Kapitel 23

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Kapitel 23-

Auf dem Schulhof war schon die ganze Aufmerksamkeit auf mich gelenkt, sobald ich mit meinem Motorrad den Parkplatz befuhr.
Ein Parkplatz, relativ nahe am Schulgebäude war noch frei, der allerdings wahrscheinlich zu eng ist, für die die normalerweise da parken.
Ein Vorteil mehr.

Ich bremste also, und stieg gleichzeitig mit meiner Schwester ab.
Durch die dunkle Scheine des Helmes sah ich, wie jeder der auf dem Pausenhof stand mich und meiner Schwester abwartend anschauten.

Die altbekannten tiefen Atemzüge halfen mir mich wieder zu entspannen, und schon nahm ich den Helm von meinem Kopf, was meine Schwester schon längst gemacht hatte, und legte meine Haare zu recht, indem ich meinen Kopf schüttelte. Und nicht so wie in den Filmen, definitiv nicht so elegant.
Ich klemmte meinen Helm unter meinen Arm, nahm meiner Schwester meinen Rucksack ab und lief gemeinsam mit ihr in das große Schulgebäude.
Ich versuchte mich, wie in letzter Zeit so oft, mit anderen Gedanken abzulenken, während mich die ganzen Schüler weiter überrascht anstarrten.

Ich wollte gerade die Eingangstür aufdrücken, als mir von innen die Arbeit abgenommen wurde, und ein mir bekannter Junge mir fast du Türe in Gesicht klatschte.

"Wow, ganz ruhig, mit dir hab ich noch was zu bereden.", rief ich Liam zu, der sich dann wieder zu mir umdrehte, mich musterte und sich total von sich selbst überzeugt vor mich hinstellte, während die anderen seiner Mitläufer sich hinter ihn stellten.

„Was gibts denn Süße?", fragt er während er schelmisch grinst.

„Das ekelhafte Grinsen kannst du dir direkt sparen, du Schwein.", motze ich ihn an, und ließ mich nicht von seiner Gruppe an Footballspielern einschüchtern, sondern stellte mich mindestens genau so selbstsicher hin.

„Merci, was machst du da?", fragte Sydney mich und versuchte mich von ihm weg zuziehen, doch ich riss mich aus ihrem Griff und schüttelte sie ab.

„Hör lieber auf deine Schwester.", provozierte er weiter.

„Warum? Weil du mich Schlagen willst? Du willst wirklich ein Mädchen schlagen? Weil du mich begrapschen willst? Bist du wirklich so tief gesunken?", beantwortete ich meine Frage selbst und verschwendete nicht einmal den Gedanken daran zu gehen.

Als hätte ich nicht schon genug Aufmerksamkeit auf mich gezogen, stand nun wirklich JEDER in einem Kreis um uns, es kam mir so vor als wäre jeder einzelne Schüler auf diesem Pausenhof und schaute bei dieser Streiterei zu.

Ich roch den Geruch meines besten Freundes hinter mir, den man nicht überriechen kann, der mich vergewissern ließ, dass nun auch meine Freunde hinter mir standen. Einen Blick nach hinten, und ich sah dass mehrere Leute hinter mir standen, als gedacht.

Paris, stand fast genau neben mir, sie war sichtbar wütend auf ihren Exfreund.
Dann noch Jayson, Sydney, Meila, Kyle, Evan, einige Cheerleader.
Doch Logan fehlte.
Wir waren mindestens genau so viele wie Liam's Gruppe, was mich nur noch mehr an Selbstvertrauen trotzen ließ.

„Vielleicht hab ich ja genau das vor?", sagte er und trat einen Schritt näher.

