Kapitel 18

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Ich hörte wie die Hoteltür aufgerissen wurde und wieder zuknallte.

"Ist sie hier?", wollte Finn wissen.

"Im Bad!", sagte Marie.

Nun klopfte es an die Badtür und ich vernahm auch seine Stimme:

"Emilia, mach auf, bitte!", flehte er mich an.

Ich antwortete ihm nicht, ich saß immer noch wie ein Häuflein Elend auf dem Klodeckel und schaute die Wand. Plötzlich musste ich Niesen.

"Emilia, mach sofort auf!", rief Finn von draußen und drückte die Türklinke hinunter.

Mist, ich hatte vergessen abzusperren! Er huschte in den kleinen Raum und verschloss die Tür hinter sich.

"Du zitterst ja!", meinte er besorgt. "Komm zieh dich um!"

Ich reagierte nicht. Keine Ahnung wieso. Ich war wie erstarrt, erst als Finn mich an den Schultern schüttelte, erwachte ich aus meiner Starre.

"Zieh dich jetzt um, ich dreh mich auch um!", beschwichtigte er mich.

Zögerlich nickte ich, begann aber trotzdem, nachdem er sich umgezogen hatte, mich unzuziehen.

"Fertig!", sagte ich.

Er drehte sich um und nahm mich in den Arm.

"Du zitterst immer noch!", stellte er erschrocken fest.

Er nahm mich bei der Hand und zog mich hinaus zu den anderen.
"Ihr könnt schon losgehen, aber sagt bitte Herr Meyer, dass er vorbeikommen soll, okay!", ordnete Finn an, die anderen nickten und verließen das Zimmer.

Er nahm mich wieder in den Arm und ich kämpfte darum, dass meine Augen offen blieben. Sie waren einfach so schwer geworden. Er drückte mir schnell seine Lippen auf die meinen und weckte mich somit wieder auf. Finn legte mich in mein Bett und deckte mich sorgfältig zu. Dann klopfte es an der Tür und nach Finns "Herein" betrat Herr Meyer das Zimmer.

"Weswegen sollte ich vorbeischauen!", erkundigte er sich.

"Emilia geht's nicht so gut, sie zittert und ist unfassbar müde!", berichtete Finn dem Lehrer.

"Dann ruh dich aus!", sagte er zu mir und zu Finn gewandt sagte er:

"Bleibst du bei ihr?"

Er nickte.

"Gut!", meinte Herr Meyer. "Wenn was ist, dann sagt an der Rezeption Bescheid, denn meine Kollegin und ich werden auch gleich aufbrechen!"

"Okay!", erwiderte Finn und der Lehrer verabschiedete sich von uns und verließ das Zimmer.

Ich schlief bald ein und träumte selig von Finn und mir. Er war so süß!

Als ich wieder wach wurde, lag er neben mir im Bett und hielt mich eng umschlungen. Auch ihm waren die Augen zugefallen. Mir ging es wieder super, ich war wieder topfit und hatte meine ganze Energie zurück. Ich beugte mich über Finn und drückte sanft meine Lippen auf seine. Er schlug die Augen auf, lächelte und erwiderte dann den Kuss.

"Geht's dir wieder besser?", erkundigte er sich.

"Ja!", antwortete ich und küsste ihn erneut.

Im selben Moment ging die Tür auf und meine und seine Freunde stürmten herein. Erschrocken rutschten wir auseinander, obwohl wir nichts schlimmes getan hatten, wir hatten uns nur geküsst!

"Kommt ihr mit zu den Vorbereitungen?", wollte Amelie wissen und sah fragend zu uns.

"Ja, gleich, wir kommen gleich nach!", sagte Finn und sein Kopf nahm einen rötlichen Farbton an.

Mir war durchaus bewusst was die anderen dachten, was wir da gerade taten, aber da täuschten sie sich gewaltig. Doch die verschwanden schon wieder aus dem Zimmer und ich sah Finn grinsend an.

"Denkst du das, was ich denke?", fragte ich ihn neugierig.

"Mhm, was denn?", wollte er grinsend wissen.

"Die hatten so ne Vermutung was wir hier machen!", murmelte ich undeutlich, doch er hatte es gehört und begann zu grinsen.

"Dann lass sie denken und jetzt komm, wir gehen jetzt auch mithelfen!", bestimmte er und setzte sich auf.

"Warte!", rief und zog ihn an mich und küsste ihn noch einmal.

Dann machten wir uns auf den Weg nach unten und schnippelten gemeinsam mit den anderen Schülern Gemüse und Obst, machten belegte Brötchen und vieles mehr.

Um 18.00 Uhr waren wir endlich fertig und hatten noch zwei Stunden Zeit uns fertig zu machen. Wahrscheinlich gingen meine Freundinnen gemeinsam mit seinen Kumpels auf die Party, denn es musste immer ein Mädchen zusammen mit einem Jungen kommen, was bei unserer Klasse auch perfekt aufging, da wir fünfzehn Mädchen und fünfzehn Jungen waren. Finn ging doch sicherlich mit mir hin, hoffte ich.

Hand in Hand gingen Finn und ich hinter den anderen her zurück zu unserem Zimmer. Elias, Eric und Felix verabschiedeten sich bereits nach dem Verlassen des Aufzugs von Amelie, Alina und Marie. Bei Finn und mir dauerte es schon etwas länger. Meine drei Freundinnen waren schon ins Zimmer gegangen, während wir noch vor der Tür standen und uns lange ansahen. Ich drückte ihn noch einmal fest an mich und verschwand dann im Zimmer.

"Na, was genau läuft denn jetzt zwischen euch?", erkundigte sich Amelie neugierig.

Ich sah meine Freundinnen nachdenklich an.

"Wir lieben uns!", murmelte ich schließlich langsam und sah peinlich berührt zu Boden.

"Obwohl er dir so viel angetan hatte?", hackte Alina nach.

"Er hat mir nichts angetan!", sagte ich mit fester Stimme. "Ich hab ihn ins Wasser geschubst und dann ist er wütend geworden!"

Marie brummte etwas unverständliches.

"Aber wehe, wenn er dir etwas antut, dann ist er ein Kopf kürzer!", drohte Amelie mit hoch erhobenen Zeigefinger.

"Wird er nicht!", besänftigte ich sie und öffnete meinen Kleiderschrank und suchte nach meinem mitgebrachten Kleid.

Nach kurzem Suchen fand ich es schließlich und nahm es sorgfältig aus dem Schrank. Vorsichtig strich ich über den glatten, schwarzen Stoff. Es war mein Lieblingskleid! Ich ging ins Bad und zog mir das Kleid über. Dann flocht ich noch eine schöne, passende Frisur mit meinen Haaren und zu guter Letzt schminkte ich mich noch dezent. Jetzt fehlten nur noch die Schuhe, ich verließ das Bad und ging zu meinem Schrank und nahm meine schwarzen Absatzschuhe heraus. Ich zog sie an und begutachtete mich danach im Spiegel.

"Wow, du siehst echt gut aus!", machte Amelie mir ein Kompliment.

"Danke!", erwiderte ich und sah der Reihe nach meine Freundinnen an.

"Ihr sehr auch super aus!", sagte ich und meinte es auch so.

"Jetzt können die Jungs kommen!", meinte Marie lächelnd.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und nickte.

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