„Jin! Omo, das ist ja vielleicht schön dich wieder zusehen!", sagte meine Mutter freudig, als sie zu uns in das Wohnzimmer kam und meinen Freund neben mir auch der Couch bemerkte.
„Hallo Mrs. Min. Freut mich auch.", gab der Ältere lächelnd zurück.
„Bleibst du zum Abendessen?"
„Eigentlich wollte ich hier übernachten, wenn es kein Problem ist.", fragte Jin indirekt nach, woraufhin meine Mutter sofort abwinkte.
„Du bist hier jeder Zeit willkommen. Ich bin nur froh, dass du meinen Sohn so annimmst. Du musst wissen er hatte es nicht immer leicht Freunde zu finden mit seiner Art."
„Mum!", schmollte ich. „Ich denke meine Art war nicht das Problem, aber danke, dass du so peinliches über mich erzählst!"
Beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust, während Jin leicht grinsend beobachtete, wie mir Mum einen Kuss auf die Wange gab, um mich zu beruhigen.
„Ach Liebling. Du weißt, du bist gut so wie du bist, stimmt's?"
Verlegen vergrub ich mein Gesicht in ein Couchkissen, damit sie mein zufriedenes Lächeln nicht sehen musste.
Ja meine Mum liebte mich, so wie ich war. Dafür konnte man nur dankbar sein, denn nicht jeder Mensch war so aufgeschlossen wie sie.
~•~
Nach dem Essen gingen Jin und ich zurück in mein Zimmer, um etwas Ruhe von meinen Eltern und dem Alltag zu bekommen, denn sind wir ganz ehrlich: mein Zimmer war der beste Rückzugsort.
Ich setzte mich auf mein Bett und lehnte mich an das Kopfende, bevor ich auf den Platz neben mir klopfte, damit auch Jin sich setzte. Mit einem Lächeln kam er meiner Bitte nach, während ich zur Fernbedingung griff und Netflix anmachte.
„Was willst du schaun?", fragte ich ihn.
Er sah auf seine Hände. „Eine Romanze."
Ich lachte über seine hoch roten Wangen, welche er dabei bekam, woraufhin mir ein Kissen ins Gesicht geworfen wurde. Sofort änderte sich mein Lachen zu einer bösen Grimasse, weswegen Jin erschrocken zusammenzuckte, da ich mich auf ihn warf und ihn ordentlich kitzelte. Er kicherte und strampelte wie verrückt, bevor ich dann von ihm runter geworfen wurde und eine kleine Kissenschlacht entstand. Ich zog kurz an seinem Pullover, wobei er das Gleichgewicht verlor und auf mich drauf fiel. Erschöpft von den ganzen Bewegungen atmeten wir schwerer und bekamen uns gar nicht mehr ein vor lachen.
Jin stützte sich, mit seinen Händen neben meinem Gesicht, auf und sah mir grinsend in die Augen. „Ich hab gewonnen."
„Davon träumst du wohl!", lachte ich und schubste ihn von mir runter.
Wir setzten uns wieder normal hin und grinsten uns einfach wie blöde an, bis ich mich dann zum Fernseher wand und einen Film namens ‚Die nackte Wahrheit' startete.
Wir bleiben eine ganze Weile in unserer Position, bevor sich Jin dann an mich kuschelte und ich meinen Arm um ihn schlang. In diesem Moment wurde mir mal wieder klar, wie froh ich war, ihn bei mir zu haben und ihn meinen Freund nennen zu können. Es brauchte nicht viel, nur ein paar liebe Gesten, die wir uns gegenseitig schenkten, damit wir wussten, dass wir uns vertrauen konnten.
Er half mir einfach, meinen Schmerz vergessen zu können.
Ich seufzte bei der Stelle, an der einer der Typen die Frau küsste und fragte mich ehrlich, wie sich so ein Kuss wohl anfühlte. Also nicht mit einer Frau, sondern mit einem Jungen.
„Das muss schön sein.", flüsterte Jin an meine Brust.
„Was meinst du?", fragte ich und streichelte ihm behutsam über den Rücken.
„Jemanden zu küssen...", murmelte er unverständlich.
„Ich weiß es nicht...kann sein, hab es noch nie gemacht.", gab ich ehrlich und schulterzuckend zu, woraufhin Jin sich sofort aufrecht hinsetzte und mich überrascht ansah.
„Was echt?", fragte er mit offenen Mund.
Ich lachte leise. „Ja, klar. Oder was denkst du, warum ich immer weg bin. Sie fanden mich alle abartig, weswegen ich auch nie einen Freund hatte."
Traurig blickte ich auf meine Hände und mir kamen wieder die Worte von Jimin in den Sinn. Als er-
„Das tut mir leid.", kam es leise vom Braunhaarigen, der mich mitfühlend ansah.
Ich schmunzelte leicht. „Naja, du hattest ja auch nie die Gelegenheit dazu, oder?"
Beschämt schüttelte er den Kopf. Ich wusste, dass er auf meinen Cousin stand, aber sich nicht einmal traute es mir gegenüber zu sagen. Jin er verschlossen was diese Sache anging und vermutlich hatte er genauso viel Angst wie ich davor betrogen und belogen zu werden. Es fühlte sich bei mir, trotz der ganzen Wärme um Jimin, immer etwas falsch an, weil man nie sicher sein konnte, dass diese Person nicht log. Und ich dachte, das wäre auch das Problem von Jin mit Namjoon.
„Willst du deinen ersten Kuss mit Joonie?", fragte ich dann vorsichtig, woraufhin er mich geschockt anblickte.
„W-was?"
„Ach komm.", lachte ich. „Ich weiß doch, dass du ihn magst, oder?"
Beschämt blickte er zur Seite. „Ja schon, aber...ich weiß nicht, was er davon halten sollte. Warum also sollte er mein erster Kuss sein?"
Ich nickte. „Ich verstehe was du meinst. Warum nicht einfach einen Freund küssen und es hinter sich haben, damit man nicht sagen muss: „mein erster Kuss kam von der Person, die ich jetzt hasse", stimmt's?"
„Ja genau!", meinte Jin, dann wieder an mich gewandt, weswegen ich schmunzeln musste.
Wir saßen kurz einfach nur so da und blickten uns in die Augen, bis ich dann realisierte, was wir da gerade gesagt hatten. Mit einem ‚Freund'. Und das waren wir.
Schluckend verschwand mein Lächeln und ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Jin...meinst du, wir..."
Ich wollte nicht weiter reden, denn ich hatte Angst vor der Antwort. Es war doch verrückt oder etwa nicht?!
Jin aber kam näher gerutscht und sah mir tief in die Augen. Ich bemerkte wie aufgeregt er war, genau wie ich.
„Warum nicht?", hauchte er mir entgegen, wobei mich eine Gänsehaut überkam.
Mit großen Augen kamen wir uns Zentimeter für Zentimeter näher, bis ich dann auf seine Lippen sah.
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F*** off, Park Jimin!
Fiksi PenggemarYoongi kommt auf eine neue Schule. So weit hatte er nur geplant allen aus dem Weg zu gehen, damit er keine Probleme bekam. Doch dann tauchte Park Jimin und dessen Clique auf, welcher seine Welt irgendwann auf den Kopf stellte. Aber die Frage lautete...