„Das zeigt nur wie unreif du bist.", erklärte ich ihm und trat ebenfalls einen Schritt näher, um zu zeigen dass ich keine Angst von seinen wahrscheinlich leeren Drohungen habe.
„Als erstes betrügst du deine Freundin mit der du über ein Jahr zusammen warst, und jetzt drohst du auch noch ein Mädchen zu schlagen und zu begrapschen. Glückwunsch, jetzt hast du endlich was in deinem Leben erreicht.", scherzte ich ironisch, was Liam anscheinend wütend machte, denn seine Mimik veränderte sich schnell.
Provozierend klimperte ich mit meinen Wimpern und legte den Kopf schief, auf seine Antwort wartend, die nicht kam.

Aufeinmal schuckte mich der breite Junge nach hinten, doch ich würde von zwei starken Armen aufgefangen.

Ich drehte mich schnell nach hinten, und sah wie ich in den Armen von Evan lag. Bevor ich ihm danken konnte, änderte sich die Situation.

Plötzlich lag Liam am Boden, über ihm kniete ein aufgebrachter Logan, der gerade zum zweiten Schlag ausholen wollte, jedoch von Kyle gestoppt wurde.
Evan stellte mich schnell auf und half Kyle dabei, Logan von Liam runterzuziehen.

„Logan!", schrie ich erschrocken und rannte zu den vier Jungs.
Logan versuchte sich weiter aus den Griffen der zwei Jungs zu befreien, was er auch fast schaffte, doch irgendein Footballspieler half ihnen noch Logan in den Griff zu bekommen.
Liam wollte das allerdings nicht auf sich sitzen lassen, stand auf, wischte sich über deine aufgeplatzte Lippe und wollte sich gerade auf Logan stürzen, als ich realisierte dass ich etwas unternehmen musste.

Ich rannte zwischen die beiden Jungs, konnte dem Schlag von Liam gut ausweichen. Ich legte meine Hand auf die Brust von Logan, spürte dabei seinen schnellen Herzschlag, welcher mich verunsicherte.

„Logan, beruhige dich!", schrie ich ihn an, und nach dem ich diese Worte um die 3 Mal wiederholt hatte, wurde Logan lockerer und sah mir endlich in die Augen.

„Hör auf!", meinte ich und mir stiegen Tränen in die Augen.

Mein Ziel war es nicht, das es so schnell eskalierte und Logan sich dabei verletzten würde. Ich war mal wieder so aufgebracht und habe gehandelt ohne nach zu denken. Wie immer, und schon waren wir alle wieder in Schwierigkeiten. „Hör auf.", wimmerte ich noch einmal, so leise dass es nur die vier Jungs vor mir mich verstanden könnten.

„Mercedes. I-", stotterte Logan und starrte mich mit großen Augen an, als er realisierte dass ich kurz davor war, zu weinen.

Sofort drückte er mich gegen seine Brust, und schling die Arme um mich, als würde er mich nie wieder los lassen. Um ehrlich zu sein, hätte ich nichts dagegen. Ich lauschte deinen Herzschlag, welcher sich mit der Zeit beruhigte, und auch mich beruhigte. Er lehnte sein Kinn auf meinem Kopf ab und strich sanft durch meine Haare, während ich mich in seinen Rücken klammerte.

Ich wusste nicht genau, was mein Ziel war. Was unser Ziel war, wie wir es erschafft haben, aus einer Prügelei in so eine emotionale Umarmung zu kommen, welche jedoch unterbrochen wurde, als man Liam aufmachen hörte.

Ich löste mich von den großen Jungen vor mir, stellte mich neben ihn und schaute Liam böse an, während Logan wieder wütender wurde.

„Wie süß ihr seid.", lachte Liam und klatschte in die Hände.

Logan's Atem wurde schneller, er baute sich wieder auf und sein Blick konnte morden.

„Logan, er ist es nicht mehr wert.", beruhigte ich ihn, und Logan atmete tief ein.

„Was ist hier los?", fragte eine andere Stimme, und schon drehten sich alle um.

Der Direktor.
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Mercedes hat eine ziemlich große Klappe, lol. Das macht sie irgendwie aus, erinnert mich an eine serie lmao

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