41. Kapitel

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POV Frederik
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„Frederik?!", ich höre eine Stimme, die nur von weit her zu mir durchdringt. „Frederik, hörst du mich?", jemand klopft mir unsanft auf die Wangen. Ich versuche die Augen zu öffnen. Ich verziehe das Gesicht schmerzerfüllt, das Licht brennt in meinen Augen. „Frederik, bleib bei uns", die Stimme von Oliver hört sich aufgeregt an. Ich hebe ganz vorsichtig meine Hand, um ihm zu signalisieren, dass ich noch bei Bewusstsein bin.

„Okay. Franco, du legst die Vigo, dann geben wir ihm etwas gegen die Schmerzen und holen ihn raus". Franco macht sich an die Arbeit, mir einen Zugang zu legen. „Benjamin, kannst du das Spineboard holen und wir brauchen einen Stifneck", weist er seinen anderen Kollegen an. Benjamin gibt Oliver den Stifneck und geht das Spineboard holen. „Vigo liegt", meldet sich jetzt wieder Franco. „Frederik, ich spritze dir jetzt etwas gegen die Schmerzen. Dann wird es dir gleich ein wenig besser gehen". Ich nicke vorsichtig, die Halskrause liegt eng um meinen Hals.

Mit vereinten Kräften ziehen mich die Kollegen achsengerecht mit dem Spineboard aus meinem Auto und legen mich auf die Trage, mit der ich in den RTW gebracht werde. Überall sehe ich Sanitäter, die sich um andere Verletzte kümmern.

„Wo hast du Schmerzen?", Oliver schaut mich konzentriert an. "Mein Knie", sage ich leise, weil jede Bewegung in meinem Brustkorb schmerzt. Er nimmt eine Schere und schneidet meine Hosenbeine bis zum Knie auf. „Kannst du uns schonmal in der Klinik anmelden", er schaut wieder Franco bittend an. „Nur das hier", Oliver berührt mein rechtes Knie und schaut mich fragend an. Ich ziehe vor Schmerz scharf die Luft ein. „Okay, das ist wohl die Antwort. Sonst tut dir nichts weh?". Ich zeige auf meinen Brustkorb. Oliver zieht mein Shirt nach oben. Ich sehe die Gurtprellmarke, die vermutlich die Schmerzen verursacht. „Wir bringen dich in die Klinik, ja?". Ich fühle mich erschöpft, meine Lider werden immer schwerer, ich schließe die Augen. „Frederik, bleib bei mir!". Über meine Lippen kommt nur noch ein Stöhnen. „Fahrt los!", weist er seine Kollegen an. Die Türen des RTWs werden geschlossen. Ich höre das Martinshorn, dann fahren wir los.

Immer wieder schlägt mein Kollege mir auf die Wangen, um mich bei Bewusstsein zu halten. Ich kämpfe gegen die bleierne Müdigkeit, die meinen ganzen Körper erfassen möchte. „Wohin wolltest du denn fahren?", er fängt an mich mit Fragen abzulenken. „Luisa", mehr schaffe ich nicht zu sagen. Alles um mich herum dreht sich, mir wird schwarz vor Augen.

POV Luisa
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Ich drücke den Schwesternknopf. Wenige Sekunden später kommt Schwester Steffi herein. „Hi, Luisa. Was kann ich für dich tun?". „Ich...ich mache mir Sorgen um Frederik". Steffi schließt die Tür und setzt sich auf mein Bett. „Ich hab ihm vor einer Stunde eine SMS geschrieben. Er hat aber nicht zurück geschrieben. Ich weiß, dass sich das albern anhört. Ich hab aber so ein komisches Bauchgefühl. Kannst du...Kannst du vielleicht mal bei ihm anrufen? Ich hab Angst, dass vielleicht etwas passiert ist", versuche ich ihr zu erklären. „Natürlich, das mache ich. Aber Luisa, es kann ja auch einfach so sein, dass er sein Handy verlegt hat. Aber ich werde mich trotzdem darum kümmern. Okay?". Ich nicke. „Danke". „Ich sag dir Bescheid, wenn ich etwas weiß", mit diesen Worten verschwindet sie auf dem Flur der Station.

Meine Gedanken kreisen um Frederik. Ob ihm wirklich etwas passiert ist? Oder bin ich einfach hysterisch? Wollte er mich einfach nicht sehen und wusste nicht wie er es sagen sollte? Egal was Steffi mir sagen würde, ich müsste es akzeptieren. Der Gedanke daran macht mir Angst. Ich schlucke und versuche die Tränen zu unterdrücken.

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