Kapitel 31

52 11 14
                                    

"Wie kommst du denn darauf?", fragte er irritiert.

"Najaaa, ich meine ja nur, wenn Emilia dabei ist...!", sagte sie langsam und ein grinsen Stahl sich in ihr Gesicht.

"Was machen wir heute eigentlich?", mischte ich zwischen die etwas peinliche Unterhaltung.

"Gute Frage!", meinte Emilio und lächelte mich an.

Ich erwiderte das Lächeln und hatte von da an ein dauerhaftes Grinsen im Gesicht, welches ich nicht verhindern konnte.

"Wir könnten Shoppen gehen!", schlug Amelie vor.

"Shoppen...?!", murmelte Emilio wenig begeistert.

"Was meinst du?", fragte er und wartete auf eine Antwort.

"Können wir gerne machen!", sagte ich. "Aber nur wenn du mitkommst!"

Meine Freundinnen sahen sich grinsend an.

"Okay, dann machen wir das!", beschloss Emilio und sah mich lieb an.

Amelie, Marie und Alina kicherten.

Wenig später saßen wir im Auto und fuhren zu unserem Hotel, damit wir unsere Badesachen dort lassen konnten und damit wir uns frische Sachen anziehen konnte.

Emilio wartete währenddessen vor dem Hotel.

"Was ist jetzt eigentlich zwischen dir und Emilio?", fragte Amelie neugierig. "Ist da heute Nacht etwas vorgefallen?"

"Was sollte denn vorgefallen sein?", erwiderte ich völlig unschuldig.

"Na, habt ihr euch geküsst?", fragte Alina ungeduldig.

"Joa schon!", sagte ich gedehnt.

"Echt jetzt? Wirklich?", rief Marie begeistert.

"Ja!", sagte ich und grinste.

"Glückwunsch!", meinte sie.

"Danke!", erwiderte ich. "Wir sind jetzt sogar zusammen!"

"Was? Ihr kennt euch gerade erst zwei Tage und schon seid ihr zusammen?", rief Amelie aus.

"Wir kennen uns schon länger, bloß halt seit gestern erst persönlich!", verbesserte ich sie.

"Ja ja!", meinte sie nur.

Zehn Minuten später machten wir uns wieder auf den Weg zu Emilio.

"Hey!", begrüßte ich ihn fröhlich und umarmte ihn stürmisch.

Plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke. Morgen Mittag werden wir wieder Abreisen! Also hatten wir nur noch diesen einen ganzen Tag und morgen noch ein paar Stunden. Das war viel zu kurz! Ich wollte noch nicht abreisen! Wir waren gerade eben erst zusammengekommen. Ich wollte mich nicht schon wieder von ihm verabschieden.

Wir shoppten bis zum späten Nachmittag. Zwischendurch holten wir uns immer mal wieder etwas zu essen, denn wir waren gefühlt die ganze Zeit am Verhungern und kurz bevor wir wieder zum Hotel zurückfuhren, besuchten wir noch eine Eisdiele.
"Worüber hast du vorhin nachgedacht?", fragte Emilio mich während der Autofahrt leise.

"Dass ich morgen schon wieder abreisen muss...!", antwortete ich leise und sah bedrückt aus dem Beifahrerfenster.

"Stimmt!", sagte er und sah mich traurig an.

"Schau auf die Straße, du Vogel!", rief Marie.

"Ja ja!", meinte Emilio.

Wir verbrachten noch einen wunderschönen Abend gemeinsam, wir grillten bei Emilio zuhause und er hatte auch ein paar Freunde eingeladen, welchen er mich vorstellte. Sie waren alle sehr sympathisch.

Man konnte fast schon sagen, dass das so eine Art Abschiedsparty heute war.

Natürlich fanden wir zwischendurch auch einen stillen Platz, wo wir uns unbeobachtet küssen konnten.

Während einer solcher Momente zog Emilio plötzlich ein Päckchen hervor.

"Hier für dich!", meinte er leise.

"Danke!", sagte ich erstaunt und öffnete langsam das Geschenkband.

Zum Vorschein kam ein wunderschöner Bilderrahmen mit einem Foto von Emilio und mir drinnen, wie wir uns küssten.

Anscheinend waren wir doch nicht ganz unbeobachtet!

"Das ist so schön, danke!", bedankte ich mich.

"Bitte!", erwiderte er und nahm mich in den Arm.

Daraufhin nahm ich ihn am Arm und zog ihn mit mir zu meinem Rucksack. Doch verstaute ich sein Geschenk und holte das für ihn heraus.

Erfreut packte er es aus. Es war ein kleines Büchlein mit lauter süßen Sachen, die uns verbanden.

Viel zu schnell kam der Tag der Abreise. Bereits in der früh checkten wir am Hotel aus. Wir fuhren noch einmal mit Emilio an die Nordsee und er fuhr uns direkt von dort zum Bahnhof.

Während meine Freundinnen sich schon auf die Rückkehr freuten, hatte ich alle Mühe meine Tränen zurückzuhalten.

Doch irgendwann kamen wir am Bahnhof an, nahmen unser Gepäck und gingen Richtung Bahngleis. Emilio half mir wieder mit den Koffern, doch keiner von uns beiden sagte ein Wort.

Dann war es so weit. Die Verabschiedung stand bevor. Zuerst umarmte er meine Freundinnen und dann widmete er sich mir.

"Schatz, ich werde dich so vermissen!", sagte er leise.

"Ich dich auch!", erwiderte ich mit zitternder Stimme.

"Ich liebe dich, vergiss das bitte nicht!", sagte er.

"Ich liebe dich auch, du bitte auch nicht!", meinte ich leise.

Dann umarmten wir uns ganz fest und ich wollte ihn am liebsten nicht mehr loslassen.

"Wir bleiben aber schon zusammen?", schluchzte ich leise.

"Natürlich!", antwortete er und drückte mich noch enger an sich.

"Wir werden uns wiedersehen!", sagte er entschlossen.

Ich nickte und lächelte ihn an.

"Hör bitte auf zu Weinen, sonst fange ich auch noch damit!", meinte er flüsternd und brachte mich damit kurz zum grinsen.

"Okay!", sagte ich heiser.

Wir umarmten uns ein letztes mal, ehe ich zusammen mit Marie, Alina und Amelie in den Zug stieg.

Wir suchten uns einen Platz auf Fenster mit zum Blick zum Bahnhof.

Traurig blickte ich in die ebenso traurig schauenden Augen von Emilio. Weitere Tränen verließen meine Augen und liefen über meine Wangen. Er hauchte mir einen Kuss durch die Luft zu und ich tat es ihm gleich.

Dann setzte sich der Zug in Bewegung. Langsam und er wurde im schneller.
Traurig sah ich zu Emilio, doch dann waren wir schon zu weit weg und ich konnte ihn nicht mehr sehen.

Weitere Tränen liefen mir über das Gesicht.

Meine Freundinnen sagten nichts, sie wussten, dass ich jetzt meine Ruhe brauchte.

Auch wenn der Abschied mir stark zusetzte und ich sehr traurig war, wir werden für immer zusammen bleiben und wir werden uns wieder sehen, da war ich mir sicher!

MuchwriteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt