Danach ging alles viel zu schnell, sodass ich bewusstlos wurde. Die Schmerzen wichen allmählich aus meinem Kopf und ich konnte nur noch in die Leere schauen. Nur weil ich in meinem Leben Zeiten hatte in denen ich verlor, bedeutete das noch lange nicht, dass ich verloren war. Ich sah Bilder von meinen Beziehungen vor mir aus der Leere kommen.
Ich hatte mit Mario gelacht, gefeiert, aber nie gelitten oder geweint. Wir waren nur für eine gewisse Zeit füreinander bestimmt. Wir waren nie für die Ewigkeit. Das Leben hätte neben Mario mit Sicherheit perfekt werden können, doch soweit wollte ich es nicht kommen lassen. Immer dieses hin und her. Immer diese Lügen, die mich zu Weißglut brachten. Immer wieder musste ich mich alleine Beschäftigen, weil er kaum Zeit für mich hatte zwischen Spiele und seiner Konsole. Zwischen seinen Freunden und seinen Kollegen. Dachte er wirklich, dass ich das lange mitmachen würde?
Spätestens nach einem halben Jahr versetzen, traf ich auf Marco. Ich wollte wieder glücklich werden und dies fand ich auch bei Marco. Ich stoppte die Beziehung nicht, weil ich einst dachte, es wäre eine gute Idee. Marco und ich hatten so viel mehr miteinander verbunden gehabt, wie nur die Versetzungen der Liebsten. All das war nun zwei Jahre her, aber das bedeutet nicht, dass es mir schon lange egal war.
Ich hatte es bei der Trennung von Mario mir nicht anmerken lassen, aber es tat mir unglaublich weh: Marco einfach in der Scheisse sitzen zu lassen. Ich wollte Mario nicht zeigen, dass ich verletzt war, dass ich nicht mehr erwartet hatte, dass ich das von ihm bekam, was ich verdient hatte. Ich hatte einst das verbaut, was ich so sehr liebte. Ich liebte Marco viel mehr wie ich je Mario lieben konnte. Bei Marco konnte ich sein, wie ich war. Wir gaben uns nichts Schlechteres und auch nichts Besseres. Es war ein Geben und ein Nehmen und doch hatte ich dieses Band zerstört.
Innerhalb der drei Monate ging ich verloren. Jedes Meer, jeder Kontinent und jede Tür, die ich durchging war für mich in ein Leben fernab von dem was ich je erreichen wollte. Ich wollte Theresa wieder bei mir haben. Ich wollte eigene Kinder mit einem Mann mit dem glücklich war. Und was war jetzt? Ich bekam ein Kind von einem Mann bei dem ich von der Vaterschaft nicht sicher bin.
Ich wurde damals vielleicht zu einem großen Fisch in einem kleinen Teich. Aber es bedeutete nicht, dass ich gewonnen hatte, denn es könnte ein anderer kommen. Ein Größerer und ich würde wieder verlieren.
Als ich Neymar damals im Urlaub traf, hatte er mir nach kurzer Zeit gezeigt, dass er mit seinen Blicken durch meine Gedanken blicken konnte. Er konnte durch meinen ganzen Bullshit sehen um nur eine gute Sache an mir zu erkennen.
Ich erinnerte mich an die gemeinsame Zeit mit ihm und an die Achterbahnfahrten unser beider Lebens. Er, ein Weltfußballspieler mit Sohn. Ich, ein Modell aus einer Fußballfamilie. Und doch wollte er mich damals am Louvre dazu gebracht auf seinen Antrag >Ja< zu sagen. Ich hätte ihn nicht abwimmeln sollen als ich erfahren hatte, dass ich schwanger war. Ich liebte ihn wirklich, aber ich hatte nach all dem Scheiss keine Lust mehr verletzt zu werden, sodass ich in manchen Situationen einfach distanziert war.
Aber eines war so, ich würde jedes Mal nur bei ihm wieder >Ja< sagen...

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Zeiten ändern dich.
FanfictionInhalt: Amina Hummels trifft im Urlaub auf Neymar, sie kommen zusammen und sind verliebt..., bis sich ihre Vergangenheit auf der Weltmeisterschaft ankündigt und die Ereignisse sich überschlugen... Wird es genauso wie vor einem Jahr enden? Würde sie...