Kapitel 46

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Ava - Famy

Kapitel 46-

„Wow.", war das erste Wort, das aus meinem Mund kam.

Es standen überall Tische, mit weißen Tischdecken überdeckt und dunklen Stühlen, die perfekt zu dem dunklen Holzboden passten. Jeder einzelne Tisch war sorgfältig gedeckt und sobald ich die Leute sah, die an den Tischen saßen, fühlte ich mich nicht mal mehr overdressed. Mit meinem Kleid passte ich perfekt in die Masse.

Doch was mich am meisten an dem außergewöhnlichem Restaurant beeindruckte, war die weite Aussicht über die Stadt, fast sogar noch weiter. Von hier konnte man alles sehen, wie jedes Gebäude in der Nacht hell erschien, die einzelnen Autos, und man fühlte sich nah zum Himmel, der in so einer klaren Nacht mit so vielen Sternen mir am meisten gefiel.

„Das ist wunderschön.", staunte ich immer noch, als Evan mich zu einem Tisch führte, nachdem er mit einem Kellner in einem Anzug gesprochen hatte.

Der Tisch stand nah am Geländer, sodass ich meine Augen nicht von dem Ausblick abwenden konnte.

„Eigentlich wollte ich früher da sein, damit wir von hier oben den Sonnenuntergang schauen können, aber die Fahrt hat zulange gebraucht.", sagte er verlegen und folgte meinem Blick.

„Das wäre echt schön gewesen, aber ich bin froh, dass wir überhaupt hier sind. Es ist unglaublich."

„Schön dass es dir gefällt.", lächelte Evan und überreichte mir eine Speisekarte.

Während wir aßen, erzählten wir uns viel, lästerten über Lehrer, tauschten Meinungen aus. Doch immer wieder kamen wir in so eine peinliche Phase, wo niemand von uns beiden dann wusste was wir sagen sollten. Und besonders viel über Evan erfuhr ich ebenfalls nicht. Aber ich wusste jetzt, dass Blau seine Lieblingsfarbe ist.

Aber alles in einem, hätte ich eigentlich eine gute Zeit mit Evan. Vielleicht hatte ich mir ein wenig zu Viel gedacht, als ich in das Restaurant kam. Aber es war wirklich angenehm mit ihm, doch das traurigste war, wie ich merken konnte, wie aufgeregt Evan die Zeit über war, wie er die Zeit mir mir genoss.

Jedoch fühlte ich währenddessen keinen Funken. Nichts. Und deswegen würde mir klar, dass seine Vorstellungen wahrscheinlich nicht in Erfüllung gehen werden.

Doch was mir ebenfalls klar wurde, war das, was mir viel mehr Angst machte. Momenten gehörte mein Herz Logan, und ich konnte nichts dagegen tun. Dieser Junge könnte so oft er wollte mich ignorieren, doch das würde nichts an der Tatsache ändern, dass ich einen Crush auf ihn habe. Nur auf ihn. Einen großen.
Mit seiner Art, manchmal süß, manchmal wild. Mit seinen Haaren, seinen unbeschreiblich schönen Augen, seinem Geruch, seiner Stimme, seinen Komplimenten, seinem Humor, die süßen Sommersprossen die sein Gesicht zeichneten. Seine weichen Lippen, einfach alles an diesem Jungen überzeugten mich, rissen mich in einen Bann.

Und er wusste von Anfang an was er tat. Und ich bin darauf reingefallen

Ein Schuldgefühl überkam mich, sobald Evan mit mir wieder auf der Autobahn richtung Heim war. Das musste mir natürlich klar werden, auf einem Date mit jemanden anderem. Ich musste es Evan sagen. Ich konnte ihn nicht weiter Hoffnungen machen. Und ehe ich mich versah, stand sein Auto wieder in der Einfahrt meines Hauses.

„Hör zu Evan.", bat ich ihn um seine Aufmerksamkeit.

„Ich hatte heute eine wunderschöne Zeit, ich war wirklich hin und weg, was du für mich getan hast. Du bist ein unbeschreiblich toller Mensch. Wenn man hinter deine Fassade schaut, sieht man eine lustigen, loyalen und hoffnungslosen romantischen Mensch, wie ich ihn heute gesehen habe. Aber..", ich zögerte meinen Satz weiter zu beenden, und er wusste anscheinend genau was ich sagen will.

Er schaute auf seine Füße.
„Aber ich hab keine Chance gegen ihn.", seufzte er, und seine Stimme war zittrig. Es brach mir mein Herz.

„Es tut mir so leid.", flüsterte ich und mir stiegen Tränen in die Augen.

„Es ist schon gut. Ich hab's versucht." Auch er schaute auf, und Tränen zeichneten sich in seine Augen ab.

„Bitte, ich bin mir sicher du wirst ein wundervolles Mädchen finden, dass dich liebt. Du verdienst es.", lächelte ich und bevor ich die Tür zu seinem Auto öffnete, strich ich nochmal kurz durch seine Haare. Dann stieg ich aus, und sah verschwommen wie er wegfuhr.

Mit einem lauten Seufzer schloss ich die Türe auf und strengte mich an, nicht loszuheulen sobald die Tür hinter mir zu war.

Anscheinend war niemand daheim, zumindest war es total ruhig und das Einzige was Licht spendete, waren die Flammen im Kamin.

Wie benommen lief ich die Treppe hoch, und sobald ich oben war kickte ich die Schuhe weg und öffnete das Kleid. Ich schlüpfte heraus, und nahm mir eine zu großen Pulli und eine Leggins. Und sobald mein Kopf das Kopfkissen berührte, war ich weg.

Sonntag wachte ich um kurz nach 10AM auf, und bewegte mich mal wieder nicht von der Stelle.
Meine Gedanken waren immer noch bei Evan, geschweige denn bei Logan. Meinen Kopf bekam ich einfach nicht frei, man könnte sagen ich war mehr als verwirrt, überfordert.

Deshalb tat ich das, was ich am wenigsten von mir erwartet hatte.

1 Stunde und 45 Minuten später befand ich mich mit Jayson in seinem Truck, auf dem Highway in mitten Los Angeles.
Durch Santa Monica führen wir, und sobald ich die frische Luft durch das Fenster roch, waren all meine Sorgen vergessen und das einzige auf was ich mich konzentrieren konnte, war die Umgebung um mich herum. Automatisch war es wärmer hier, obwohl es Ende September war. Es war schon der 30. und in 5 Tagen wird der Ball sein.

„Wo ist das Gebäude von deinem Dad?", fragte Jayson mich, als wir an einer Ampel standen.

„In der Stadtmitte. Das würde zu lange dauern, dorthin zu fahren. Leider.", sagte ich enttäuscht, und ließ mich danach einfach von Jayson führen. Wir waren schon oft genug hier, er wusste genau wohin es ging. Das einzige über was ich mir Sorgen machen könnte, war ob ich überhaupt finden werde, was ich suche.

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wisst ihr, was es sein könnte? 🥳

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