minyoongi | day 6
Stumm hatten wir uns auf den Weg in den Park gemacht. Wir sprachen weiterhin kaum ein wort, aber dennoch war die Atmosphäre und Stimmung angenehm. Stille war schon immer etwas, was ich mochte und einen zum denken anregte. Zwar wollte ich immer eine gedrückte Stille vermeiden, aber diese war keinen Falls so erdrückend und unangenehm. Jimin hatte seine Hände in die vorderen Hosentaschen gesteckt und strahlte glücklich und sah sich um. So neugierig und fröhlich wirkte er auf mich wie ein kleines Kind. Wahrscheinlich aber war er bloß noch nie in dieser Gegend gewesen, dass er sich alles so genau anschaute und einprägte.
Wir schritten durch das Eingangtor und suchten uns direkt einen freien Platz. Da natürlich gutes Wetter war, besuchten auch viele weitere Menschen diesen Park. Er war sehr groß und nicht so weit entfernt aus der Innenstadt. Also perfekt jede Familie, die auch außerhalb und in der Stadt wohnen konnten. Viele kleine Kinder rannten über die Wiese und spielten ausgelassen, was auch Jimin glücklich machte. Er zeigte stumm auf eine kleine Stelle, die noch nicht belegt war. Es war zum Glück eine Stelle im Schatten, denn wir hatten kein Equipment dabei, dass wir uns hätten schützen können, vor der Sonne. Jimin griff nach meiner Hand und zerrte mich aufgeregt zu der Stelle. Grinsend setzte er sich so hin, dass er sich an dem Baumstamm anlehnen konnte. „Setz dich doch auch einfach hin", sagte Jimin und klopfte leicht auf eine Stelle nehmen ihn. Nickend machte ich dies und sah dann entspannt den vielen Kindern zu, welche viel Spaß im Sandkasten hatten oder versuchten ihre Freunde mit Wasserpistolen ab zuschießen.
„Möchtest du etwas über dich erzählen?" fing ich das Gespräch an. Er nickte und dachte erst kurz nach. Dabei beobachtete ich ihn. Er strich sich unbewusst öfters durch die Haare als die restlichen Menschen. Wahrscheinlich eine Angewohnheit, die man schon so selbstverständlich machte, dass sie gar nicht mehr richtig auffiel. „Ich mag es sehr gerne Filme zu schauen. Jedoch keine Horrorfilme. Diese machen wir Angst", begann Jimin zu erzählen und schmollte zum Ende. Mit einem breiten Grinsen nickte ich um ihm zu verdeutlichen, dass ich zugehört habe. „Ich würde nicht sagen, dass ich dann Albträume bekomme, aber ich bin sehr schreckhaft. Und bei diesen Filmen habe ich das Gefühl, ich erleide tausende Herzinfarkte", kicherte er und fuhr sich wieder durch die Haare. Ich schüttelte nur amüsant den Kopf. Mit ihm einen Film anzuschauen wäre sicherlich sehr amüsant. Man würde sich dann zwar kaum auf den Film konzentrieren, aber Jimin dabei zuzuschauen wie er sich immer wieder erschrak, war sicherlich wunderbar mit anzusehen.
Jimin nickte und bat mich ihm auch etwas zu erzählen. Etwas über mich zu erzählen mochte ich immer noch nicht. Trotz der Übung, jeden Tag etwas zu erzählen war es mir dann doch noch unangenehm. Der Stille Zuhörer war mir dann doch immer noch lieber. Um ihn jedoch nicht zu enttäuschen erzählte ich davon, dass ich studierte und selbst Musik produzierte. Jimin fand dies wahrscheinlich Genauso interessant wie der Rest meiner „Dates". Genau wie alle anderen auch wollte er direkt mehr wissen und saß dann kerzengerade auf der Wiese und schenkte mir seine komplette Aufmerksamkeit. Also sprach ich das aus, was ich den anderen auch erzählt hatte. Dass ich meine Lieder zu Hause oder auf der Uni selbst produziere und sie dann auf soundcloud an andere Sänger verkaufe. Dass es mir Spaß macht in den Songs meine Gefühle und Meinungen einzubringen und das man über die Lieder von Interpreten sehr viel lernen konnte. Jimin war ganz aufgeregt und stellte mir diverse Fragen über SoundCloud über meine Lieder oder mein Studium. Aber es war alles auf eine angenehme Art und weise. Er wollte mich zwar auf eine Art ausquetschen, aber es war bloß reine Neugier und Interesse, dass er manchmal einfach drauf los fragte.
Nachdem das Thema dann auch hinter mir war, beschloss Jimin Kopfhörer raus zu holen und sie mir entgegen zu strecken. „Du hast sicherlich Lieder von dir auf dem Handy. Ich würde mich freuen, wenn ich sie mir anhören kann. Denn ich bin mir sicher, dass sie mir gefallen werden". Nervös war ich dann doch als ich ihm mein Handy entgegen gestreckt hatte. Vor einer Woche hätte ich das sicherlich nicht gemacht und hätte auch niemanden von meinem Leben erzählt. Aber wie Kihyun immer so schön sagt, man lebt nur einmal und soll lieber sein Leben so leben und seine Ängste überwinden. Jimin schenkte mir ein dankendes Lächeln und steckte schon übermütig seine Kopfhörer ins Handy. Abwarten war wohl hier keine Wahl mehr.
Nachdem dann Jimin mit geschlossenen Augen meinen Liedern lauschte, kam die Nervosität wieder hoch. Würde ihn das eventuell abschrecken? Würde er meine Gedanken und Meinungen vielleicht komisch finden? Würde er vielleicht denken, dass ich übe- „Wow Yoongi das ist toll. Ich bin stolz über dich, dass du dich traust über diese Themen zu sprechen", sprach Jimin und reichte mir mein Handy wieder. Eigentlich wollte ich mich bedanken, aber mein breites grinsen verließ meine Lippen nicht. Auch Jimin begann zu grinsen und stand plötzlich auf. „Ich hole und jetzt etwas. Bleib schön hier sitzen".Nach fünf Minuten kam Jimin dann wieder und in seinen zwei, kleinen, Händen hielt er ein Eis am Stiel. Danken nahm ich ihm das ab, was er mir hinhielt. „Wie viel hat es gekostet?" fragte ich ihn um ihm sein Geld wieder zu geben. „Nichts. Ich möchte bloß, dass du diesen Tag genießt. Nicht mehr und nicht weniger".
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frohe weihnachten 🎅🏼
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Save Me ; BTS ✓
FanfictionEine Woche. Sechs Blind Dates. Wen wird er wählen? boyxboy | bangtanboys | @youngi- ship: unbekannt, wird am Ende der Geschichte bekannt begin: 07 juni '18 end: 07 januar '19