Kap 105

1.5K 106 35
                                    

Jimin

Meine Mum und Kookies Eltern kamen zur Schule. Yoongi und Taehyung haben ihre Eltern schon beruhigt und meinten, dass es ihnen gut ginge und noch bei uns bleiben wollten, weswegen ich auch echt froh war. Ich konnte mich an niemand anderes so schützend klammern, wie an mein Baby. (Und ja: ich liebte es ihn so zu nennen!)

Während die Eltern von Jungkook und meine Mum mit uns den Schulflur entlang nach draußen liefen, fragten sie uns was passiert war. Mrs. Thompson hatte es uns wenigstens gelassen, dass wir allein reden durften. Wir erklärten, dass ein paar Schläger kamen und erwarteten nichts weiter, doch dann kam diese eine Frage von Mrs. Jeon.

„Und warum haben diese Jungs euch geschlagen?", fragte sie, woraufhin Kookie sofort seinen Kopf senkte. Wir kamen zum Stehen.

„E-es war meine Schuld, denke ich. Also naja, nicht ganz. Sie kamen einfach nur nicht mit meiner Art klar, deswegen.", reimte ich mir was zusammen, doch es klang einfach nur erbärmlich.

„Mit welcher Art?", fragte meine Mutter. „Jimin, was meinst du?"

„M-mum, ich-"

„Park Jimin, was ist los?" Sie sah mich ruhig und liebevoll an, doch ich spürte nur, wie der Kloß in meinem Hals größer wurde. Tae stand bei Kookie, aber beide versuchten sie sich nichts anmerken zu lassen, während Yoongi neben mir stand und ebenfalls auf Abstand ging. Aber ich wollte und konnte es nicht mehr verstecken.

...oh Mann, das wird sie alle bestimmt erschrecken.

Ich nahm Yoongis Hand und zog ihn weiter zu mir heran. „Mum, Yoongi und ich sind zusammen...deswegen haben uns die Jungs auch verprügelt.", gestand ich endlich. Es fühlte sich an als würde mir die größte Last der Erde genommen werden und ich seufzte erleichtert auf, dennoch gespannt auf die Reaktion meiner Mutter.

Sie sah mich überrascht an, Jungkooks Eltern schnappten nach Luft und schauten geschockt aus, wobei ich nur noch den liebevollen Druck von Yoongis Hand spürte, was er tat um mich zu beruhigen. Aish, wie ich ihn liebte!

„Und warum sollte dann auch unser Junge verprügelt werden?", fragte Mrs. Jeon mit strengen Blick.

„Weil ich mit Taehyung zusammen bin.", sagte plötzlich der junge Schwarzhaarige und perplex starrten wir ihn alle an. Tae noch am meisten, es sah nämlich so aus, als würde sein Kinn gleich auf den Boden fallen.

„Kookie, was-", wollte er fragen, da unterbrach ihn die rasende Stimme von Mrs. Jeon.

„DU BIST SCHWUL?!", fragte sie aufgebracht und Kookie nickte, wenn auch zurückhaltend und ängstlich. Man sah, wie er zitterte. „Das ist widerlich! So etwas kommt mir nicht in mein Haus!"

Und damit wendete sie sich mit ihrem Mann zum Gehen, der seinen Sohn ebenfalls verachtend musterte.

Meine Mutter trat vor. „Hey, Moment mal! Wo wollen Sie denn jetzt hin? Was ist mit Jungkook?"

„Wieso sagen Sie eigentlich nichts? Er ist genau so einer! Wie können Sie damit einverstanden sein? ", fragte Mrs. Jeon zurück und deutete auf mich, wobei mir schon wieder schlecht wurde. Wie konnte Yoongi solch einen Hass nur jahrelang aushalten? Ach ja - hat er ja nicht, deswegen musste er ja umziehen!

Mieses Pack, dachte ich mir.

„Weil sie unsere Söhne sind!", meinte meine Mum gefasst und ich war mehr als überrascht über ihre Gefühle, die sich nicht verändert zu haben schienen...

„Wir haben keinen Sohn mehr!"

BAM! Das war es. Der Moment, in dem jeder nach Luft schnappte und nicht glaubte, was Mr. Und Mrs. Jeon da von sich gegeben haben.

Erschrocken nahm meine Mum Jungkook in den Arm, welcher nur noch ein einziges Wrack war und weinte. „Wie können Sie so etwas nur sagen?!", kam es von ihr und ehrlich: so aufgebracht hab ich sie schon ewig nicht mehr erlebt. „Das ist Ihr Sohn, Ihr Kind!"

Doch die andern zwei Erwachsenen kümmerten sich nicht und verließen die Schule ohne ein weiteres Wort. Kookie stand nun ganz alleine da mit uns, doch er sollte sich nicht so fühlen. Wie mit Blitzgeschwindigkeit steuerten Tae, Yoongi und ich auf ihn zu und umarmten ihn, zusammen mit meiner Mum.

Ich konnte mir nicht vorstellen, wie schwer dieses Verhalten sich auf ihn ausübte, aber ich wollte, zusammen mit meinen Freunden, alles daran setzen, dass es ihm wieder gut gehen würde.

Unserem Kookie.

F*** off, Park Jimin!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt