6. 𝕮𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗

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Wir sind gerade auf dem Weg zum Bahnhof und Hannah schwärmt die ganze Zeit nur von Marcus und Martinus... ähm ich meine natürlich Kotz und Würg. Also hauptsächlich vom Konzert.

Boah! Dass ich noch lebe, ist ist echt ein Weltwunder! Ich meine, mein ganzer Tag hat sich nur um Kotz und Würg und dieses beschissene Konzert gedreht und selbst jetzt nach diesem Konzert werde ich noch mit denen konfrontiert. Ich könnte kotzen! Nochmal mach ich sowas bestimmt nicht! Ach ja, stimmt. Morgen muss ich da ja nochmal durch. Ich könnte ja so tun, als ob ich krank wäre. Aber Hannah würde mir das bestimmt nicht abkaufen, oder? Naja, dann muss ich da halt nochmal durch...

Was tut man nicht alles für seine Beste Freundin?

Wir steigen jetzt auch schon in unseren Zug ein und setzen uns auf einen Platz. Hannah redet immer noch von ihrem Lieblingsthema und meine Gedanken driften immer weiter ab.

Ich merke gerade erst, dass zwei Typen gegenüber von uns sitzen. Sie reden mit einander und ich merke, dass sie kein Deutsch sprechen.

Falls ihr jetzt denkt, dass es diese möchtegern Sänger sind, muss ich euch leider enttäuschen. Sie reden Englisch und ich würde an der Stelle von Kotz und Würg ja in meiner Heimatsprache sprechen.

Kennt ihr Bars and Melody?

Ich starre die beiden jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit an. Bin ich Fan? Na klar! Aber so was von! Die können wenigstens singen und sehen dazu noch gut aus im Gegensatz zu Kotz und Würg. Also die können ja weder singen, noch sehen die in irgendeiner Weise gut aus!

Wisst ihr was so richtig toll wäre? Wenn Hannah BaM-Fan wäre. Hach, den ganzen Tag nur über Leo reden, das wär' ein Traum.

OMG FANGIRL IM ANMARSCH! LEO HAT MICH ANGESCHAUT! Er ist so süß. Leider hat er schon eine Freundin. Ich könnte heulen! Er schaut mich immernoch an. Hilfe! Ich sterbe gleich. Und er lächelt mich an! Ahhh!Sein Lächeln ist so süß! Er hat zwar 'ne Freundin, aber schwärmen darf man trotzdem oder? Ich hyperventiliere gleich!

Auf einmal stehen die beiden auf. Nein! Geht nicht weg! Aber anstatt woanders hinzugehen, kommen sie auf mich zu. "Hi, what' s your name?", fragt mich Leo auf einmal und OMG, ich sterbe. Kreisch! Ja, ich war leicht am ausrasten. Hannah tippt mich an. Ach stimmt ja, wäre vielleicht gut, wenn ich ihm antwortete nh? Ich antworte also: "H....Hi m-my n... name is Ma... rie." Leo lächelt mich wieder süß an und ich lächel schüchtern zurück. Ich hab mein Handy in der Hand und auf dieses sieht er gerade. "You' re a Fan, aren't you?", fragt er und deutet auf meine Handyhülle. Ja, ich hatte eine Handyhülle von denen und noch viel mehr. "Ähm ich... bin ... ähm ja... ein Fan. Also... w-warum denn auch nicht? Ihr seht doch heiß... ähm aus.", stammel ich vor Nervosität. Hannah klatscht sich gegen die Stirn. Hä? Was habe ich denn jetzt... oh. Wie peinlich! Na toll. Bye, bye Leben! Danke Kotz und Würg, dass ich wegen euch noch Leo sehen durfte. (Wer hätte gedacht, dass ich denen jemals danken würde? Geschweige denn an die denke, wenn gerade Leondre Devries vor mir steht und mit mir spricht?!)

Hannah holt mich aus meinen Gedanken: "Ähm... Marie? Vielleicht solltest du auf Englisch antworten." Oh, Mist! Peinlicher geht es ja wohl nicht mehr!

"Y-yes! I'm a Fan!", sage ich jetzt nochmal auf Englisch. Ja, hat doch einigermaßen gut geklappt. Zum Glück hab ich das mit dem 'heiß sein' ausgelassen.

Ich frage die beiden, ob wir vielleicht ein Foto machen können und sie nicken freundlich. Also stehe ich auf und gerade in diesem Moment macht der Zug eine ruckartige Bewegung und Leo und ich fliegen hin. Vielleicht denkt ihr euch gerade, ob das jetzt peinlich für mich war. Also eigentlich war alles peinlich. Alles! Das Gespräch, aber das hier am meisten. Warum? Weil ich voll auf Leo drauffliege.

Ich rutsche sofort wieder von ihm runter, auch wenn ich ihm gerne noch länger so nah gewesen wäre. Leo hilft mir hoch und nimmt dabei meine Hand. OMG! Jetzt sterbe ich auf jeden Fall! Als wir wieder stehen (so nebenbei stehen wir sehr sehr sehr nah an einander), kann ich nicht anders, als in seine wunderschönen Augen zu starren. Langsam kommt er meinem Gesicht immer näher und ist dabei, die letzten Zentimeter, die unsere Lippen trennen, zu schließen...


𝑴𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒔 𝒂𝒍𝒔 𝒈𝒆𝒑𝒍𝒂𝒏𝒕...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt