Chapter 36: The Castle Basement
Ein einzelner Lichtstrahl durchbrach die dunkle Finsternis des kalten Ganges. Mit seiner linken Hand hielt Armin seine Handytaschenlampe auf den Flurboden und erhellte den Weg. Drei Fußpaare tapsten hinter ihm her. Ihre leisen Schritte hallten an den Wänden wieder und füllten die unheimliche Stille der Nacht. "Dieses Schloss wurde damals als Aufbewahrungsort für Eren, sowie Levis Einheit benutzt, der Special-Operation-Squad. Er bestand eigentlich aus drei Männern, einer Frau und Levi selbst, als Anführer und Captain der Einheit.", erklärte Armin leise. Seine Stimme war ruhig und sanft, damit er keine der Aufseher aufweckte oder das Personal auf sie aufmerksam machte. Das nächtliche Herumwandern war natürlich verboten, wie Eren wenige Stunden zuvor noch zu spüren bekommen hatte. "Warum eigentlich?", fragte Hanji. Neugierige, faszinierte, aufgeregte und gleichzeitig beängstigte Augen schauten Armin an, als sie die dreckigen, staubigen Steinstufen zum Keller hinab traten. Hanjis Füße knacksten leise bei jeder Berührung mit einer neuen Treppenstufe, doch sie ignorierte es. Levi und Eren folgten den Beiden schweigend. Nachdem Levi herausfand, worum es hier ging, war er wie Eren in ein überrümpeltes Schweigen verfallen. Schwammig kamen Teile seines Traumes zurück, die er vor dem zweiten Erwachen vergessen hatte. "Sie sind gestorben,... nicht?" Erens Stimme erklang leicht atemlos, dabei waren es nur kleine Treppenstufen die er hinunter ging. Seine Augen waren stur nach vorne gerichtet, als würde er durch Armin und Hanji hindurchstarren. "Gunther, Petra, Eld und Aurou?" Armin schielte zurück auf seinen Freund. Dass der Junge zu sprechen begann, verwunderte ihn sehr. Seine Augen schauten ein wenig überrascht, doch er ließ sich nicht viel davon anmerken. "Ja, du erinnerst dich daran?" "Mh.", brummte Eren abwesend. "Der Wald mit den großen Bäumen. Er war ein paar Kilometer von Magdeburg entfernt. Als wir da waren haben wir ein Bild gemacht. Im Hintergrund hab ich Gunther vom Baum hängen gesehen und mich an ihren Tod erinnert." Er schaute in verwirrte Gesichter. Schnell wank er mit seinen Händen vor seiner Brust herum und lachte nervös. "N-nicht seinen echten Körper!", stotterte er. Langsam sank seine Hand zurück an seine Seite. Das Blut in seinem Kopf pumpte leicht an seinen Schläfen und kleine Schweißperlen bildeten sich an seiner Stirn. "Seit ich klein war, sehe ich auf Bildern Kleidung an manchen Menschen, die die betroffenen Personen nicht anhatten, als das Bild geschossen wurde. Beispielsweise diese Uniform, die wir auch im Museum gesehen haben." Die Schüler hatten das Gefühl, der schmale Treppengang würde dunkler werden, je weiter sie nach unten gingen. Es hörte sich an, als würden ihre Schritte immer lauter werden. Die Luft wurde dicker und machte es ihnen schwer zu atmen. "Scheinbar funktioniert das auch bei Leichen." Schweigend stiegen sie die letzten Stufen hinunter. Ein weiterer dunkler Gang wartete dort auf sie, jedoch war er nicht so lang. Zischend entfachte Armin eine der Wandfackeln. Woher der Blonde die Streichhölzer hatte, war Eren unbekannt. Neugierig schaute er sich um. Eren spürte eine Art Deja-vu, als er den rauen Boden und die bröckeligen Steinwände sah. Auf seiner linken Seite waren zwei Türen. Kritzelige, blasse Schriftzeichen, die er als 'L--b-r' und 'A--t-il-ng-f--rer-n H-nj- Z--' ausmachen konnte, waren in die vergilbten Schilder neben der Tür geritzt. Zur rechten Seite führte ein kleiner Gang, den Armin gerade beleuchtete.
"Sir, wenn ich fragen dürfte..." "Was ist?" "Wo werde ich schlafen?" "Im Keller natürlich." "Aber, Sir, schon wieder?" "Tut mir Leid, aber das sind die Bedingungen, die uns die Militärpolizei gestellt hat."
Mit seinen Fingern strich Eren über seine Stirn, als die Erinnerung dieses kleinen Gesprächs in seinen Kopf kam. Der Keller. Seine eigene, persönliche Zelle direkt neben Ms. Hanjis Labor. Zögerlich trat er durch den kleinen Gang. Er sah, wie die rostigen Gitterstäbe sich bemerkbar machten und sichtbar wurden. Dort stand es, das morsche Holzbett mit dem sich auflösenden Bettlaken. Ein Haufen zerbröselter Stoff lag auf dem Bett. Eren konnte dies als das ehemalige Kissen ausmachen. Mit einer Hand drückte er das quietschende Gittertor auf. "Eren.", riss Armin ihn aus seiner kleinen Trance. Sein Blick wandte sich zu seinem Nachbarn. Ein kleines Lächeln lag auf Armins Lippen und er zuckte leicht mit den Schultern, während sein Kopf zu einer der Türen deutete. "Hier rein."
Das Labor war ziemlich durcheinander und gleichzeitig auf eine gewisse Art und Weise aufgeräumt. Bücherregale waren voll bis zum Überlaufen, Kisten und Kartons standen in jeder Ecke des Raumes, Staub bildete sich zentimeterweise auf leeren Ablageflächen. Armin lief an dem Bücherregal vorbei. "Wie ich vermutet habe, haben sie die Inhalte der Räume hier unten gelagert.", murmelte er vor sich her. Seine Augen überflogen die vielen Kisten, bevor er auf eine zuging. Ein kleines Schildchen hing auf der Kiste. #34 und weitere Schriftzeichen. "Bossard.", ließ er vor. Er schüttelte seinen Kopf und ging zur nächsten Kiste. "Kirschtein, Reiss... Hey Eren, hilf mir Ackerman zu finden.", sprach er über seine Schulter und drehte sich zur nächsten Kiste. Mit hochgezogener Augenbraue schaute Levi Armin an. Eren tat sich wortlos an die Arbeit. Eine Menge Namen standen auf den vielen Kisten. Schulz, Springer, Braun, Hoover, Ral, Ackerman, Braus, Lenz-.. warte. "Hier ist Ackerman." "Mikasa oder Levi?" Armin trat näher. Dabei passte er auf, nicht auf irgendetwas zu treten. "Uhm.." Eren drehte den Karton etwas. Undeutlich war ein 'M--as-' zu lesen. "Ich denke Mikasa?" Armin nickte. Seine Hände fummelten das klebrige Paketband von der Pappe und er öffnete den Karton. Nach einigen Sekunden des Wühlens hob er ein verhältnisweise sauberes Buch heraus. Der harte Lederbund des Buches hatte ein wenig seine schwarze Farbe verloren, die Blätter der Seiten waren ein wenig braun-gelblich geworden und die schwarze Tinte war blasser geworden, dennoch war es in einer guten Verfassung. "Was ist das?", fragte Hanji, als erstes die kurze Stille brechend. "Ein Buch, in dem die Geschichte der Mauern sowie der Krieg 857 beschrieben ist. Das hoffe ich zumindest." "Was meinst du, du hoffst das?" Armin schaute den drei Personen vor ihm in die Augen. "Ich bin zwar am selben Tag wie Eren gestorben. Jedoch hieß das nicht, dass der Krieg dann zu Ende war." Hanji hielt ihre Hände nach oben und wank mit ihnen hin und her. "Warte, warte, warte. Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann bin ich als erstes gestorben, nicht? Dann kam Levi, dann du und Eren. Und das da ist Mikasas Kiste. Das Buch soll den Krieg in sich beschrieben haben? Dann hat Mikasa am längsten überlebt?" Armin nickte. "Vermutlich ist sie die letzte Überlebende des SOS-Squads gewesen. Das hier-", er schüttelte das kleine Büchlein in seiner Hand frei von dem Staub, sodass man die kleinen Schriftzeichen wieder lesen konnte. "- ist Mikasas Tagebuch."
Diese Welt ist grausam, doch sie ist auch wunderschön. - Mikasa Ackerman, zweit-stärkste Soldatin der Menschheit
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1094 Wörter.
Puh, ich hab gerade die letzten 500 Wörter geschrieben und es viel mir sogar relativ leicht... allerdings hab ich mich von allem möglichen Ablenken lassen, deshalb hab ich dafür jetzt 3h gebraucht... ups. Aber was kann ich sagen, ich glaube ich sollte öfters krank sein, da fällt mir mehr ein. Naja. Für die, die es nicht mitbekommen haben: Ich mache eine kleine Pause vom Schreiben über die Ferien. Deshalb kommt das nächste Kapitel erst am 6. oder auch erst am 13., je nach dem wie viel Zeit ich brauche. Genauere Informationen stehen auf meinem Profil. Bis dann!
Nächstes Kapitel: The book that keeps the past
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Haunting Past~Ereri/Riren
Fanfiction||Ich werde dich lieben, Eren... im nächsten Leben..|| - Nachdem Magdeburg einen schweren Brandanschlag erlitten hat und 1/3 der Bevölkerung getötet oder verletzt wurde, ziehen Eren und seine Freunde zusammen mit Hannes nach Amerika, um ein neues Le...