Moira
Zum Glück hatte ich vor einigen Monaten abgeworfene Drachenhaut gefunden und sie zusammen mit einigen von Nachtblitz' Schuppen zu einer Art Rüstung verarbeitet. Sonst hätte ich jetzt jede Menge Brandflecken, und das vermutlich nicht nur auf der Kleidung.
Während Nachtblitz wieder Kurs auf die Insel nahm, wo wir die Drachenreiter verlassen hatten, schaute ich zur Drachenjägerbasis zurück. Sie wirkte wie ein überdimensionales Leuchtfeuer und über dem Hauptgebäude hing eine gigantische Rauchwolke in der Luft.
<Nachtblitz, wärst du so nett...?>
<Mit Vergnügen.>
Sie drehte sich um 180 Grad und schoss einen Feuerball mitten in die Rauchwolke. Etwa in der Mitte dieser Wolke explodierte er. Der Qualm wurde nach außen geschleudert, direkt über dem Hauptgebäude leuchtete es kurz hell auf.
Nachtblitz drehte sich wieder um. Jetzt war unser Angriff abgeschlossen.Ich kenne wirklich viele Drachenarten, aber ich muss sagen, dass mich Nachtblitz' Feuer sehr fasziniert. Natürlich sind Trampler auch äußerst interessant und Plasma ist (ohne Frage) sehr beeindruckend, aber schwarze Flammen haben auch etwas an sich. Vor allem, wenn auch noch weiße Funken dabei sind, sodass es aussieht wie ein Stück Nachthimmel.
Das ist einer der Gründe, weshalb wir meistens nachts angreifen. Nachtblitz' Schuppen tarnen sie, mich sieht man in meinen schwarzen Sachen fast nicht und auch Nachtblitz' Feuer ist fast nicht sichtbar.Während ich so über unsere Taktik nachdachte, fiel mir plötzlich etwas ein.
<Nachtblitz, wir müssten uns ein wenig beeilen...>
<Denkst du, die Drachenreiter würden schon ohne uns aufbrechen?>
<Den Umständen entsprechend vielleicht schon...>
<Ach du...! Die hatte ich ja komplett vergessen!>
<Ich auch.>
<Dann halt dich gut fest! Mal sehen, ob wir schneller bei den Anderen sind als die Schnellen Stacheln.>Nach wenigen Minuten konnte ich die Umrisse der Insel erkennen. Fünf kleine Punkte schwebten über der Insel.
Mist. Die Schnellen Stacheln waren schneller gewesen als wir.
Ich begann, mich schonmal mental auf Hicks' Predigt vorzubereiten.
Und brach nach zwei Sekunden ab.
Immerhin hatte ich gute Argumente für mein Verschwinden und eigentlich sollte es mich nicht interessieren, ob Hicks nun sauer war oder nicht. Doch irgendwie... naja, wie schon gesagt, eigentlich sollte es mich nicht interessieren, immerhin waren wir (wie ich Astrid vor wenigen Tagen erklärt hatte) keine Freunde, sondern Verbündete.
Eigentlich.Aber die erwartete Strafrede blieb aus. Stattdessen fragte mich Hicks nur, wo ich denn auf einmal hinmusste und ob ich ihnen das nächste Mal vorher von eventuellen wilden Drachen (oder ähnlichem) erzählen könnte.
Anscheinend hatte er begriffen, dass es nicht wirklich etwas brachte, mein Verhalten ändern zu wollen.
Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, auch wenn es (meiner Meinung nach) etwas fehl am Platz war.
Ich hatte schließlich einen guten Grund für mein Verschwinden.
Aber du hättest sie vor den Schnellen Stacheln warnen können.
Dafür war keine Zeit.
Du hättest es Astrid sagen können, als ihr euch unterhalten habt.
Dann wären alle in Panik ausgebrochen.
Das ist nur eine billige Ausrede.
Das ist die Wahrheit!
Ja, aber du hättest trotzdem irgendwie einen Weg gefunden, allein zur Drachenjägerbasis zu kommen.
Aber es wäre sehr viel schwerer geworden.
Du hörst dich an wie ein kleines Kind, nicht wie eine Kämpferin.
<Na, Moira, führst du wieder Selbstgespräche?>
<Das ist kein Selbstgespräch, ich unterhalte mich mit meinem Unterbewusstsein.>
Nachtblitz drehte ihren Kopf so zu mir, dass ich ihrem belustigten Blick sehen konnte.
<Da hat wohl jemand ein schlechtes Gewissen.>
<Musst gerade du sagen.>
<Pff... Aber vielleicht sollten wir tatsächlich etwas ... teamfähiger sein.>
Ich stimmte ihr zu.
Dann wandte ich mich an Hicks: „Ganz in der Nähe gibt es eine Drachenjägerbasis, wie Astrid euch vorhin mitgeteilt hat. Naja, genau genommen gab es dort vor nicht allzu langer Zeit eine Drachenjägerbasis..."
Die Drachenreiter sahen mich ungläubig an.
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Sternenfluch - Auf den Spuren der Rätsel
Fanfiction„Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern, aber wir können beweisen, dass wir uns geändert haben, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben." „Das habe ich! Vertrau mir! Bitte..." „Auch ich habe aus meinen Fehlern gelernt, Wikinger." ~<>~<>~<>...