16. Kapitel

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POV Frederik Seehauser
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Um 6 Uhr klingelt mein Handywecker. Ich stehe auf und ziehe meinen Arztkittel an. Ich gehe in den Personalraum, um mir einen Kaffee zu machen. Dort treffe ich Paula.

„Guten Morgen", sie strahlt mich freundlich mit ihrer guten Laune an.
„Guten Morgen".
„Wie war die Nacht?", frage ich sie, um etwas zu tun zu haben, während der Kaffe in meine Tasse läuft.
„Sehr ruhig. Keine großen Zwischenfälle. Übergabe ist aber erst um sieben, Frederik", sie zwinkert mir zu.
„Ich weiß", ich lache,„ich frage ja nur".

Paula schaut mich erwartungsvoll an.
„Was ist denn? Habe ich deinen Geburtstag vergessen oder wieso schaust du so?"
Sie schüttelt mit dem Kopf.
„Ich warte nur bis du fragst".
„Bis ich was frage?"
„Bis du nach deiner Patientin fragst".
„Ich hab viele Patientinnen", erwidere ich, als wüsste ich nicht worauf sie hinaus will.
„Ach komm schon Frederik. Du weißt von wem ich rede. Luisa Schmidt".
„Du hast doch gesagt, dass es keine großen Zwischenfälle gab."

„Verliebt?"
Ich verschlucke mich ungeschickt an einem Schluck Kaffee und muss husten.
„Also wirklich Paula! Luisa ist meine Patientin!, sage ich heftiger als ich eigentlich wollte. Ich hatte ja selbst schon gemerkt, dass sie mich mit ihrer Art mehr berührte als meine anderen Patientinnen. Ihr Schicksal geht mir auch näher als sonst. Trotzdem!
„Luisa also", sie lacht, steht auf und kommt auf mich zu.

„Auch Ärzte dürfen Gefühle zu lassen". Sie fasst mich an der Schulter und drückt sie sanft bevor sie mich mit meinem Kaffee und meinen schweren Gedanken alleine lässt.

POV Luisa
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Um sechs bin ich noch immer nicht eingeschlafen. Ich gebe es auf und nehme mein Handy vom Nachttisch und stelle es an.
Eine neue Nachricht von Claudia:
Hallo Luisa.
Das tut mir natürlich Leid, das zu hören. Ich wünsche dir Gute Besserung.
Claudia

Auch wenn es noch sehr früh ist, tippe ich eine Nachricht an Jenny:
Guten Morgen Jenny,
Ich weiß es ist noch sehr früh und ich hoffe, dass ich dich nicht wecke.
Kannst du dich für mich um eine neue Brille kümmern?
Brillenpass liegt in der ersten Schublade von der Kommode die im Flur steht. Ihr dürft euch ein nettes Modell aussuchen 😉
L.G. Luisa

Ich mache den Fernseher an und stelle ihn leise, damit die Schwester nicht hört, dass ich wach bin.

POV Frederik Seehauser
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Um sieben ist Übergabe.
Paula erzählt mir von kleinen Zwischenfällen von Zugängen, die sich Patienten raus gerissen haben.
„Wie ich dir schon gesagt habe, hatte Frau Schmidt einen Asthmaanfall, den wir mit ihrem Notfallspray beenden konnten. Danach hat sie sich augenscheinlich wieder beruhigt".
Ich nicke.
„Alles klar. Danke Paula. Schönen Feierabend".

Ich winke ihr nach und gehe auf die Orthopädie, um nach Herrn Plattenberg zu schauen.
Ich klopfe an seine Zimmertür.
„Guten Morgen Herr Plattenberg".
„Morgen", brummt er.
„Ich wollte Mal nach ihnen sehen. „Wie geht es ihnen?"
„Ich habe Schmerzen".
Ich nicke.
„Ja Herr Plattenberg. Aber ich sehe, dass sie schon etwas gegen die Schmerzen bekommen. Ich hatte ihnen ja schon gesagt, dass sie Glück hatten. Sie haben keine große Verletzungen. Nur Prellungen des Brustkorbs und die Patella Fraktur. Das wird wieder".

Ich klopfe auf sein Bettende und verlasse den Raum ohne Verabschiedung.
Ich nicke dem Polizisten vor seinem Zimmer zu und gehe wieder zurück auf die Chirurgie, um dort die Visite weiter zu führen.

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