Kapitel 7

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„Brüderchen, soll ich dir mal zeigen wie man eine Frau richtig küsst?" wollte sie lallend wissen.

Der junge Mann lachte und schüttelte seinen Kopf. Augenblicklich nahm Elli meinen Kopf und küsste mich vor den Augen der Mannschaft und meines Freundes. Als sie sich von mir löste, lachten wir auf.

„Macht das noch einmal!"

Die Mannschaft starrten auf uns zwei.

„Gut, jetzt wo ich eure Aufmerksamkeit habe, Mia möchte euch gerne zu einem Event einladen." kicherte meine beste Freundin.

Lachend stellte ich mich auf meine weichen Knie und legte mein Arm um Ellis Schulter.

„Also da ich vorhin auf der Suche nach Davis auf ein paar alte Bekannte gestoßen bin..."

Heiliges, ich schwankte sogar schon im stehen. Lachend hielt mich Elli strenger im Arm fest.

„... dabei wurde ich erinnert, dass ich gegen jemanden aus der deutschen Nationalmannschaft ein Match offen habe..."

Ich räusperte mich, damit mein Alkoholpegel nicht so schlimm auffiel. Ich seufzte auf und blickte die Mannschaft an.

„... hiermit lade ich euch am Sonntag zum Abschlusstraining der Deutschen in ihrer Unterkunft ein." beendete ich meine Rede.

„Und weil das noch nicht alles war, werdet ihr dann sehen, wie man die Deutschen niedermetzelt." lachte Elli darauf los und schlug mit mir ein.

Neymar zog seine Augenbraue herauf.

„Und wie dürfen wir das uns vorstellen? Du gegen diesem jemanden?" wollte er in Erfahrung bringen.

„Nein, ich gegen das komplette Team."

„Uhhhhh, das könnte interessant werden. Deine Freundin gegen Deutschland." freute sich David Luiz.

„Ich wollte dich schon immer mal spielen sehen." gab Marcelo gelassen zu.

„Mal sehen, ob du wirklich deinen Ruf nachkommst. Als Sechziger gegen einen großteiligen Revierfeind wird bestimmt interessant." sagte Dante hinzu.

„Die wirst du zerfetzen. Ich habe noch mit einigen Dortmundern ein kleines Match offen. Klärst du das für mich?" vernahm ich von Hulk.

Ich schlug mit ihm ein, so gut es mit meinem Suff ging.

„Also so wie du jetzt stehst, wirst du wahrscheinlich zerfetzt werden." schmunzelte Mister Scolari sanft.

„Verzeihung, aber bis zu diesem Spiel habe ich noch knapp zwei Tage."

„Neymar, morgen gehen wir mit Amina joggen, ok?"

„Wenn sie morgen aufstehen kann ohne zu jammern, dann ja, Robinho."

„Schatz, willst du mich etwa provozieren?"

„Nein, wie kommst du darauf?" verteidigte sich mein Freund doch allen Ernstes ironisch.

Der ruhige Paulinho sah mich musternd an und lächelte interessiert.

„Oh, Amina, da will es wohl jetzt einer wissen?" lachte Fernando.

Unsere Blicke trafen sich und das Feuer loderte auf. Unsere Augen wurden zu schlitzen und von einer auf die andere Sekunde rannten wir auf einmal in Richtung Ausgang. Unter dem rennen nahm ich noch den Ball, der seitlich an der Tür lag und kam hinter Paulinho aus der Kneipe.

„Bist du bereit?" fragte ich den Mitspieler meines Freundes.

Gezielt rannten wir auf den naheliegenden Trainingsgelände und schossen meistens Pässe zu. Irgendwann gingen diese Art zu Zweikampf über und ich spürte für diesen Moment kein Funken vom Alkohol, als wäre er für diese Zeit weggefegt. Ich legte den Ball auf den rechten Fuß, drehte mich von Paulinho um und schoss diesen über ihn drüber. Für ihn war es ein grober Anfängerfehler es nicht zu erahnen. Auf den Weg in Richtung Tor ließ ich den Ball noch etwas bei mir und wechselte den Ball von links auf rechts und wieder zurück. Als ich sein Kommen wahrnahm, hob ich meinen rechten Fuß und schoss das Leder mit voller Kraft knapp an die Latte vorbei ins linke Eck. Ich rannte einmal vor Freude über das ganze Feld und sprang immer wieder in die Luft. Paulinho sah mich erstarrt hinterher und schüttelte den Kopf.

„Du bist wirklich eine gute Spielerin!" kommentierte er meinen Schuss.

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