Kapitel 67

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„Willst du mit einen Gammler herum laufen?"

Er rief es vom Badezimmer raus. Ich musste lächeln, dabei dachte ich an seine Muskeln die sich unter seiner Haut sichtbar waren. Ich biss mir in die Unterlippe als der Herr endlich bei mir ankam.

„Würden 500 € bis Montag reichen?" wollte er von mir wissen.

„Wir müssen ja nicht alles ausgeben, aber ich hab auch noch ungefähr 250 € dabei." bestätigte ich ihn.

Er nickte. Als wir hinauskamen, stellten wir fest, dass es schon wieder regnete. Auch wenn Schottland, Edinburgher Bereich sehr schön war. Den vielen Regen würde ich nicht lange aushalten. Wir nahmen den Regenschirm, der im Hausplatz an der Wand stand und liefen in das Dorf von dem wir am Vortag gekommen waren. Wir liefen durch das Dorf. Keiner erkannte uns. Keiner sah uns auch nur komisch an. Es war als würden wir schon jahrelang hier sein. Es war einfach mal etwas anderes. Etwas, dass man nicht immer hatte. Etwas Abwechslung. Ich blickte aus dem Augenwinkel Mo an, der immer wieder wegsah, wenn er merkte, dass ich ihn ansah. Ich lächelte schüchtern vor mich hin und verstand mich im Moment selber nicht. Wo war die taffe Amina hin, die jeden Typen haben hätte können? Die ist nicht mehr, erklang mein Gedanke. Ich sollte echt alles auf mich zu kommen. Ich durfte vor meinen Verpflichtungen einfach nicht mehr weglaufen. Der erste Schritt in die richtige Richtung war wohl, dass ich seine Hand in meine nahm und ihn anlächelte. Ich brauchte ihn nicht zu erklären, wieso ich das getan hatte. Er lächelte mich ebenfalls an und verstand, dass ich mich meinen Gefühle stellen wollte. Wir gingen in ein Oldfashion-Laden und kauften uns für die nächsten vier Tage Kleidung und schließlich gingen wir mit etwas zu Essen ebenso in unsere Ferienhütte.

„Wie wollen wir das nun machen?" fragte ich ihn nun leicht neugierig.

„Wir nehmen einfach Wasser aus unserem Bach und schütten uns noch Eis aus dem Gefrierschrank hinein."

„Wäre eine Idee, aber dann müssen wir aber an verschiedenen Orten machen, weil sonst wäre es ja sehr auffällig, dass wir am selben Ort sind. Schließlich will ich mit dir diese Zeit genießen und nicht mit Fragen bombadiert werden."

„Ok. Dann werden wir das zweimal anders machen und wir legen uns schon mal Handtücher bereit." lächelte er mich an.

Ich nickte zur Bestätigung. In der Hütte angekommen, packten wir unser Essen erst in den Kühlschrank und setzten uns an den Terrassentisch. Wir hatten vorhin im Dorf ein leckeren Döner gegessen. Hmm, der war nach so langer Zeit echt mal wieder voll guuut. Augenblicklich stand ich auf, ging zielstrebig zum Regenwasserkübel. Ich lächelte sicher und schmiss Mo mein Handy hin, der es sofort auffing.

„Du willst nicht..."

Ich sah ihn grinsend an und nickte, damit er wusste, dass ich es wollte. Er nahm meine Kamera, nachdem ich mein Bikini angezogen hatte, den wir extra für diese Challenge gekauft hatten. Mo gab mir ein Zeichen, damit ich wusste, dass er zu Filmen begann.

„Hallöööööchen, ich wollte mich bei meinem Besten, Kevin Großkreutz und bei unserem Geburtstagskind, Mitchell Langerak für diese Nominierung bedanken. Mitch, Happy 26th Birthday. Ich hoffe, du feierst deinen Geburtstag wie dieses Video. Wie ihr sehen könnt, werde diese Challenge annehmen..."

Ich stoppte kurz und sah bibbernd in den Himmel.

„... da es auch hier eisig kalt und regnerisch ist, werde ich mir nun das eiskalte Regenwasser drüber schütten..."

Lächelnd sah ich in die Kamera und sprach weiter.

„Ich nominiere meinen Bruder Jonas Hummels, Fabian Götze und zu guter letzt Karl-Heinz Rummenigge, damit er wieder einen klaren Kopf fassen kann für die nächste Saison."

Ich musste derbe Lachen wie ich sah, dass sich Mo sein Lachen unterdrücken musste. Er wollte uns nicht verraten. Ich nahm mit unsicheren Blick in die Kamera den fünfzig Liter Regenwasserkübel, in dem schon etwas Gefrorenes schwamm. Ich war Model und liebte das Posen, aber in diesem Video sah ich bestimmt bescheiden aus. Ich hob das schwere Ding in die Luft und lächelte ängstlich in die Richtung Mo. Alles andere ging alles viel schneller als ich dachte. Ich quietschte auf, weil ich das nicht so kalt erwartet hätte und meinte noch:

„Ihr habt 24 Stunden Zeit."

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