eine unerträgliche Stille herrschte am Esstisch, an welchem Jeongguk nun seit kurzem mit seiner Familie saß, wobei sich alle anschwiegen.
seine Eltern waren still, weil sie auf das warteten was er ihnen sagen wollte, demnach hetzten sie ihn auch keineswegs.
und seine kleine schwester wusste sowieso nicht, was passierte, weswegen sie die einzige war, die was von dem frisch gekochtem Auflauf aß - allerdings störte das keinen, sie wusste es nicht besser.
das älteste Kind am Tisch starrte wie gebannt auf seinen noch immer leeren Teller, wobei er wirklich keinerlei drang danach verspürte, etwas zu essen.
in seinem Hals war nichts weiter als ein riesiger Kloß, welchen er unbedingt los werden wollte.
leise räuspernd hob er kurz seinen Blick, nur um in die besorgen Gesichter seiner Eltern zu schauen.
"liebt ihr mich?" kam es leise und rau aus seinem Mund, wobei seine mutter nur ihre Augen weitete, dann zu lächeln anfing "natürlich tun wir das! ihr beide seid unser Leben!" meinte sie sofort und auch sein Vater lächelte sanft, wobei jeongguk sofort wärmer ums herz wurde — er fühlte sich kurzzeitig sicher.
"egal was ich mache?" fügte er leise hinzu und erneut nickten seine Eltern, lächelten weiterhin. "du bist und bleibst unser sohn. unser engel." meinte nun sein Vater, wobei auch jeongguk kurz lächeln musste, sich dann nochmal räusperte.
"ich.. habe jemanden kennengelernt." meinte er schließlich mutig und spürte wie seine Hände begannen zu schwitzen.
"oh gott! wie heißt sie?" fragte seine Mutter sofort aufgeregt, wobei auch sein Vater wissend grinste. es ließ ihn so unsicher fühlen, dass seine Stimme begann zu brechen.
"taehyung" meinte er leise, stotterte sogar etwas "er geht seit anfang des schuljahres in meine Klasse. zusammen sind wir seit-" er wurde durch einen Schmerz unterbrochen, welchen ihn sofort die Stimme nahm.
es war kurzzeitig still am Tisch, wobei sein Vater seine Hand nicht senkte, nein, es folgte ein zweiter Schlag. "du bist nicht gestört! schwule gehören verbrannt und ausgerottet!" schrie sein Vater, wobei bei dem jungen alle Dämme brachen.
"i-ich liebe ihn! ich liebe diesen Mann mit allem was ich bin! er ist alles was ich immer haben wollte!" schrie er beinahe zurück, wurde jedoch von seinem Schluchzen begleitet. seine eltern waren sprachlos. "er kümmert sich um mich und sorgt sich um meine Gesundheit, egal wie es ihm geht. er behandelt mich wie einen engel. e-er berührt mich, wie als es keine Frau jemals könne" sprach er weiter und stoppte erst, als er das schluchzen seiner Mutter hörte.
"du b-bist nicht unser Sohn. unser sohn wäre gesund und aus ihm wäre keine katastrophe geworden." sprach sie kalt und sah diesmal in jeongguks gesicht, wobei man sah, wie sehr es ihm weh tat.
"i-ich bin euer sohn!" weinte er komplett los, wurde jedoch unterbrochen "du bist abschaum, nicht unser sohn. geh." sein vater klang kalt, wobei dieser danach still auf seinen Teller sah "geh uns aus den Augen!" schrie er hinterher, als jeongguk noch wie gelähmt dort saß.
leicht nickend, still weinend stand er auf und ging zu seinem Zimmer, wo er leise die Tür schloss und auf sein Bett sah, bis ihn alles einholte.
er begann zu weinen, anfangs noch zu schreien und fiel auf seine Knie. es tat ihm so sehr weh.
die tränen kamen nicht einmal gegen den schmerz an, welcher fest in seiner brust saß.
immer wieder versuchte er sich einzureden, alles sei gut; er sei normal und nicht widerwärtig.
bis er in den Spiegel sah und verstummte.
er musterte sich.
"du bist eine katastrophe. du bist nicht unser sohn."
alle diese Dinge sprangen wie wild in seinem Kopf umher, sie machten ihn so verrückt, dass er mit seinem Kopf einmal gegen die Wand schlug, jedoch nicht weniger weinte.
noch nie war er so fertig mit allem gewesen.
oft hatte er geweint, weil er nicht wie die anderen war, jedoch nie so stark oder lange wie an diesem Nachmittag.
verzweifelt griff er nach seinem Handy und zitterte so stark, dass er mehrere Anlaufe brauchte, um sein Handy zu entsperren.
instinktiv rief er taehyung an, und betete zu allem, das er rangehen würde, nach dem was er abgezogen hatte.
jedoch ging er nicht ran.
die tränen wurden mehr.
er versuchte alles, er schrieb und rief an, jedoch passierte nichts. sein handy war aus, fiel jeongguk auf.
mit diesem punkt brach alles für ihn zusammen; seine welt war am ende.
immer länger weinte er, bis sein Blick auf seinen Schreibtisch fiel.
er besaß schlaftabletten; jedoch keine, welche nur halfen müde zu werden, sondern sehr starke, welche nur bei schlimmen Schlafstörungen benutzt werden.
er hatte sie von seinen Eltern geklaut, eher seiner mutter, welche vor einem jahr sehr schlimmer Schlafprobleme hatte.
vor einiger zeit hatte er den gedanken sich umzubringen, benutzte sie jedoch nie.
bis zu diesem Tag.
ohne noch nachzudenken nahm er alle, die in seiner Hand passten und schluckte so viele, wie es sein Mund hinbekam.
alles schluckte er mit Wasser runter, wobei er dann wieder begann, laut zu weinen.
seine eltern störte es nicht weiter, sie wollten ihn nicht sehen.
vielleicht hätten sie es tun sollen, um ihrem Sohn das Leben zu retten, was sie soeben erst zerstört; wenn nicht gar beendet hatten.
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gay | ᵗᵃᵉᵍᵍᵘᵏ
Fanfiction❝sie liebten sich, sie verehrten einander und wünschten sich nichts, als die Nähe des jeweils anderen zu spüren. allerdings war ihre Liebe verboten. jedoch.. macht die Gefahr es nicht sogar noch unwiderstehlicher?❞ - jhoessnakeu, 2018.
