Chapter: Anger
16.5.857, HQ
Zu sagen, dass Eren wütend war, wäre untertrieben. Er war völlig außer sich gewesen, als Connie und ich gestern ohne den Captain zurück in das Gebäude kamen. Es hat eine Menge Hände gebraucht, Eren festzuhalten, damit er nicht unüberlegt raus stürmt und sich auf die MPs stürzt.
Wir waren gerade in einer kleinen Besprechung am Mittagstisch, als Hanji die Türen aufschwang und eintrat. Ihre Augen funkelten wütend. Gruselig. Ich hatte Hanji noch nie so gesehen. Sie war die Art Mensch, die normalerweise alles mit Humor nahm und selbst wenn sie genervt oder wütend war, würde sie nur mit den Zähnen knirschen und Sekunden später wieder zu ihrem aufgedrehten Selbst zurückkehren. Ihr jetziger Gesichtsausdruck machte jedoch auch mir Angst. Da konnten selbst Levi und ich nicht mithalten. Ihre verspielten, braunen Augen waren kalt und dunkel. Ihre Mundwinkel waren weit nach unten gezogen und ihre Augenbrauen so feste zusammengedrückt, dass sie alle paar Sekunden zuckten. Uns allen lief ein Schauder über den Rücken. Ich spürte, wie sich die Haare auf meinen Armen aufstellten. "Armin.", sagte Hanji. Ihre Stimme klang scharf und gleichzeitig zurückhaltend, als würde es nicht mehr lange dauern, bis sie zu schreien begann. Armin sah aus, als würde er sich gleich in die Hose machen. Schweiß glänzte auf seiner Stirn und seine Hände zitterten so stark, dass man hätte denken können, dass sie gleich abfallen. "J-Ja, Ab-Abteilungsführerin?" Hanji knallte die große, weiße Papierrolle in ihrer Hand auf den Tisch und rollte das Stück aus. Eine Karte von Sina kam zum Vorschein. "Wo denkst du haben sie Levi hin gebracht?" Langsam schoben wir unsere leeren Schüsseln und Teller an den Rand des Tisches und stapelten sie auf einem Haufen, um Platz für das Papier zu machen. "Auf jeden Fall nicht in die Hauptstadt. Sollte Eren versuchen, den Captain zu befreien, würde erneut Panik ausbrechen, wenn Eren sich in Mitten der Stadt verwandelt. Damit fällt Mitras weg. Übrig bleiben die Distrikte Stohess, Orvud, Yarckel und Ehrmich." Nachdenklich schaute Armin die Karte an und machte gedanklich einen Strich durch die Distrikte, die nicht in Frage kamen. "Stohess wäre zu offensichtlich. Das Gerichtsgebäude in welchem wir schon die Verhandlungen über Eren gehalten haben steht dort und sie würden bestimmt davon ausgehen, dass wir dort als erstes suchen würden." Damit blieben also Orvud, Yarckel und Ehrmich. Einige Sekunden war es still an ihrem Tisch. Die Rekruten an den anderen Tischen hatten ihre Lautstärke etwas runter geschraubt und ließen uns in Ruhe arbeiten. "Yarckel.", sagte Armin plötzlich. "Warum Yarckel?" Wortlos legte Hanji eine kleinere Karte von dem genannten Distrikt auf den Tisch. "Ganz einfach.", begann Armin. "Orvud haben wir schon einige Male betreten. Als Rod Reiss sich in einen Titanen verwandelt hat oder wegen Verhandlungen mit dem Reeves Unternehmen. Ehrmich haben wir öfters durchkreuzt, um in die Hauptstadt zu kommen, um mit den MPs zu verhandeln. Yarckel ist der einzige Distrikt, den wir nie wirklich gesehen haben. Wir kennen uns dort nicht aus. Sollten wir uns trennen und verirren, würde die MP uns dort am besten festsetzen können." Aufmerksam studierten Hanji und Armin die Karte, auf der Suche nach einem geeigneten Ort, um einen Soldaten festzuhalten. "Ich bin mir sicher, dass es weiter hinten ist, jedoch nicht ganz an der Mauer und auch nicht zu nah am HQ der Garnisonen.", murmelte Hanji. Ihr Finger huschte über das raue Papier, während sie die klein geschriebenen Namen der Gebäude und Häuser vor sich hin nuschelte. Ein leichtes zisch-Geräusch entstand, als sie mit dem Finger über das Papier strich. "Hier müsste es sein.", sagte sie und tippte mit ihrem Finger feste auf die Karte. Ein kleines Gebäude ohne jegliche Beschriftung war dort abgebildet. "Diese Gebäude sind absichtlich nicht beschriftet auf den Karten. Sollte eine fremde Person mit schlechten Hintergründen eine Karte wie diese finden, würde sie die Zellen der Verbrecher nicht finden. Naja, für uns reicht es." Den letzten Teil des Satzes brummte sie leiser vor sich hin. Ihre Augenbrauen zogen sich ein Stück weiter nach unten und sie schlug beide Hände auf den Tisch. "Also dann! Beginnen wir mit dem Plan! Jean, du gehst zusammen mit einer Gruppe von maximal 3 Personen durch den zweiten Stock. Dort ist normalerweise ein kleiner Balkon, der selten bewacht wird." "Verstanden." Ihr Blick wandte sich zu dem Braunhaarigen Mädchen, das gerade dabei war, einen Löffel Suppe in ihren Mund zu schieben. "Sasha, du nimmst dir ebenfalls eine kleine Gruppe von maximal 3 Personen und gehst durch den Hintereingang auf der linken Seite. Such dir Personen, von denen du weißt, dass sie leise sein können, es ist wahrscheinlich, dass dieser Bereich besonders stark bewacht wird." Stumm nickte Sasha und klopfte mit ihrer Faust leicht gegen ihre linke Brust in einer Art Salut. "Connie, Armin, ihr beide versucht die Militär Polizisten mit irgendetwas abzulenken. Lockt sie von dem Gebäude, egal wie. Es ist wichtig, dass so viele MPs wie möglich aus dem Weg sind." "Jawohl." "Mikasa, du hältst Eren so gut wie möglich zurück, sollte er auf dumme Gedanken kommen." Empört schaute Eren die Frau an. "Wa-" "Eren, ich denke wir alle wissen, dass du dazu neigst, in Schwierigkeiten zu geraten, und gerade jetzt, wo Levi mit im Spiel ist, wirst du dich gewiss nicht zurückhalten, solltest du einem der MPs von letztens über den Weg laufen." Erneut öffnete Eren seinen Mund, um zu protestieren, schloss ihn jedoch wenige Sekunden später wieder, als kein Ton über seine Lippen kam. Feste presste er seine rosigen Lippen zusammen und schaute zur Seite. Seine Fäuste zitterten vor Anspannung und seine Augenbrauen waren deutlich nach unten gezogen. Sanft legte ich ihm meine Hand auf die Schulter. Unter meiner Hand konnte ich das leichte Beben seiner Schulter und das Zucken seiner heiß laufenden Muskeln spüren. "Mach dir keine Sorgen. Du vertraust uns, nicht?" Schweigend starrte Eren auf die Karte auf dem Tisch. Einige Sekunden später blies er laut Luft zwischen seinen Lippen aus und ließ seine Schultern und Fäuste locker. "Ja.", sagte er. "Ich vertraue euch." Ein geschlagener Blick lag auf seinem Gesicht. Leicht lächelnd begannen die anderen wieder mit dem Schmieden eines Planes. Eren schaute nur abwesend auf die bewegenden Finger. Vertrauen, huh?
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1020 Wörter.
Ich freu mich auf die Klassenfahrt~! Nur noch zwei Wochen :3
Mein Problem ist eher, dass ich mal wieder weiterschreiben sollte. Ich komme wieder nur stockend voran, weil das Internet schon seit Wochen nicht ganz funktioniert -.- Meh. Ich hoffe, dass ich wenigstens für die Woche während ich auf Klassenfahrt bin und die Woche danach noch ein Kapitel vorschreiben kann...
Nächstes Kapitel: Change of Plans
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Haunting Past~Ereri/Riren
Fanfiction||Ich werde dich lieben, Eren... im nächsten Leben..|| - Nachdem Magdeburg einen schweren Brandanschlag erlitten hat und 1/3 der Bevölkerung getötet oder verletzt wurde, ziehen Eren und seine Freunde zusammen mit Hannes nach Amerika, um ein neues Le...