Kapitel 25

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"Das hab ich gesehen!", sagte ich und schmollte gespielt beleidigt.

Sie verdrehte nur die Augen und widmete sich ihrem Matheheft. Was war denn daran so interessant? Wir hatten doch gar keinen Hausaufgaben aufgehabt!

"Guten Morgen!", begrüßte uns Herr Meyer.

"Guten Morgen!", murmelte die Klasse.

"Wie hat euch die Klassenfahrt gefallen?", wollte er wissen und sah unsere Klasse begeistert.

"Langweilig!", knurrte Finn.

"Ah ja?", fragte unser Mathelehrer und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe, ignorierte den Kommentar dann aber.

Ein paar Mitschüler meldeten sich und gaben ihre Meinungen preis, bis Herr Meyer zufrieden war.

Die letzten Wochen der 10. Klasse vergingen wie im Flug.

In der vorletzten Schulwoche absolvierten die ganzen Zehntklässler ein Praktikum. Ich hatte mich für ein Praktikum an einer Grundschule im Nachbarort entschieden.

Bereits nach wenigen Minuten fühlte ich mich dort wohl. Ich war in die dritte Klasse eingeteilt worden und sollte diese Klasse die ganze Woche begleiten.

Ich durfte den Schülern bei den Aufgaben und Fragen behilflich sein und hatte sogar eine eigene Arbeitsgruppe geleitet. Die Kinder nahmen mich sofort in ihre Klassengemeinschaft auf und sofort hatten wir uns angefreundet.

In dieser Woche habe ich sehr viel gelernt, nicht nur, dass ich sie ganzen Rechtschreibungsregeln nochmal gehört habe, sondern, auch den Umgang mit jüngeren Menschen, wie man sie unterrichtet und vor allem, dass es vollkommen egal ist, wie alt die Menschen sind, mit denen man sich anfreundet.

Am Abend vor der Verabschiedung von meiner Klasse machte ich mir große Sorgen, dass ich es nicht ohne Tränen vergießen hinbekommen werde. Denn ich wollte mich nicht verabschieden. Ich wollte alles dafür tun, dass ich dort für immer bleiben konnte, denn es war einfach unglaublich schön dort! Ich hätte sogar nochmal eine Englischschulaufgabe geschrieben und mein Physikreferat gehalten.

Der letzte Schultag an meiner Schule kam und ging auch schnell wieder vorbei. Ehe man sich versah begannen die Ferien. Wenn doch die Schulzeit auch so schnell vergehen würde!

In den Ferien besuchte ich ein paar Kunstkurse, wo ich viele neue und sehr nette Menschen kennen lernte. Mit Mia, Emma, Sophie und Jonas tauschte ich Nummern aus.

Seitdem schrieben wir regelmäßig miteinander. Vor allem Jonas und ich. Wir sind einfach sehr gute Freunde in dieser Zeit geworden. Am ersten Tag in der Mittagspause saßen wir nebeneinander auf der Bank, hatten aber nicht miteinander geredet.

Erst als eine Biene mich die ganze Zeit belästigte und ich aufstand, um sie loszuwerden, sprach er mich an:

"Ist alles okay, hast du Angst vor Bienen?"

"Angst jetzt nicht, aber Respekt vor ihnen, denn ich habe echt keine Lust von ihnen gestochen zu werden!", antwortete und setzte mich wieder hin, als die Biene wieder von mir abgelassen hatte.

"Das kann ich verstehen!", meinte er.

Ich nickte zustimmend.

"Wie gefällt es dir eigentlich hier!", fragte ich ihn.

"Es ist super hier und wie gefällt es dir? ", erkundigte er sich und sah mich neugierig an.

"Wunderschön!", gab ich ihm wahrheitsgemäß zur Antwort.

"Cool!", sagte er.

Die restlichen Tage sorgten Jonas und ich für gute Stimmung in unserer Kursgruppe. Das klappte auch sehr gut. Wir waren ein ziemlich verrücktes Team, aber dennoch vernachlässigten wir unsere 'Kunstwerke' nicht.

Am vorletzten Tag, am Abend war ich ziemlich nachdenklich und schweigsam. Morgen war es so weit. Morgen musste ich von meinen neuen Freunden Abschied nehmen. Leider waren alle von ihnen von weiter und somit war es schwieriger sich zu treffen. Mir wurde bewusst, dass ich an ganz besonderen Kursen teilnahm, wenn sogar Jugendliche von weiter her hier extra her fuhren, damit sie hier teilnehmen konnten.

Traurig ging ich zu Bett.

Am nächsten Morgen gab ich mir mehr Mühe im Bad. Ich wollte meinen Freunden auf keinen Fall den Abschied schweren machen. Aber ich wollte erreichen, dass ich bei ihnen im Gedächtnis blieb, so wie sie bei mir.

Wir würden zwar über Whatsapp schreiben können, aber ich wusste ganz genau wie schnell aus solchen Freunden nur noch ganz nette Mitmenschen wurden.

Das wollte ich unbedingt verhindern. Vielleicht schafften wir es, dass wir uns in den nächsten Sommerferien trafen und uns gemeinsam eine schöne Zeit machten.

Die restlichen Ferien verbrachte ich hauptsächlich Zuhause. Natürlich traf ich hin und wieder ein paar Freunde, aber sonst war nicht viel los.

Außerdem wollte ich mich gut auf das nächste Schuljahr vorbereiten. Das würde meinen Noten sicherlich gut tun!

Tatsächlich schaffte ich es, dass ich bis zum Schulbeginn alles durchgegangen bin, was ich vor den Ferien geplant hatte. Ich fühlte mich sicher und das war das wichtigste!

Am ersten Schultag begann der 'Unterricht' erst um 10.00 Uhr und endete bereits eineinhalb Stunden später.

Wir erfuhren welche Lehrer wir hatten und den Stundenplan. Mehr war nicht los und ich war froh, als ich wieder nach Hause konnte.

In den ersten Schultagen passierte rein gar nichts interessantes. Wir hatten unsere Lehrer uns jeder erzählte uns, welches Unterrichtsmaterial wir bei ihm benötigen. Allerdings konnten wir das uns bei den meisten selbst raussuchen, da wir nun schon die 11. Klasse des Gymnasiums besuchten.

Erst drei Wochen nach Beginn des Schuljahres wurden die ersten Tests geschrieben und ich schnitt zu meiner Zufriedenheit ab.

Bis Ende des Jahres kamen die Prüfung, Tests, Referate und Abfragen in einem guten Abstand, wo man ausreichende Zeit für alle Vorbereitungen hatte.

Im Januar hingegen gings so richtig los und ich kam mit dem Lernen kaum noch hinterher.

Ich war sehr froh, als dieses Halbjahr endlich vorbei war und wir unser Halbjahreszeugnis für das erste Halbjahr der 11. Klasse bekamen.

Das zweite Halbjahr hatte in etwa die gleiche Abfolge wie das erste, jedoch war die Freund auf das Zeugnis am Ende größer, da dann die Sommerferien bevorstanden.

In der ersten Ferienwoche erholte ich mich von dem stressigen Schuljahr und freute mich auf die nächste Woche, in der ich tatsächlich Mia, Emma, Sophie und Jonas wieder treffen werde. Ich freute mich wie wahnsinnig darauf! Genau wie die anderen.

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