf die Rückbank.

,,Hast du das schonmal gemacht?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. ,,B-bitte l-ass mich..", flehte ich.
,,Wie alt bist du?", fragte er. ,,Ich bin 17."
,,drei-zehn..", flüsterte ich.
,,Oh..das tut mir leid, aber ich brauch dich jetzt trotzdem..", er drückte meine Beine auseinander.
Dann rieb er sein Becken an meins.
,,Ich heiße Zero, also nenn mich auch so.", zischte er gefährlich in mein Ohr.
Schnell nickte ich eifrig, ich wollte ihn auf gar keinen Fall wütend machen.
Chris war einmal Ohnmächtig geschlagen worden, als er sich gewehrt hatte.

Zero hatte die Rückbank nach hinten geklappt.
Ich trug mittlerweile nichts mehr und er trug nur noch sein aufgeknöpftes Hemd.
Sein Finger fuhr in mich. Ich schrie vor Schmerz auf.
,,Shhh..", flüsterte er. ,,Ohne Vorbereitung tut es weh..mehr weh.."
Mir flossen Tränen aus den Augen und ich sah in seine grauen Augen, er küsste mich am Hals und arbeitete sich hoch zu meinem Kinn.
Ein zweiter Finger glitt in mich, mein Schrei wurde von seinem Kuss gedämpft.

Nun zog er seine Finger aus mir und stieß in mich ein.
Ich schrie und weinte. Langsam ging es wieder und Zero begann sich zu bewegen.
Doch immer blieb diese Frage:
Womit hatte ich das verdient?

Verbittert sah ich in den Spiegel und nahm die Tabletten, die ich vor der OP einnehmen musste. Ich hatte schon wieder vergessen wofür sie waren..
Traurig starrte ich in den Spiegel.
Damals hatte ich das erste Mal Sex gehabt, eigentlich konnte ich froh sein, dass Zero nicht schlimmer gewesen war.
Mit der Zeit hatte ich verstanden, dass er noch einer der harmlosen gewesen war.

Und Chris?
Chris war mit 15 gestorben.
Ich glaubte nicht an den Himmel, doch ich sah instinktiv hoch.
Er hatte mich beschützt und war dann erschossen worden, ein älterer Mann hatte mich vergewaltigen wollen.
Leider hatte er eine Waffe gehabt. Traurig sah ich in den Spiegel.
,,Jetzt bist du ein Engel..Chris..vielleicht komme ich bald und dann können wir zusammen das Leben leben ,was wir nie hatten, irgendwann kommt Tommy ,dann zu uns und wir heiraten vielleicht und haben Kinder. Wenn du willst kannst du dann Pate werden..", wisperte ich. ,,Tut mir leid, dass du für mich gestorben bist..ich vermisse dich.."

Between your LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt