(2) „Wanted"

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„Fleischklöpschen braucht eine Pause!"
Sie waren gerade mal seit drei Stunden unterwegs und das noch nicht einmal in einem schnellen Tempo.
„Muss das sein? Gestern hat sie den Flug doch auch durchgehalten..."
„Und danach konnte sie sich nicht mehr bewegen!"
„Tja, Pech gehabt! Dann schwimm doch!"
„Okay, es reicht jetzt! Taff, Rotzbakke, wenn Fleischklops eine Pause braucht, dann machen wir eine Pause. Immerhin haben wir Zeit."
Leicht genervt steuerten sie auf eine kleine Inselgruppe zu.
Erleichtert landete die Gronkeldame und ließ sich auf dem Boden nieder.
Wenig später war sie eingeschlafen.
„Och ne! Dieser Drache ist fast so faul wie Muffel! Dann können wir den Ausflug zur Insel ja komplett vergessen!"
„Sieh es doch mal positiv; wir können hier übernachten und morgen dann weiterfliegen!"
„Hicks, du bist wirklich ein nerviger Optimist."
„Rotzbakke, halt einfach deine Bakke und hilf endlich mal, das Lager aufzubauen!"
Astrid hatte keine Lust mehr auf sein Gemeckere und versuchte nicht einmal, dies zu verbergen.

Nachdem alles für die Nacht vorbereitet war, gingen die Drachenreiter am Strand spazieren. Ihre Drachen tobten derweil im Wasser herum.
Plötzlich kam Sturmpfeil aufgeregt auf sie zu gerannt.
Im Maul hatte sie ein schon ziemlich mitgenommenes Flugblatt.
„Alles gut, mein Mädchen, alles gut. Zeig mal, was du da hast."
Der Nadder ließ das Blatt los.
Es war zwar sehr schwierig, aber nach einiger Zeit gelang es ihnen, ein paar Wörter zu entschlüsseln.
Folgendes stand dort:

Gesucht
Weiblich, etwa 1,78cm groß
Aussehen: Maske, schwarzer Anzug, schlank

Dann folgte noch eine Karte, wo der Ort draufstand, an den man die Person bringen sollte und eine undeutliche Skizze. Darunter stand noch die Belohnung.
„Wow, da hat wohl jemand ziemlich viel Ärger gemacht."
„Mir gefällt das gar nicht... wisst ihr noch, als auf Hicks Kopfgeld ausgesetzt war?"
„Astrid, vielleicht hat diese hier ja wirklich etwas Böses getan. Also, ich finde, wir sollten das vergessen und-"
„Wir vergessen hier gar nichts, Rotzbakke. Wir suchen nach ihr und dann-"
„... liefern wir sie aus und sacken die Belohnung ein?", schlug Taff vor.
„Nein, dann versuchen wir herauszufinden, was sie getan hat und..." Weiter kam Hicks nicht, weil ihn die anderen ungläubig ansahen.
„Was?"
„Wir wollten doch zur Insel des großen Überwilden, schon vergessen?"
"Hicks, wir wollten URLAUB machen! Können wir nicht bitte erst zur Insel und danach dann die Welt retten?"
Fischbein stimmte Raffnuss zu.
„Aber dann..." „...retten wir wieder Drachen und bekämpfen Drachenjäger, versprochen!"
Nachdem das geklärt war, gingen sie schlafen.

Am nächsten Morgen brachen die Drachenreiter früh auf und kamen gegen Mittag auf der Zielinsel an.
„Seht euch das mal an!"
Astrid deutete auf ein Schiffswrack.
„Astrid, das ist nichts Komisches, immerhin fand  hier mal ein großer Kampf statt, da liegen dann auch mal Trümmer rum."
Wäre es eine andere Situation gewesen, hätte Astrid Rotzbakke dafür jetzt eine gescheuert.
Stattdessen zog sie Hicks zu sich und umarmte ihn.
„Astrid, wa... was ist los?"
Anstatt zu antworten deutete die Wikingerin auf das Wrack.
Im Deck des Bootes steckten Pfeile. Es war verkohlt und morsch.
Stumm starrte Hicks es an.
Tränen traten in seine Augen, er versuchte sie weg zublinzeln.

Auf diesem Boot war Haudrauf bestattet worden.
Nie würde er vergessen, wie sein Vater sich vor ihn warf, um ihn zu retten.
Niemals würde Hicks vergessen können, wie er den ersten Pfeil abschoss.
Und das Bild des sinkenden, lichterloh brennenden Bootes mit dem Leichnam seines Vaters hatte sich auf ewig in sein Gedächtnis gebrannt.

„Hicks, wo-"
„Lass ihn, Astrid, er braucht jetzt seine Ruhe."
„Aber Fisch-"
„Er kommt doch bald wieder."
Nach der Entdeckung war Hicks wieder auf den Nachtschatten geklettert und los geflogen.
Wohin oder wie lange, das hatte er nicht gesagt.
Er hatte überhaupt nichts gesagt, und gerade deshalb machte Astrid sich Sorgen.
Sonst besprach er sich zumindest mit ihr, bevor er etwas tat.
Nun gut, meistens.
Sie wandte sich wieder Fischbein zu.
„Dann werden wir uns jetzt halt kurz mit was anderem beschäftigen."
Entschlossen ging sie zur Gruppe zurück.
„Und womit?"
Ohne sich umzudrehen gab sie ihm die Antwort.
„Hicks suchen."

Und sie suchten.
Aber finden konnten sie ihn nicht.
Egal wo sie auch nachsahen, er war unauffindbar.
Als die Sonne unterging, brachen sie die Suche schließlich ab und flogen zur Insel des großen Überwilden zurück.
Astrid war fest entschlossen, morgen weiter zu suchen.

Sie wusste, dass es sinnlos war, aber irgendwie musste sie sich und die Anderen beschäftigen.
Dennoch überlegte sie, ob es nichts Anderes gab, womit sie sich beschäftigen konnte.
Da fiel ihr die Sache mit dem Kopfgeld wieder ein.

„Fischbein? Ich bin's... hallo? Aufwachen!"
Blinzelnd schlug der Angesprochene die Augen auf.
„Was ist denn?", maulte er.
„Ich habe da so eine Idee, wie wir vielleicht gleich zwei verschwundene Personen finden..."

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Zur selben Zeit an einem anderen Ort:

„Glaubst du wirklich, dass das funktioniert? Ich meine, sie ist schlau genug, um auf sich zu achten..."
„Hast du Zweifel?"
Der bedrohliche Unterton ließ ihn erschauern.
„Nein, ich meine nur, dass es unwahrscheinlich ist,-"
„Zumindest wird sie uns nicht mehr angreifen können. Wie du gerade gesagt hast, ist sie schlau genug, um-" „Chef! Die Schwarze Kriegerin wurde gesichtet! Sie hat soeben fünf Schiffe geentert und die gesamten Drachen befreit!"
„Anscheinend habe ich sie überschätzt. Sie hat wohl eine Schwäche für Gefahr..."







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Das Bild oben ist (wieder einmal) nicht von mir.

Sternenfluch - Auf den Spuren der RätselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt