Kapitel 23

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„Ich bräuchte Lattenüberzüge. Hier im Hotel sind ja bekanntlich keine. Marco hat keine mehr und die Pille muss ich mir morgen wieder verschreiben lassen."

In jener Nacht und vor allem auf diese drei Sätze riss es mir aus dem Bett. Mein Gesicht verlor sämtliche Farben, weil ich an alles gedacht hatte, aber nicht an das. Schlagartig fing ich das Lachen an.

„Warte ich schau mal, ob ich welche hier habe."

Ich durchsuchte mein Nachttischschränkchen. Doch bei mir waren keine.

„Warte, ich fahr zur Tanke, aber wohin soll ich die liefern? München? Berlin?"

„Frankfurt am Main! Du musst nicht extra zur Tanke fahren."

„Mina, dich darf hier keiner sehen, weil die denken du würdest erst Morgen kommen, also... Caro hatte mich auch schon auf den Kicker gehabt, vorhin beim Training, weil sie dachte, dass Marco ebenfalls hatte. Sonderurlaub." lachte ich auf.

Wir lagen schließlich auf. Ich zog mich an und fuhr noch zur Tanke. Die Tussi hinter der Theke hatte mich angeschaut, als würde ich wirklich auch nachts noch meinen Spaß haben. Als ich bei ihr im Hotel angekommen war, stand sie mit Unterwäsche vor mir und bedankte sich herzlich.

* Flashback - Ende *

„Warum lachst du, Fischi?" wollte Marco schon säuerlich wissen.

„Jetzt rate du erstmal!" kicherte ich.

„Türkei...?"

„Nein."

„Frankreich...?"

„Neein."

„Hmm... Schottland?"

„Neeein, was um himmelswillen sollte sie in Schottland?" wollte ich interessiert wissen.

Ich konnte seinen Gedankengang nicht folgen.

„Es gibt auch schöne Hintergründe für Fotoshooting."

„Vielleicht für die Herbstkollektion von Channel, aber doch nicht für die Sommer- und Bademode."

„Jetzt komm sag es halt schon."

„Kreta!"

* Aminas Sicht *

Es war ein strahlender Sonnenschein als ich mich auf den Weg zum Strand machte. Die Sonne schien erbarmungslos durch die dicken Baumkronen, welche vom spanischen Wind in Bewegung gesetzt wurden. Ich blieb an der Strandpromenade stehen und schloss meine Augen. Ich genoss das herrliche Wetter in diesem wunderschönen spanischen Örtchen. Strafos.

„Süsse, wo bleibst du denn? Wir sollten in einiger Zeit auch in der Bucht sein!" strahlte mich Isabella freundlich an.

Ich erschrak ein kleines bisschen, da ich für kurze Zeit Abgedriftet war. Ich spürte nun eine Hand auf meiner Schulter.

"Ich wollte noch dieses Wetter genießen, bevor wir wieder keine Zeit dafür haben."

Nach einem sanften zustimmenden Schnauben liefen Isabella und ich durch die schattige Allee. Links lag der weit laufenden Sandstrand, während auf der rechten Seite kleine Läden aufgereiht waren, die einem zum Einkaufen einluden. Irgendwann legte sich mein Augenmerk auf eine - mir, mit den Rücken zugewandte - Frau. Sie hatte wunderschöne lange und vor allem sehr lockige Haare. Ihr Körper war durchtrainiert und dass konnte man sehr gut erkennen. Sie trug einen gelb-farbigen Bikini, der gut zu ihrer bräunlichen Haut passte. Sie spielte mit ihren zierlichen Händen mit den kurzen Haaren ihres Gegenübers. Vertraut webten sie ihre Hände ineinander, dabei lächelte der junge Mann sie glücklich an. Mein Blick wurde von Isabella bemerkt, dieser stupste mich leicht an.

„Nur gucken." lachte sie.

Ich dachte nicht darüber nach, wer dies sein könnte oder er gewesen wäre. Er hatte etwas an sich, dass diese Frau begehrte. Ich wandte meinen Blick ab und lief mit meiner Beraterin zur anliegenden, etwas ruhigeren Bucht. Es waren schon vier Tage vergangen, seit ich den Brief hinterlassen hatte und mich mit Mats im Flieger wieder versöhnt hatte.

Am Dienstag hatten wir kaum etwas gemacht, da wir recht spät angekommen waren. Es war perfekt, wenn die Beraterin einen Privatjet für uns gemietet hatte. Es ging schneller wie wenn wir mit den anderen Passagierflugzeuge geflogen wären. Es war günstiger und wohl vom Lärmpegel etwas stiller. Gemütlich war es oben drein auch noch.

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