Kapitel 28

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Yoongi PoV

Mit meinen Händen hatte ich mich auf dem Rand des Waschbeckens abgestützt und mein Blick lag auf einem Wassertropfen, der jeden Moment drohte hinunter zu fallen. Auch wenn ich es vielleicht hätte nicht tun sollen, war ich Jimin in die Toilette gefolgt und hörte jetzt, wie sein unterdrücktes Schluchzen aus der letzten Kabine drang.

Ich hasste es so sehr, doch ich konnte jetzt nicht zu ihm. Besser gesagt traute ich mich nicht. Jimin war noch nicht ohne Grund in die Toilette gelaufen und ich wollte ihm jetzt die Zeit geben, die er brauchte. So langsam wurde mir klar, dass mit Jimin etwas nicht stimmte. Das war mir auch schon vorher bewusst gewesen, doch jetzt gerade schien mich diese Tatsache beinahe anzuspringen. Ihm ging es nicht gut. Seine Schluchzer taten mir im Herzen weh und auch wenn ich überhaupt nicht der Typ für so etwas war, wollte ich gerade einfach nur alles dafür tun um ihn wieder glücklich zu machen und zu sehen.

Jimin sollte lächeln und strahlen, herumalbern und sich so süß an mich dranklammern. Mir egal, hauptsache er weinte nicht mehr. Nach ein paar weiteren Minuten verstummte das Schluchzen und jetzt war es so still in dem Raum, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Ich traute mich nicht irgendein Geräusch zu machen oder die Toilette zu verlassen, denn dann würde Jimin wissen, dass ihn jemand gehört hatte.

Als er selbst auch nach zwei weiteren Minuten nicht aus der Kabine kam, begann ich mir aber langsam Sorgen zu machen und war nun doch kurz davor nach ihm zu sehen. Oder zumindest zu fragen, was ich tun konnte um ihn wieder lächeln zu sehen.

"Jimin ?", fragte ich leise in die Stille und irgendwie kam mir der Raum danach noch stiller vor. Ich wusste genau, dass er gerade erstarrt in dieser Kabine hockte und sich den Kopf darüber zerbrach, ob er rauskommen sollte oder nicht. Ich nahm ihm die Entscheidung ab, indem ich mich vor die Türe seiner Kabine stellte und leicht dagegen klopfte.

"Lässt du mich rein ?"

Schon wieder kehrte Stille ein und ich wollte mich schon umdrehen und nach draußen gehen, da entriegelte sich das Schloss und ein verheulter, ziemlich klein wirkender Jimin kam heraus. Seine Augen waren auf den Boden gerichtet und ohne lange zu überlegen zog ich ihn sanft in meine Arme.

"Wie lange bist du schon hier, Hyung ?", fragte er mich leise und seine Stimme klang rau von dem ganzen Weinen.

Kurz überlegte ich, ob ich ihn anlügen sollte, doch diesen Gedanken verwarf ich schnell wieder. Ich war jemand, der Lügen nicht ausstehen konnte und wollte jetzt nicht damit anfangen ihn zu belügen.

"Seit du angefangen hast zu weinen", flüsterte ich in sein Ohr und spürte, wie er sich in meinen Armen versteifte.

"Das war nicht wegen dir oder weil du meine Hand genommen hast oder so ! Wirklich, es war einfach irgendwie nur...mein Fuß tut ein bisschen weh ! Ich hab ihn mir glaub ich verstaucht oder so und wollte vor euch nicht als schwach dastehen !"

Seine Stimme hatte einen leicht panischen Unterton bekommen und ich schloss meine Arme noch ein bisschen fester um seinen schmalen Körper.

"Es ist okay zu weinen, Jiminie. Du musst mir nicht erklären warum oder wieso. Aber wenn dein Fuß echt weh tut, sollten wir den Zuhause kühlen und du machst beim Training jetzt langsamer, okay ?"

Er nickte leicht und seine Augen trafen auf meine. Ich mochte Jimins Augen. Manchmal strahlten sie regelrecht, dann hatten sie wieder eine unendliche Tiefe, in der man ertrinken konnte, wenn man nicht aufpasste.

"Danke Yoongi Hyung", murmelte er und wurde leicht rot, als ich meine Arme noch fester um seinen Körper schlang und mein Gesicht in seine weichen Haare presste.

Irgendwie waren wir viel zu oft in so einer Situation. Jimin sollte lächeln und glücklich sein. Ich war zwar unheimlich gerne für ihn da und half ihm, aber er sollte glücklich sein. Ich vermisste sein Lächeln.

Das ehrliche Lächeln, welches so breit und strahlend war, dass seine Augen verschwanden und er sich auf die nächstbeste Person warf um nicht vor Lachen auf den Boden zu fallen.

Das hatte ich viel zu lange nicht mehr gesehen.

Das war das 28. Kapitel !

Vielen Dank fürs lesen !<3

Noch einmal zu der Frage am Ende im letzten Kapitel : Die Yoonmin Geschichte wird von social anxiety und anxiety im allgemeinen handeln.

Die Vkook Geschichte wird eher leichter, lustiger (falls ich das hinbekommen sollte) und etwas pervers. Mit eher wenig Drama.

Noch einmal vielen Dank, wenn ihr mir dabei helft zu entscheiden ! Vielen vielen Dank !

Vielen Dank auch für die vielen Reads und Votes und Kommentare !<3

Und es tut mir leid, falls das Kapitel irgendwie zu durcheinander oder langweilig ist ! Mein Leben raubt mir gerade echt den letzten Nerv, aber ich werde versuchen die Geschichte besser und spannender zu schreiben !

<3

My beautiful angel // YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt