Kapitel 48

9.6K 243 30
                                        

sweater weather - the neighborhood

Kapitel 48-

„Sorry! Ich wollte das nicht.", entschuldigte ich mich bei Lea, die gerade über dem Waschbecken hing.

„Passt schon. War ja nicht nur deine Schuld. Kannst du mir aber vielleicht noch ein Tuch geben?", fragte sie, während sie das alte Tuch noch vor ihrer Nase hielt.

„Natürlich."

Ich hatte Lea beim tanzen aus Versehen mit dem Knie ins Gesicht gehauen. Sie ist in die falsche Richtung gesprungen, während ich vor Schmerz zusammengezuckt bin und ihr dann aus Versehen ins Gesicht getreten hab.
Die Probe war aber ohnehin gelaufen, und zu meiner Überraschung konnte ich relativ gut mit machen, bis auf das auf den Boden springen. Man hat ja gesehen, was passiert ist. Aber die Choreografie hab ich sehr schnell kapiert.

„Bist du bereit heim zu gehen?", fragte Jayson, nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten.

„Nein.", sagte ich wahrheitsgemäß und stieg in sein Auto. „Ich bin nicht bereit morgen wieder in die Schule zu gehen.", seufzte ich und ließ mich in den Sitz fallen.

„Es geht vorbei. Ich versprech's dir.", tröstete mich Jayson und schon fuhren wir los.

Sobald wie die Stadt verlassen hatten, und zwischen Jayson und mir kein Wort fiel da wir Musik hörten, überkam mich wieder das Gefühl am liebsten sofort los zu weinen. Alles in einem war heute ein wundervoller Tag, jedoch wird diese Woche total anstrengend. Der Aufbau ist jetzt in vollem Gange, zwischen Logan und mir ist immer noch nicht alles gut, nicht zu vergessen die Begegnung von Evan und mir, in der Schule werden die Lehrer ab spätestens jetzt keine Rücksicht mehr geben. Und der Herbstball am Freitag krönt das alles noch.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die kalte Scheibe, meinen Blick nach draußen, die anderen Fahrer beobachtend. Umso weiter wir uns unserem Wohnort näherten, desto bewölkter wurde es, und das unerträgliche Gefühl in mir verstärkte sich ebenfalls mit jedem Meter. Und als wir in Jayson's Einfahrt standen, musste ich mich anstrengen mich noch zusammen zu halten.

„Merci?", fragte Jayson besorgt als ich mich gerade zum Gehen abwendete.

Fragend drehte ich mich um und sah in das Gesicht von Jayson, dem »BESORGT« fast schon auf der Stirn geschrieben war. Sofort breitete er seine Arme aus und ich stürzte mich hinein, umklammerte ihn fest, so wie er mich. Er hielt mich, als würde ich sofort zu Boden fallen und in Tausend Stücke zerfallen. Seine Wärme tröstete mich, genau so wie sein ruhiger Herzschlag den ich hörte.

„Es wird alles gut." Er strich mir über den Rücken.

„Danke für alles, Jayson.", schniefte ich gegen seine Brust und drückte ihn noch ein Letztes mal, bevor er mir traurig hinterher sah und ich mit dem Blick auf den Boden gesenkt mein Haus ansteuerte.

„Bin da.", begrüßte ich meine Mutter schnell und umarmte sie kurz, bevor ich wieder in mein Zimmer ging und nach meinen Kopfhörern griff. 9PM.

Den ganzen Abend lang verbrachte ich damit, meine Hausaufgaben zu machen mit meiner »Sad Playlist« auf Dauerschleife. Erst zum Duschen trennte ich mich von meinen Kopfhörern. Meine Nachrichten, oder allgemein mein Handy, checkte ich erst gar nicht. Mit diesem ekelhaften Gefühl in meiner Brust schlief ich ein, während das Lied »Sweater Weather« in meinen Ohren klang.

MONTAG

Ich wollte gar nicht erst meine Augen öffnen, und mein erster Gedanke widmete ich jeglichen Möglichkeiten meine Hand zu brechen. Doch schlussendlich musste ich aufstehen.

Kaputter und Müder denn je stand ich auf, machte mir nicht einmal die Mühe nach passenden Klamotten zu schauen, kämmte meine Haare und putze meine Zähne. Während ich mir einen Kaugummi in den Mund schob, schrieb ich Jayson dass ich heute mit dem Motorrad fahren würde, und er das bitte Meila und Paris sagen soll.

