egal wie schön jeongguk es sich reden wollte — er konnte es nicht.
er stand gerade vor seinem Spiegel und richtete seinen Hoodie, wo dick und fett 'NIRVANA' auf dem Rücken, sowie klein und fein auf der Brust stand.
seine Jeans war schwarz, hatte Risse an den Knien, während seine Füße in dunkelroten, knöchelhohen Doc Martens steckten — somit sah niemand, dass er eigentliche pinke Socken trug, weil alle anderen komischer Weise in der Wäsche waren.
es war Freitag, somit an seiner Schule der einzige Tag der Woche, an dem die Schüler die Klamotten tragen durften, die sie wollten.
jeongguk persönlich fand, dass das der einzige Vorteil dieser Schule war — immerhin ein Tag, an dem er sich wohl fühlen durfte.
mit einem Seufzen schnappte er sich seine Kopfhörer, sowie sein Iphone, ehe er seinen Rucksack schulterte und die Treppen runterlief.
geradewegs zur Küche, wo seine Familie saß und was aß.
"jeongguk, ich habe die Hemden gebügelt, sicher dass du —", der Junge schaltete komplett ab und schnappte sich die Brote, die seine Mutter geschmiert hatte, trank dann ein Glas mit Saft.
seine Mutter hasste es, wie er sich kleidete oder wie sein Musik Geschmack war.
klar, das was er mochte, war natürlich nichts für jeden — nicht so, wie das was in den Charts war.
aber konnte das nicht jedem egal sein? immerhin war es doch seine Entscheidung, und weh tat es genauso wenig jemandem.
"...verstanden?", er sah seine Mutter an, nickte nur (mit dem genauen Wissen dass er keine Ahnung davon hatte, was sie gesagt hatte.) und nahm sich noch eine Flasche Wasser, ehe ich das Haus seiner Familie verließ.
er hoffte darauf, entweder überfahren zu werden, oder einen Anruf von jemandem zu bekommen, dass der Unterricht entfallen würde.
jedoch gab er die Hoffnung auf, als er den Schulhof betrat und direkt seinen Lehrer erblickte, bei welchem er in der ersten Stunde Koreanisch hatte — mein Leben hasst mich.
dachte er sich jedoch nur still und gähnte, als er die riesige gläserne Tür öffnete, welche ihm den Einlass in die Schule ermöglichte.
mit schleppenden Schritten und der Musik in seinen Ohren, bahnte er sich seinen Weg zu seinem Spind und öffnete ihn.
"morgen gukkie.", hörte er, als ihm einer seiner Ohrstöpsel rausgenommen wurde und fuhr sofort erschrocken herum, jedoch nur um direkt dem Menschen in die Augen zu schauen, welcher ihm erst vor ein paar Tagen seinen ersten Kuss genommen hatte — Kim Taehyung, die Gottheit auf Erden.
"ah Gott! wag es dich nicht noch einmal, mir solch einen Schrecken einzujagen!", beschwerte er sich daraufhin und atmete weiterhin schneller, als es normal war, während er seine Musik ausmachte und sein Handy (sowie seine Kopfhörer) in seinen Spind legte.
"ich heiße Taehyung, aber wenn du mich lieber so nennst..", der Ältere der beiden grinste vage und Jeongguk huschte ein unglaublich hauchzarter Pinkton über die Wangen.
jedoch beruhigte er sich schnell wieder und musste komischerweise direkt Lächeln, als der Ältere ihm in seine Augen sah.
"das alles steht dir tatsächlich ziemlich gut", fing Taehyung an und sah einmal komplett an dem braunhaarigen Koreaner herunter, ehe er wieder in dessen Gesicht sah "wenigstens hörst du richtige Musik, und nicht solch einen Müll von heute", seufzte er zum schluss jedoch, woraufhin Jeongguk etwas grinsen musste.
er hatte erfahren, dass Taehyung genauso wie er eher auf die Art von Musik stand, weshalb er ihm glatt noch sympathischer wurde - wenn das denn überhaupt noch möglich war, so verschossen wie der kleinere in ihn war.
"ah, was ich ja fragen wollte!", schien ihm wieder ins Gewissen zu fallen, weshalb Jeongguk seine Stirn kraus zog, jedoch nichts sagte.
"meine Eltern wollen heute mit mir grillen, weil meine Mutter Geburtstag hat. Sie möchte nicht feiern, sondern einfach einen gemütlichen Abend mit uns verbringen.", meinte er und jeongguk war nur noch verwirrter.
"...und wieso fragst du mich dann? ich gehöre doch weder zur Familie noch zum engen Freundeskreis deiner Eltern?", taehyung grinste etwas und sah sich etwas um, wobei er feststellte das die beiden alleine waren, wobei er sich dennoch zu Jeongguks Ohr hinunter beugte "ein kleiner Kreis aus nicht Heterosexuellen Menschen. meine Eltern werden sich freuen dich dabei zu haben", sprach er schließlich und dem Jüngeren klappte die Kinnlade runter.
"o-oh", machte er leise und wurde glatt wieder rot, begann aber etwas zu lächeln. "du.. musst mir nur deine Adresse geben, dann komm ich gerne vorbei", lächelte er und automatische begann auch der Ältere zu lächeln.
"dann —", "JEON JEONGGUK!"
beide Koreaner fuhren herum, jedoch nur, um Jimin zu erblicken, welcher auf die beiden zu schlenderte.
"ich will euer geturtel ja nicht stören, aber", er atmete kurz durch "wir müssen los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen.", meinte er und jeongguk blickte kurz auf seine Uhr. "heilige scheiße", murmelte er nur, wobei Taehyung auflachte.
"süß oder? selbst beim Fluchen ist gukk niedlich", meinte Jimin zu Taehyung und der jüngste wurde wieder Rot.
"ich muss Taehyung noch eben was fragen, gehst du schon mal vor und sagst Herr Choi dass wir noch draußen sind weil mir schlecht ist?", kurz war Jeongguk verwundert, nickte dann jedoch und machte sich hastig auf den Weg zum Klassenraum.
Jimin drehte sich zu Taehyung und musterte ihn erneut, verschränkte dann seine Arme.
"ich bin nicht komplett dumm", fing er an "aber jeder würde sehen dass.. ihr.. keine Freunde sind, sondern locker etwas mehr."
"ich bin zwar zu 100% an Mädchen interessiert, heißt aber nicht dass ich gegen homosexuelle bin, klar? bei ihm merkt man, wenn man ihn kennt, dass er schwul ist. er ist.. allgemein ein sehr.. unsicherer Mensch, verstehst du? er ist nicht der stärkste, egal ob körperlich oder seelisch.
also.. wenn du der Mensch sein wirst, an den er sein Herz verliert, pass bitte wirklich gut auf.
und auch wenn das fies klingt, versuch ihn in der Öffentlichkeit in Ruhe zu lassen, mit dem.. Thema, ja? nicht jeder ist so verständnisvoll wie ich es bin, pass also bitte auf, was du sagst oder tust wenn ihr von Menschen umgeben seid. er würde es nicht aushalten, wenn alle wissen würde dass.. er anders ist."
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gay | ᵗᵃᵉᵍᵍᵘᵏ
Fanfiction❝sie liebten sich, sie verehrten einander und wünschten sich nichts, als die Nähe des jeweils anderen zu spüren. allerdings war ihre Liebe verboten. jedoch.. macht die Gefahr es nicht sogar noch unwiderstehlicher?❞ - jhoessnakeu, 2018.
