Kapitel 21

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Kurz darauf klopfte es an der Tür.

"Emilia, ich weiß, dass du da drin bist, mach bitte auf!", rief die Stimme von Finn durch die Tür.

Doch ich dachte gar nicht daran, ihn ins Zimmer zu lassen. Der konnte mich mal!

Wieder klopfte es an der Tür.

"Emilia!", nun klang seine Stimme ermahnend.

Er klopfte erneut, doch noch immer rührte ich mich von der Stelle.

Dann begann er gegen die Tür zu hämmern, immer lauter und fester.

"Emilia, mach sofort auf!", brüllte er wütend.

"Wer macht denn so einen Lärm?", hörte ich plötzlich Alinas Stimme.

"Finn!", knurrte ich.

"Mach doch auf, oder geh du raus, aber lass uns schlafen!", meckerte Marie.

"Ich will aber nicht!", platzte mir nun endgültig der Kragen.

"Meine Güte, warum denn nicht?", rief Alina genervt.

"Weil er ein Arsch ist!", schrie ich zurück.

"Auf einmal?", mischte sich nun auch Amelie.

"Ja, ganz genau!", erwiderte ich mit verschränkten Armen.

Wahrscheinlich, da Finn immer noch gegen die Tür hämmerte, schwang Alina sich aus dem Bett und ließ ihn ins Zimmer.

"Jetzt komm du auch mal her!", forderte meine Freundin mich auf und winkte mich her.

Ich setzte mich langsam in Bewegung und ging zögerlich auf die beiden zu. Als ich bei ihnen ankam, ging Alina kurz ins Bad und brachte den Schlüssel wieder mit nach draußen.

"Was machst du?", fragte ich sie, doch ich bekam keine Antwort.

Plötzlich schob sie mich ins Badezimmer, Finn gleich hinterher und verschloss die Tür von außen.

"Hey, lass mich hier raus, he, hörst du?", schrie ich und klopfte wie eine Irre an die Badezimmertür.

"Lass es, das bringt sowieso nichts!", meinte Finn sanft.

"Ich will aber nicht hier drinnen sein!", fauchte ich und verfing mich in seinen Augen.

Sofort wurden meine Gesichtszüge weichen. Sein trauriger Blick ließ fast mein Herz stehen. Wieso war ich nur so gemein zu ihm? Ich liebte ihn doch! Ich ging langsam auf ihn zu und blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen.

Plötzlich fiel ich ihm um den Hals und er drückte mich sachte an sich. Glücklich atmete ich seinen Geruch ein und schmiegte mich eng an ihn.

Dann legte ich meine Lippen sanft auf seine. Genau in diesem Moment wurde der Schlüssel im Schloss herumgedreht und Alina öffnete die Tür.

"Wusste ich doch, dass das funktioniert!", meinte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Verlegen lösten wir uns voneinander und starrten auf den mit hellen Fließen belegten Badezimmerboden.

Kurze Zeit später waren Finn und ich auf den Weg zum Frühstück, beziehungsweise eher zum Mittagessen. Amelie, Marie und Alina wollten gleich nachkommen.

Wir setzten uns an den gewohnten Tisch und bestellten gleich einmal etwas zu trinken und zu essen.

Kurz bevor wir das Essen bekamen, kamen auch meine Freundinnen und seine Freunde in den Speisesaal spaziert.

"Hallo!", begrüßte uns Amelie fröhlich.

"Hallo!", erwiderte ich erstaunt über ihre plötzliche gute Laune.

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