Das gab mir 15 Minuten extra. Die Mühe Make Up aufzutragen machte ich mir auch nicht, nur für meine Augenbrauen die ich grob nachzeichnete. Doch das genügte für heute, doch erst mit dem Dutt auf dem Kopf fühlte ich mich auch endlich wohl.

Als ich von dem Motorrad stieg, musterte meine Augen direkt den Pausenhof, ob irgendwer irgendwo steht, den ich ignorieren muss. Doch nirgends war eine Spur von Logan, Evan, Chanel, Liam oder sonst wem den ich nicht leiden konnte. Die Kraft dazu, stress zu führen lag bei mir schon im Minusbereich.
Ich schaute in den Himmel, dessen Wolken dunkelgrau war, und ein starker Wind ging. Ich schätze auf einen Sturm, bald.

Mit schweren Augen lief ich in die Schule, während ich mir den Dutt wieder neu machte und hielt Ausschau nach meinen Freunden.

Jetzt sah ich jeden Einzelen, den ich nicht sehen wollte, doch keinen meiner Freunde. Perfekt.

Evan stand zusammen mit seinen Freunden an einer Heizung, mit dem Rücken zu mir.
Chanel lehnte sich gegen die Wand an der Toilette, vermutlich wartete sie auf ihre Minions.
Liam stand bei Evan, schien jedoch nicht interessiert daran zu zu hören was dieser zu sagen hatte. Evan schien es genau so wenig zu stören.
Logan sah ich an einer Säule lehnen, den Blick auf mir.

Schräg hinter ihm sah ich James, und mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich seufzte leise aber glücklich auf, und ließ mein Blick noch einmal über die Vier schweifen.

Evan; hatte sein Blick auf mir.
Chanel; schaute mit einem amüsierten Gesichtsausdruck ebenfalls zu mir.
Liam; musterte mich mit einer hochgezogenen Augenbraue.
Logan; schaute mich mit großen Augen an, als unsere Blick sich trafen, sah ich seine Augen schimmerten und ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

Erst dann bemerkt mich, dass die ganze Aufmerksamkeit wieder auf mich gelenkt war. Und ich wusste nicht warum. Innerhalb Sekunden fing das Getuschel von jeder Ecke an.
"Denkst du, sie wurde abserviert?"
"Wie sieht sie denn aus?"
"bist du dir sicher, dass das Mercedes ist?"

Na toll. Gerade dann, wenn meine Freunde nicht aufzufinden sind, passiert mir sowas.

Auf einmal ertönte ein Klatschen vor mir. Ich drehte mein Kopf in die Richtung, und schon begann ein weiter zu klatschen.

Kyle. Er hatte das ganze gestartet und kam jetzt mit einem Grinsen zu mir gelaufen, weiterhin an Klatschen. Ich war froh, ihn zu sehen. Wir hatten schon lange nichts mehr gemacht, sahen uns in letzter Zeit immer seltener, also konnte ich nicht anders als zurück zulächeln, wenn auch nur leicht, sobald ich ihn sah.

"Man Merci, nur du kannst in sowas noch wunderschön und sexy zu gleich aussehen.", lächelte er und zwinkerte mir zu. Ich fing an, breit zu grinsen.

James war der andere der anfing zu klatschen, und der es immer noch tat. Ebenfalls grinsend kam er zu mir. Doch was mir direkt in den Bauch fuhr, war der Fakt dass Logan mit James weiter klatsche, sobald Kyle den Satz beendet hatte.

Auch er kam auf mich zu, sein Blick immer noch unverändert, sich umso näher er kam, desto besser konnte ich erkennen, dass er ein Grinsen unterdrückte.

"Du siehst wunderbar aus, so hast du mir schon immer am besten gefallen.", komplimentierte er mich und sprach mit Absicht ein wenig lauter. Sofort verstummten die Beleidigungen und negative Bemerkungen.

Als Logan vor mir stand, nahm er mein Gesicht zwischen die Hände in näherte sich meinem Gesicht immer mehr. Meine Augen weiteten sich, sobald ich bemerkte was sein Plan war.

Er zwinkerte mir zu und sagte ganz leise, so dass nur ich und vielleicht auch Kyle es hören konnte: "Niemals würde ich dich anlügen, geschweige denn die Neider so über dich reden lassen, egal was ist." Und schon lagen seine weiche Lippen wieder auf mir.

Mein Herz schlug so schnell, dass ich befürchte er würde er hören. Und schon war der Tag viel besser geworden.

-
heyho.
ich bin momentan schon dabei, eine neue story zu planen.

Only you | ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt