Ich überschminkte meine rötliche Haut und ließ meine Haare einfach gelockt an meinem Körper herunterfallen. Ein Blick auf die Uhr, ließ mich hektisch werden. In fünf Minuten würde die zweite Halbzeit anfangen. Ich hatte mich entschieden trotzdem in das Stadion zu gehen, weil ich auf einmal ein sehr unwohliges Gefühl hatte. Ich rannte mit meiner Jogginghose und einem einfachen T-Shirt aus dem Hotel. Kristina war in jenem Moment im Stadion und wollte trotzdem das Spiel ansehen.
Ich rannte durch den Regen, der wirklich die ganze Situation noch einmal theatralischer machte. Ich überquerte einfach Straßen und ließ die Autos einfach hupen. Irgendwann striff mich ein Fahrzeug mit erhöhtem Tempo. Ich rannte nun humpelnd weiter... verdammt ... mir schmerzte die Hüfte. Ich rannte trotzdem weiter und das schon seit einer Ewigkeit bis ich an diesem Stadion ankam. Ohne Pause rannte ich hinein und war schon im Spielertunnel, als mir die Securitys den Weg versperrten.
„Ich muss da rein, ich muss Neymar sehen."
„Die Spieler hatten ausdrücklich gesagt, dass sie heute keine Fans sehen wollen. Weder in ihrer Kabine noch hier im Tunnel, wenn sie wieder reingehen würde."
„Mir Wurst, was sie gesagt haben. Es regnet und die Kolumbianer sind ein ernst zunehmender Gegner."
„Das ist uns auch bewusst. Wer sind Sie überhaupt?"
„Amina Hummels."
„Neymar sagte speziell, dass er sie nicht sehen wollte."
„Aber Bruna oder was?" schrie ich denjenigen an.
„Sie hätte Neymar nie so traurig gemacht!"
Wut stieg in mir auf und ich hasste die zwei schon jetzt.
„Dafür tot unglücklich. Lassen Sie mich durch!"
Ich probierte alles um an die zwei Bodybuildersecuritys vorbei zu gelangen, doch es gelang mir nicht. Als ich auf der Tribüne der Brasilianer ankam, erstarrte ich. Es war in der 86. Minute, als dieser Juan den gefährlichsten Stürmer Brasiliens von hinten rein trat.
„NEEEEEEYMAR!!!!!!!"
In diesem Moment drehte er sich um und unsere Blicke trafen sich kurz. Neymar knickte schmerzhaft zusammen und schrie. Sein Gesicht drückte er in den Rasen, dabei hielt er seinen Rücken mit der rechten Hand fest. Der Anblick war herzzerreißend. Ohne genaues Nachdenken, was ich machte, rannte ich humpelnd in Richtung einer freien Stelle und sprang durch die Gitter. Die Höhe war mir im Moment ziemlich scheißegal und egal, wer alles zusah. Ich würde niemals zu sehen, dass er alleine durch diese Schmerzen gehen konnte. Ich vergaß meine Schmerzen und sprintete mit einen Affenzahn auf die Sanitäter, die bereits bei ihm angekommen war, zu. Ich schmiss mich auf den Boden und beugte mich über ihn drüber. Er weinte und krümmte sich immer wieder. Neymar konnte diese Schmerzen nicht aushalten, dass konnte ich an seinem Körper sehen.
„Schscht, Ney, alles wird gut. Ich liebe dich." hauchte ich ihm zu.
Aus Ungewissheit, was mit ihm war, fing ich mit ihm das Weinen an. Er nahm meine rechte Hand in seine.
„Sunshine, du ... du darfst... niemals ... wirklich niemals ... wegen mir ... weinen, dass ... tut mir ... mehr weh als das ... was ich je ... in einem ... Spiel davon trug... Ich liebe dich auch." stöhnte er mit sehr viel Schmerz in seiner Stimme.
Ich legte eine Hand auf seine Wangen und atmete hastig ein und aus. Neymar wurde auf eine Trage gelegt, als ich spürte, dass er noch immer seine Hand mit meiner verankert hatte. Er sah mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an.
„Bitte... komm mit!"
Seine Hand wurde schwächer. Ich stand noch immer auf dem Spielfeld und spürte, dass sich die Hand von Neymar langsam von meiner abriss, als die Sanitäter ihn durch den Regen in den Spielertunnel tragen wollten. Ohne darüber nachzudenken, lief ich neben ihm her und wollte ihn ablenken.
„Wer ist das?" wollte der Sanitäter von mir wissen.
„Meine Freundin." kam es von Neymar, der immer noch litt.
Er wollte das ich mit kam und dachte, er wäre noch sauer auf mich. Auf einmal sagte er, dass ich seine Freundin sei? Ich war verwirrt, also wollte er uns noch einmal eine Chance geben. Ich sollte mir nicht so viele Gedanken darüber machen. Neymar geht es wirklich nicht gut.
*
Keine drei Stunde später stand ich noch immer im Krankenhaus in einem Gang. Ich lief immer wieder den Gang entlang, streunte auf und ab. Ich war so voller Sorge, was Neymar nur hatte. Verdammt, wäre ich nur schon eher zu ihm gegangen. Verflucht, wieso musste ich ihn nur schreien. Verdammt, wieso musste dieser kolumbianischer Depp nur ein Foul machen und dass von der harten Sorte. Welcher normale Fußballspieler rammt seinen Gegner sein Knie in die Wirbelsäule? Das war pure Absicht und doch verstand ich nicht, warum das nicht geahndet wurde. Der Schiedsrichter hatte doch gesehen, dass Neymar wirklich verletzt war.
Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Neymar, der hinter dieser Tür lag und untersucht wurde. Seit einer halben Stunde ging das hin und her. Immer wieder kamen Krankenschwestern rein und nicht die gleichen wieder raus. Ab und zu kam ein Arzt raus, der schnell an mir vorbei rannte. Ich konnte mich nicht setzen und immer wenn die Tür aufging, sah ich einen kurzen Moment meinen Neymar. Er lag auf eine Liege auf seinem Bauch und wurde geröntgt. Als ein Arzt aus dem Raum kam und mich aufmunternd ansah.
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Zeiten ändern dich.
FanfictionInhalt: Amina Hummels trifft im Urlaub auf Neymar, sie kommen zusammen und sind verliebt..., bis sich ihre Vergangenheit auf der Weltmeisterschaft ankündigt und die Ereignisse sich überschlugen... Wird es genauso wie vor einem Jahr enden? Würde sie...