Seit diesem Kuss waren bereits einige Stunden vergangen. Mister Linico war schon in Dubai ausgestiegen, als wir durch die Nacht flogen. Leo schlief mal wieder, da er sich vorhin in Dubai den Bauch vollgestopft hatte.
„Hast du mir verziehen? Ich hab sie wirklich nicht gesehen!" entschuldigte ich mich indirekt neben meinen Sitznachbarn.
„Amina, ich war dir nie böse."
Erleichtert seufzte ich auf und sah ihn seine Augen. Sie faszinierten mich und ich war wirklich sehr angetan von ihm.
„Ich weiß einfach, dass wenn du wieder bei Neymar bist, bei ihm bleiben wirst. Ich weiß nicht, was da zwischen euch ist, aber ihr seit wie zwei Magnete, die sich immer wieder zusammenzieht. Es ist schön, dass du so einen Menschen gefunden hast, aber ich will dir nur damit sagen, dass ich trotzdem noch offene Ohren für dich habe. Auch wenn es mich verletzen würde."
Amina, finde heraus wer schon immer auf Platz 1 für dich war, dachte ich mir innerlich. Ich würde bei dieser Entscheidung eh irgendjemanden verletzen. Ich durfte es nicht zu lassen, dass sie sich weiter Hoffnungen wegen mir machten. Ich konnte es nicht überstehen, wenn einer wegen mir sein Leben nicht mehr lieben würde. Ich musste die Entscheidung schnell bringen, sonst würde alles nur noch mehr in einem Chaos gestürzt werden.
„Lass uns jetzt einfach den Moment genießen.
*
Nun standen wir für einen kurzen Halt in Rio de Janeiro. Die deutsche Mannschaft würde in jenem Moment noch trainieren, damit sie abends gegen Frankreich antreten konnten.
„So schnell kann das Wiedersehen wieder zum Abschied werden." sagte Mo traurig.
„Wir werden uns wieder sehen."
„Ich glaube nicht. Neymar ist besser für dich."
Wieso war er auf einmal so kühl zu mir?
„Wir sehen uns dann morgen, oder?" wollte Fabian bestimmend wissen.
„Jaaa."
„Und dann will ich deinen Ney kennen lernen!"
Er wusste zum Glück von nichts. Als ich zu Mo blickte, sprach er mit Leo über irgendein Thema. Enttäuscht über seine Art verabschiedete ich mich von den anderen und ging mit Kristina zurück in den Privatjet. Ich erzählte Kristina von den letzten Wochen und sie hörte aufmerksam zu.
*
Nach zwei weiteren Stunden stiegen wir aus und liefen in Richtung des Terminals. Sie folgte mir einfach ins Hotel, da unsere Koffer schon im Hotel angekommen waren. An der Rezeption holten wir unsere Zimmerschlüssel. Kristina wandte sich schon um und bekam große Augen.
„Im realen Moment sehen die Brasilianer gar nicht mal so übel aus." entfuhr es meiner Kollegin.
Ich drehte mich um und dachte zu gleich, ob ich mich wieder zurück drehen sollte.
„Na, wer traut sich denn wieder nach Brasilien?" rief Paulinho durch die Lobby.
„NOOOOOO, THAT CAN NOT POSSIBLY BE DAVID LUIZ!!!!!" rief Kristina ebenfalls zurück.
„Sorry, aber ich will unbedingt ein Autogramm."
Ohne auf meine Antwort zu achten, war sie schon auf den Weg zu dem benannten Nationalspieler. Lachend lief ich an ihnen vorbei in Richtung Treppenhaus. Ich wollte gerade die Tür aufmachen, als sie von selbst aufging.
„Aminaaa?"
Meine Blicke gingen zu dem Sprecher und erstarrte.
„Neymar!"
„Du bist gekommen?" wollte unsicher in Erfahrung bringen.
In mir bildeten sich Tränen der Reue und der absoluten Verwirrung. Ich rannte an ihm vorbei und wollte wirklich kein Gespräch mit ihm führen. Woher kamen die Gewissensbisse?
* Neymar's Sicht *
Ich war überrascht als ich sie vor mir erblickt hatte. Sie hatte sich in den letzten zwei Wochen gar nicht verändert und doch fand ich hatte sie etwas Trauriges an sich. Mir ließ es nicht kalt, als ich sie gefragt hatte, dass sie gekommen sei, Tränen in den Augen hatte. Ich wusste nicht, was die letzten zwei Wochen passiert war. Ich wusste nur, dass sie mir viel zu wichtig war um sie einfach aufzugeben. Ich bin ihr hinterher gerannt, wie ich in diesem Moment sah, dass Raffaela ihr ein Bein stellte. Ich rannte schnell auf die Situation zu, doch war ich nicht der als erster ankam. Eine Frau mit braunen Haaren und dünklerer Haut fing Amina auf.
„Sag mal pieps bei dir nicht mehr im Oberstübchen!" schrie diese fremde Frau Raffaela an.
Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Ich lief zu den zwei am Boden sitzenden Damen und strafte meine Schwester mit einem bösen Blick, die stand einfach nur grinsend da. Ich bemerkte erst als ich etwas wimmern hörte, dass sich Amina an diese Frau gezogen hatte. Sie weinte bitterlich.
„So am Ende habe ich sie noch nie gesehen. Was ist passiert?" wollte ich von der fremden Frau wissen.
„Viel zu viel, weswegen sie auch zu dir gekommen ist."
„Wie viel zu viel?"
„Es ist erstmal besser, wenn wir Amina in ein Bett stecken, damit sie sich ausweinen kann."
Ich nahm sie hoch und trug sie in mein Zimmer, welches gleich um die Ecke lag. Was war nur mit meinem Sunshine los? Sie hatte noch nie so viel geweint wie in den letzten Wochen. Ich öffnete die Tür und stieß sie hinter uns wieder zu. Ich legte sie sanft auf mein Bett und wollte sie schlafen lassen, als sie mich mit verweinten Augen ansah. Sie schniefte und krallte sich in meinen Unterarm. Ich setzte mich zu ihr und streichelte ihren Kopf.
„I...ich li...lieb...e d...i...dich." nuschelte sie mit sehr viel kleineren Aufschluchzer.
„Sunshine, ich liebe dich auch, aber sag mir was passiert ist, damit ich dir helfen kann?"
„Wi...wirst du m...mich dann immer noch lie..l...lieben?"

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Zeiten ändern dich.
FanfictionInhalt: Amina Hummels trifft im Urlaub auf Neymar, sie kommen zusammen und sind verliebt..., bis sich ihre Vergangenheit auf der Weltmeisterschaft ankündigt und die Ereignisse sich überschlugen... Wird es genauso wie vor einem Jahr enden? Würde sie...