~Chapter 18~

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Chapter 18: The Scarf

Nachdem Mikasa Levi überreden konnte, Eren nicht wieder in den strömenden Regen zu setzen, saßen Eren und Mikasa nun in neuen Klamotten auf dem Bett des Mädchens. Eren hatte sich eine Hose und einen Hoodie von Ymir leihen können, da sie nicht so der weibliche Typ war und Levis Kleidung offensichtlich zu klein für ihn gewesen wäre. Mikasas Zimmer war in einem dunklen Rotton gestrichen. Die Schränke jedoch bestanden aus einem hellen Holz. Sie hatte ein gemütliches Bett, das nicht zu klein und nicht zu groß war. In einer Ecke stand ein mittelgroßer Schreibtisch, darüber war ein Fenster. An der gegenüberliegenden Wand war ein Kleiderschrank und dort neben stand das Bett. Neben dem Bett war ein kleiner Nachttisch, auf dem ein Wecker und eine Lampe standen. In der Wand links vom Kleiderschrank war die Tür eingebaut. Eren hielt eine Tasse mit heißem Kakao in der Hand, während Mikasa eine Tasse mit Früchtetee in der Hand hielt. Ihr nasser Schal wurde von Levi mitgenommen, der scheinbar die Putzfrau dieses Hauses war. "Als würde ich der Brillenschlange einen Haufen Wäsche in die Hand drücken und erwarten, ihn sauber wiederzubekommen, ohne dass dort komische Experimente ran geführt wurden. Oder meinem betrunkenen Onkel. Ymir ist zu unverantwortlich und Historia und Mikasa zu jung, um so etwas tun zu müssen. Ja, nein, ich mach das lieber selbst. So weiß ich wenigstens, dass es sauber ist."  Seine Worte, nicht Erens. Eren schaute das Mädchen vor ihm unsicher an. Er wollte fragen, was es mit dem Schal auf sich hatte, warum er ihr so wichtig war. Doch er wollte sie nicht bedrängen. Er entschied sich vorsichtig zu fragen. "Mikasa, darf ich fragen... warum du so sehr an deinem Schal hängst? Du musst natürlich nicht antworten, wenn du nicht willst. Ich hab kein Problem damit, ich war nur neugierig." Die Nachthimmel-farbenen Augen mit dem violetten Schimmer starrten auf das Wasser ihrer Tasse. Einige Minuten herrschte Stille im Raum und Eren war sich nicht sicher, ob er noch eine Antwort bekommen würde, da begann Mikasa langsam zu sprechen. Ihre Stimme klang etwas abwesend und ihr Blick ging durch die Teetasse hindurch. Es war, als wäre sie gerade vollkommen an einem anderen Ort. "Meine Eltern starben, als ich jung war. Ich war vier um genau zu sein." Ihre Fingernägel schabten leicht an dem Rand der Tasse. "Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern. Nur noch an die Farbe Rot, die den Boden bedeckte. Heute weiß ich natürlich, dass das keine Farbe war, sondern Blut. Das Nächste, an das ich mich erinnern kann war, dass Levi und ich durch den Wald liefen. Meine Beine brannten und Tränen versperrten mir die Sicht, doch Levi zog mich weiter und weiter. Sein ganzer Ärmel war mit Blut beschmiert und auf seinem Hoodie klebte auch Blut. Mein weißes Kleid jedoch war so gut wie erhalten geblieben. Plötzlich hatte ich eine Art Flashback. Ich stand wieder in unserem Haus mit der roten Pfütze vor meinen Füßen, doch mein Blick war auf Levi gerichtet, der vor mir stand." Gespannt hörte Eren Mikasa beim Reden zu und ihre Blicke trafen sich, als Mikasa aufschaute. Ihr Blick war ernst. "Eren. Du musst mir versprechen, dass du Levi niemals auf dieses Ereignis ansprichst und niemandem, wirklich niemandem erzählst, was an diesem Tag passiert ist. Bitte. Levi ist kein schlechter Mensch." Eren hatte ein mulmiges Gefühl bei dem, was nun kommen würde. Er hatte eine winzig kleine Vorahnung, doch das konnte nicht stimmen. Neugier siegte und Eren nickte vorsichtig. Mikasa atmete tief durch, bevor sie weitersprach. "Zu seinem sechsten Geburtstag hatte er ein Taschenmesser geschenkt bekommen, da er aus irgendeinem Grund schon immer wirklich begabt mit Messern war. Und für den Fall der Fälle trägt er das Messer immer bei sich. Eine Taktik, die unser Onkel ihm beigebracht hat. Levi hat den Mann, der unsere Mutter umgebracht hat getötet und sich zu mir umgedreht." Erens Hände begannen zu zittern. Der Braunhaarige hielt den Atem an. Langsam stellte er den dampfenden Kakao auf den Nachttisch. "Seine Augen waren nicht mehr voll mit Leben, wie ich sie gekannt habe. Sie waren matt und glanzlos. Sein Blick war hart und kalt. Dennoch konnte ich den kleinen Schimmer Schmerz und Liebe unter dieser Maske sehen. Er sagte, "Mikasa, du musst mir jetzt genau zuhören. Du verstehst das hier vielleicht nicht, aber diese Welt ist grauenhaft. Du hast das hier alles schon einmal in einer anderen Art gesehen, weißt du?"  Er hat mir über den Kopf gestrichen, als er das sagte. "Die Spinne isst die Fliegen. Der Vogel isst die Spinne. Der Stärkere zerstört den Schwächeren. Darum leben wir ab heute ohne Reue. Wenn du etwas bereust, schwächt es dich. Deshalb bereue ich nicht, den bösen Mann von der Welt zu schaffen, genau so wie er es mit Mutter getan hat. Hätte ich es bereut hätte er mich oder noch schlimmer dich auch aus der Welt geschaffen. Das kann ich nicht zulassen. Das werde ich nicht zulassen. Also treffen wir die Entscheidungen, die wir am wenigsten bereuen werden!" Er hatte Recht. Levi hatte mich aus dem Weg gestoßen und sich selbst dem Mann gegenüber gestellt. Hätte er das nicht getan, wäre ich heute nicht hier und er vielleicht auch nicht. Als wir dann durch den Wald liefen, begriff ich dies. Jedenfalls soweit ein vier-jähriges Mädchen das konnte. Ich begriff auch, dass meine Eltern nicht wiederkommen würden und fühlte mich alleine. Es war kalt. Selbst Levis Hand fühlte sich nur noch nach Eis an. Als er das Gefühl hatte, dass wir weit genug weg waren von unserem Haus, setzte er sich auf den Boden und zog mich zu sich. Den grünen Schal, den er an sich trug hatte er von meiner Mutter geschenkt bekommen, als Dankeschön für ihr Muttertagsgeschenk. Es war sein Lieblingsschal. Und als es kälter wurde und die Tränen immer noch in Bächen von meinen Wangen liefen, wickelte er mich mit dem Schal ein und zog mich zu sich. Ich verstand, dass diese Welt grauenhaft war... doch sie ist auch wunderschön." Mikasa lächelte Eren an. Tränen glänzten erneut in ihren Augen und ihre Finger fummelten mit der Tasse herum. Ihr Lächeln wurde kleiner. "Bitte denk von Levi nicht als Mörder. Es stimmt zwar, dass er eine Person umgebracht hat, doch er tat das nur, um mich zu beschützen. Er ist auch nur ein Mensch. Manchmal, wenn er dachte ich würde schlafen, habe ich ihn weinen gehört. Sein gesamter Körper hat gezittert und er hat mich näher an sich gezogen, um mich warm zu halten. Er hat immer versucht stark für mich zu sein."

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1100 Wörter.

Wow, iwie bin ich voll zufrieden mit dem Kapitel.

Wow, iwie bin ich voll zufrieden mit dem Kapitel

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