𝔣𝔬𝔯𝔱𝔶 𝔱𝔴𝔬

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die nächsten Tage verbrachte das Pärchen so, dass es sich ignoriert, wobei taehyung immer versuchte an seinen Freund ranzukommen, jedoch vergebens.
jeongguk traute sich einerseits nichts, nach diesem (im endeffekt grundlosen) Streit wieder bei seinem Freund anzukommen und sich zu entschuldigen, dafür war sein restlich vorhandener Stolz wirklich zu groß.
taehyung hingen.. ja, er war verletzt.
umso mehr er jeongguk beobachtete, wie er mit seinen Freunden redete, desto mehr stellte er in Frage, ob der Junge tatsächlich nichts für frauen empfand, so ehrlich wie er klang wenn er übers "ekelhafte-schwul sein" redete — was er in den Tagen oft getan hatte.

klar, niemand sollte dahinter kommen, was zwischen den beiden war, jedoch übertrieb der jüngere es maßlos, taehyung war verletzt, und das nicht nur ein wenig.

am Abend setzte Taehyung sich draußen auf eine Bank, um einen klaren Kopf zu bekommen, was jedoch darin endete dass er begann zu weinen.
er war die Art Mensch, die nur weinen, wenn sie wirklich verletzt sind, und das war er.
viele kleinen tränen fielen stumm auf seine Hände, während der seichte Wind seine Haare etwas aufwühlte, jedoch alles als unangenehm war - ganz im gegenteil, es tat unglaublich gut bei der täglichen Hitze und Südkorea.
tagsüber ging man halb ein, obwohl menschen die dort geboren waren, es gewohnt waren, dennoch war es nicht schön wenn einem 33 grad auf den Kopf knallen, ganz ehrlich.

sowieso war taehyung kein mensch für den sommer, er ging weder gerne an den strand oder in freizeitparks, eher liebte er den Herbst.
wenn die blätter sich färbten und aussahen, als wären sie angemalt worden.
wenn auch mal der ein oder andere sturm durch die nächte huschte, sodass der regen gegen die scheibe peitschte.
man kann abschalten, sich entspannen und einfach beruhigen.

"was machst du hier?" hörte er plötzlich eine leise verwirrte Stimme, welche er sofort jimin zuordnen konnte und schüttelte nur kurz seinen Kopf.
was sollte er auch sagen?
ihm war es irgendwie peinlich mit der wahrheit rauszurücken, lieber sah er runter und musterte seine Hände, welche feucht durch die Tränen waren.
"irgendwie komisch" fügte der kleinere hinzu und setzte sich langsam neben taehyung, seufzte leise "wir hängen so oft zusammen, wissen aber nichts von dem anderen" meinte er dann, weshalb taehyung das Licht aufging und er etwas nickte "wegen Jeongguk, sonst sehen wir uns nie" meinte er dazu und jimin kratzte sich am hinterkopf "wollen wir das ändern?"

taehyung war nun schon seit einiger Zeit an der Schule, kannte aber nicht wirklich viele außer seinen Freund und jimin, hoseok zählte er nicht dazu, genauso wenig wie Yoongi, welcher ebenfalls in seine Klasse ging.
die beiden waren lediglich einmal in Bio als Arbeitspartner eingetragen worden, haben sich somit am Wochenende mal getroffen, danach jedoch nicht mehr wirklich gesprochen.
yoongi war wohl einfach keine person, die sich gerne um freundschaften sorgte — ein kleiner egoist, so dachte taehyung.

"ich mag dich ziemlich und würde dich gerne besser kennenlernen" rückte jimin komplett raus und setzte ein, taehyungs meinung nach, süßes lächeln auf weshalb er einfach nickte "natürlich" kam es von ihm und schon fiel jimin ihm um den Hals, ließ ihn leise lachen.
jimin ließ seinen kopf danach auf taehyungs schulter ruhen, was den anderen jedoch nicht störte, er mochte die körperliche Nähe anderer.
lange saßen die beiden da, genossen die stille und waren beide in ihren gedanken, bis der ältere sich räusperte.
"sag mal" murmelte er "bist du schwul?" fragte er und sah auf seine Hände, spürte wie taehyung seinen kopf schüttelte
"nein, bisexuell" lächelte er etwas und hörte nur ein 'oh' von jimin, ehe er seinen kopf etwas drehte.
"noch was.." er schien nervös, jedoch ließ taehyung ihm seine zeit. so gehörte es sich.
"wie fühlt es sich an, einen anderen Jungen zu küssen?"

mit dieser frage war taehyung erstmal beschäftigt, weshalb jimin das wort wieder erhob. "meine eltern sind religiös" fing er an und seufzte leise "du weist schon, vor jedem essen beten und jeden sonntag zum gottesdienst.
seitdem ich denken kann, wird mir gesagt, schwul sein ist eine sünde, nicht akzeptabel" führte er fort und hatte taehyungs komplette aufmerksamkeit "ich fing an alles zu glauben, was denn auch sonst? kinder glauben alles, sie glauben doch auch an den Weihnachtsmann bis sie eine Konfrontation mit dem Thema haben, erst dann fangen sie an zu verstehen." der ältere drehte seinen kopf noch etwas mehr zu dem anderen, atmete diesmal gegen die warme Haut gegen seines Nackens.
"also, wie ist es einen Jungen zu küssen? ich will es wissen, eine konfrontation mit dem Thema, ich will verstehen."

diesmal drehte auxh taehyung seinen Kopf, biss sich kurz auf seine Zunge. "wir sind doch freunde" meinte er und lehnte sich etwas mehr zurück "reicht ein kurzer Kuss?" fragte er danach und erhielt ein leises kichern von jimin, was einfach niedlich war.
"ich will ja nicht dass dein stockschwules Wesen für immer nur in der schlummert, ohne entdeckt worden zu sein" grinste er hinterher und zögerte nicht mal mehr, bevor er jimin einen kuss gab.
taehyung war ein mensch, der aus reinem Schmerz handelte, nicht gesundem Menschenverstand.
er fühlte sich verarscht, vor allem weil jeongguk ihn seit tagen nicht mal mehr ansah.
so falsch konnte sein verhalten nicht gewesen sein, als dass jeongguk sowas tun dürfte.
demnach handelte er aus schmerz, und jimin schien perfekt geeignet dafür.
die beiden lösten sich sehr schnell wieder und sahen sich an, ehe taehyung fragend eine Augenbrauen hob.
"nah, lass mal stecken" grinste jimin und lehnte sich wieder gegen taehyung, ließ ihn lächeln.
er war beruhigt, er wollte nicht dumm handeln, nur weil er verletzt war.
er liebte jeongguk.. nur ob es andersrum genauso war, wusste er nicht.









(i lob y'all ❤️ aish ideen überdacht, das würde nicht passen i HATE MY BRAIN AT 3 AM)

gay | ᵗᵃᵉᵍᵍᵘᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt