~Chapter 43~

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Chapter 43: Break

Die eiskalte Nachtluft brannte an den Wangen der Mädchen. Die Sonne würde in wenigen Stunden aufgehen. Sie waren bestimmt schon ein bis zwei Stunden herum geflogen. Mikasa hielt gerade Historia auf ihrem Arm, während Ymir ihren Rucksack trug. Ihre Schritte auf dem harten Asphalt schallten durch die ruhige Nacht. Sie waren auf einer Straße außerhalb der Stadt, wo keine großen Bäume in der Nähe standen und keine Häuser oder Straßenlaternen die Straße beleuchteten. Historias Wunde stellte sich als einen langen Schnitt heraus, der zwar nicht so tief war, dass man ihn hätte nähen müssen, jedoch war sie nicht gerade sehr bewegungsfähig. Besonders mit der frischen Wunde. Historia hatte nach ein paar Stunden Ruhe gefragt, dann sollte es sich aushalten lassen. Allerdings müssten sie die Wunde bis dahin auch desinfiziert haben. Mikasa hätte sich für ihre eigene Dummheit schlagen können. Nicht nur hatte sie ihr Telefon unten liegen lassen, nein, sie musste natürlich auch noch vergessen, dass Verbandszeug wichtig war. Sie war vermutlich einfach davon ausgegangen, dass sie entweder sterben oder leben. An Verletzungen hatte sie in diesem Moment gar nicht gedacht. Mit ihrer Nase versuchte sie ihren Schal weiter über ihr Gesicht zu ziehen. Ihre Kapuze wärmte ihre Ohren. Ymir hatte Historia ihre Kapuze ebenfalls übergezogen. Die Blondine war gerade am schlafen. Währenddessen hatte Mikasa mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Sie hatte vier Männer getötet. Zumindest waren die Männer vermutlich tot, sie hatte nicht nachgeschaut. Diese Männer hatten bestimmt eine Familie, vielleicht auch Kinder, eine Frau und Haustiere. Sie war eine Mörderin, die den Eltern der Männer ihre Söhne weggenommen hat. Doch die Männer hatten ihr auch ihre Familie weggenommen. Ihre Mutter, ihren Vater, Kenny... stimmt ja, Kenny war ja auch fort. Damit blieb ihr nur noch Levi. "Guck mal, da vorne sind Büsche. Wie wäre es, wenn wir eine kurze Pause machen?" Abwesend nickte die Schwarzhaarige ihrer Freundin zu. Ihre Augen schauten unberührt nach vorne auf die Büsche. Ein perfekter Platz für eine Pause. Es war ein Stück abgelegen von der Straße und man konnte nicht zwischen den Ästen durchschauen. Von der Straße aus wären sie komplett außer Sichtweite, sollte eine weitere Gruppe Männer ihnen folgen. Mikasa erinnerte sich an das Knacken der brechenden Knochen der Männer, die sie auf den Boden geschleudert hat. Ein Schauder überkam sie. "Mikasa, du musst mir jetzt genau zuhören.", hörte sie Levis Stimme in ihrem Kopf und ihre angespannten Schultern entspannten sich etwas. "Du verstehst das hier vielleicht nicht, aber diese Welt ist grauenhaft. Du hast das alles hier schon einmal in einer anderen Art gesehen, weißt du?"  Die Starken besiegen die Schwachen. Man musste kämpfen, sonst verliert man. Aus verlieren folgt in diesem Fall der Tod. Mikasa atmete einmal tief durch und legte Historia auf den Boden. Hätte sie nicht gekämpft, wäre sie vermutlich jetzt tot. Nicht nur sie, Ymir und Historia wären wahrscheinlich auch nicht mehr am leben. "Also treffen wir ab heute die Entscheidungen, die wir am wenigsten bereuen werden!" Sie schloss ihre Augen, als sie neben der Blondine auf dem Boden saß, Beine an sich gezogen, um so wenig wie möglich hinter dem Busch aufzufallen. Neben sich hörte sie, wie die Blätter leicht raschelten, als Ymir sich hinsetzte. Sie bereute ihre Entscheidung nicht, die Angreifer taten es nämlich genau so wenig. Ihre Hände fuhren über ihr Gesicht und rieben es. Es war eine lange Nacht. Mikasas Schultern sanken. "Wenn du willst, kannst du dich schlafen legen. Ich halt Wache und weck dich in einer Stunde.", sagte sie und schaute zu der Braunhaarigen hinüber. Ymir schüttelte ihren Kopf. "Nein. Wir sollten so schnell wie möglich weiter, nachdem unsere Arme und Beine sich etwas ausgeruht haben.", sprach sie leise und strich Historia durch die Haare. "Wir müssen zu deinem Bruder kommen, bevor sie es tun." Eine kurze Stille legte sich über die Beiden und sie lauschten dem ruhigen Atem der schlafenden Blondine. "Ich könnte jetzt sowieso nicht schlafen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie du dich fühlen musst.", redete sie weiter. Plötzlich schoss ihr Kopf in die Höhe und ihre Augen trafen die dunkelblauen des schwarzhaarigen Mädchens. "Stimmt! Wie geht es dir eigentlich? Ich mein'-..." Sie ließ den Satz unbeendet, wohl wissend, dass Mikasa schon verstand. "Es ist schon in Ordnung. Ich bin gerade einfach nur besorgt um Levi. Ich wette die Tränen kommen erst, wenn ich ihn sicher neben Hanji stehen sehe. Ohne Verletzung, nicht tot und ohne Waffe am Kopf." Seufzend zuckte Mikasa mit den Schultern und begann ihre Beine zu dehnen, damit sie später keine Krämpfe und keinen zu starken Muskelkater bekam. Eine gute Idee, wie Ymir fand, weshalb sie ihr nachmachte. "Ich würde sagen, wir machen uns in zirka 10 Minuten wieder auf den Weg. Es ist noch eine ganze Weile, bis wir bei Levi ankommen und ich sehe hier weit und breit keine Häuser und Bäume, an denen wir uns voran ziehen könnten." Ymir nickte und wandte ihren Blick wieder zu Historia. Vielleicht sollten sie sie gleich wecken, das hing von dem Status ihrer Wunde ab. Sollte die Wunde wenigstens nicht mehr offen sein, könnten sie Historia aufwecken. Würde jedoch die Wunde noch bluten, wäre es besser das Mädchen noch schlafen zu lassen, andernfalls würde sie die Schmerzen stärker mitbekommen, als nötig. Das Reiben des Pullis über ihre Wunde würde unangenehm sein und es bestand die Chance, dass wenn sie sich zu schnell bewegte, sie durch den zusätzlichen Blutverlust ohnmächtig werden würde.  

Wenige Minuten vergingen und Ymir zog vorsichtig den Pulli des Mädchens hoch. Trockenes Blut klebte an ihrem Bauch und ein wenig Kruste bröckelte ab, als die Wunde ein wenig geöffnet wurde durch das Heben des Oberteils. Ymir kniff ein Auge zu und rümpfte die Nase, als Historias Gesichtszüge sich etwas verzogen und leichten Schmerz zeigten. Etwas zusammengekniffene Augenbrauen, leicht aufeinander gepresste Lippen und ihre Nase zuckte etwas hoch und runter, als wüsste sie nicht, ob sie sie rümpfen sollte oder nicht. Ymir drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange und widmete sich wieder ihrer Seite zu. Langsam hob sie ihre eigene Hand und strich über die dünne Kruste. Trotz der kühlen Temperatur war die Wunde warm, Ymirs Hand wirkte wie ein kühlender Lappen. Historias Gesicht entspannte sich etwas. Der Braunhaarigen kam eine Idee. Vorsichtig legte sie ihre Hand über die Wunde und kühlte sie. Währenddessen schaute Mikasa den Rucksack noch einmal durch. Sie hatten einen kleinen Haufen Jacken dabei und ein wenig Geld und Wasser, das war's auch schon wieder. Ymir hatte ihren Rucksack aus Angst um Historia auch im Haus liegen lassen, weshalb das alles war, womit sie leben mussten. Als sie ein leises Zischen hörte, drehte sie sich ruckartig um und schaute umher. Ihre Hände flogen von Historia. "M-Mikasa.." Mit weiten Augen schaute Ymir zwischen ihren Händen und Historias Bauch hin und her, bevor sie auf der Schwarzhaarigen landeten. "Ich-... Ihre Wunde?.." Mikasa zog ihre Augenbrauen überrascht hoch, als sie auf Historia schaute. Zurück blieb nur getrocknetes Blut. Die Wunde war verschwunden.  

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1143 Wörter. 

Uuh~! Nur noch zwei Wochen und dann fahr ich nach Hamburg auf Klassenfahrt~! Direkt nach den Osterferien :3 Theoretisch hab ich schon morgen Ferien, nicht nur ist morgen der letzte Schultag, sondern wir haben nur 1/2h Basketball-turnier zwischen den Klassen, dann können wir machen, was wir wollen. Heute waren wir im Kino und haben so einen weirden Film auf Französisch geguckt. Mit überteuerten Kinoessen und ekeligen Toiletten. Ew. Naja, Frohe Ostern und Osterferien (an die, die welche haben..)

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Haunting Past~Ereri/RirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt