Zukunft

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Heute

Edward fühlte sich warm und geborgen. Was Bella ihm, trotz allem was sie ihm schenkte, niemals geben konnte, war dieses Gefühl. Stärke, Zuversicht, Hoffnung und Liebe – all das gab sie ihm. Aber niemals diese Sicherheit, die ihm Carlisle vermag zu geben. Die sanften Liebkosungen, die dieser ihm zuteil kommen ließ, erwärmten sein totes Herz auf eine einzigartige Weise.

Als er vor knapp hundert Jahren aus diesen drei Tagen voller Qual aufgewacht war, war die warme Präsenz seines Schöpfers schon beruhigend gewesen. Er verband damit stets Ruhe und eine gewisse Art des Friedens.

1918

Zu jung... was habe ich getan?... ist er tot oder regungslos? Herr, vergib mir, was ich hier tat.

Ständig, ohne Unterbrechung, sprach jemand. Eine tiefe Stimme, angenehm und sanft im Tonfall, hatte ihn durch das gesamte grausame Fegefeuer geleitet. Mal bittend, mal flehend, mal unterstützend.

Würde er, rege er sich, nochmals Schmerz empfinden? Ein weiteres Mal wollte er es nicht empfinden.

Er ist wunderschön geworden... ob ein Mensch wahrnehmen würde, dass er blasser geworden ist? Obgleich es nichts Angenehmes für ihn ist, war es doch faszinierend zu beobachten.

Es roch nach alten Büchern, Staub und verbranntem Holz. Unendlich viele, kaum definierbare Nuancen dazwischen.

Ohne das Blut riecht er so viel verlockender. Mir fehlt der Puls jetzt schon, aber zumindest für das theoretische Zusammenleben ist es sehr viel besser.

Ein leises Lachen erklang, sichtlich unterdrückt, aber wahrnehmbar. Ein harmonischer Klang, einer Nachahmung auf dem Klavier wert. Er bezweifelte, dass er es nachempfinden könnte.

„Edward?" Die Stimme war anders, weniger präsent, vorsichtig und unsicher. Er atmete, aber es hatte nicht die bekannte Wirkung auf ihn. Da war noch ein Geruch, so allumfassend und beruhigend. Musste er beruhigt werden?

Eine federleichte Berührung an seinem Arm jagte einen Schauder über seinen Körper. Erschrocken riss er die Augen auf und versuchte zurückzuweichen – nur um von wo auch immer herunter zu fallen.

„Mach langsam", ermahnte ihn diese fremde Stimme wieder, „Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig."

Ich sollte jetzt nicht lachen. Obwohl es durchaus ein witziger Anblick war. Hoffen wir, dass es keiner Wiederholung bedarf, aber das nächste Mal sollte ich nicht gerade einen Tisch zum Hinlegen auswählen.

„Was?" Seine Stimme klang ihm selbst fremd, während er sich aufsetzte. Alles fühlte sich anders an. Die Luft in seiner Lunge, der Boden unter seinen Händen, selbst der Stoff auf seiner Haut.

Wie fängt man so ein Gespräch an?

„Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst." Jemand ging vor ihm in die Hocke. Blonde Haare, bronzefarbene Augen. Eine besorgte Miene und ein freundliches Lächeln.

„Dr. Cullen." Sein Hals brannte, unangenehm, sein Denken einvernehmend. Gott, brannte das.

Carlisle genügt vollkommen", korrigierte der Ältere ihn und hielt ihm die Hand hin. Nickte er selbst? Er wusste es nicht. Das alles war so verwirrend.

„Sie waren mein Arzt."

Was für ein guter Arzt ich doch war. Jemand so junges zu verdammen. So unschuldig.

„Ja. Aber um die Grippe brauchst du nicht mehr zu Sorgen." Nur um eine ewige Verdammnis, für immer jung.

„Sie haben gesagt, ich werde sterben."

Opfer für die FamilieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt