13. 𝕮𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗

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Er sagte nichts, sondern setze sich neben mich auf den Boden. Einige Minuten verweilten wir so. "Geh! Lass mich in Ruhe und leb dein Leben mit deiner Lena! Nur ich bitte dich, lass mich in Ruhe und komm nie wieder!", heulte ich. "Ich bin nicht mehr mit Lena zusammen. Schon seit vier Jahren nicht mehr...Es tut mir wirklich leid, was du durchmachen musstest. Aber für mich war es auch nicht leicht...", fing er an, doch ich konnte das alles nicht mehr. "Hör auf! Geh, einfach! Lass mich in Ruhe!", schrie ich ihn unter Tränen an. "Ich kann dich aber nicht in Ruhe lassen..",meinte er. "Nein! Bitte! Ich kann das einfach nicht mehr! Ich hab wegen dir abgenommen! Ich dachte ich wäre nicht gut genug! Es ging mir richtig scheiße nach unserer Trennung! Ich hab mich selber zerstört! Es war ein Wunder, dass ich irgendwann mein Leben wieder leben konnte! Dann traf ich Leo und alles war wieder perfekt und jetzt kommst du mit deinem Bruder und zerstörst wieder alles! Und das schlimmste von allen ist, dass ich dich nie vergessen konnte! VERDAMMT NOCHMAL EIN TEIL MEINES HERZENS HAT NIE AUFGEHÖRT DICH ZU LIEBEN, MARCUS GUNNARSEN!", ließ ich all meinen Schmerz raus. Scheiße, niemand sollte erfahren, dass ich ihn immer noch liebte.

Er nahm mich in den Arm, was ich diesmal zu ließ. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, mich dagegen zu wehren. Eine Weile schwiegen wir einfach nur und leider musste ich zugeben, dass ich seine Nähe genoss und mir wurde klar, wie sehr ich mich eigentlich in den letzten Jahren danach gesehnt hatte. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, aber bei ihm fühlte ich mich geborgener als bei Leo. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust.

Auf einmal brach er das Schweigen, ließ mich dabei jedoch nicht los: "Ich wollte damals gar keine Beziehung mit Lena führen, aber unser Management wollte es so und ich hatte keine andere Wahl, als es zu machen. Ich hab zwar gesagt, dass ich das nicht machen werde, aber sie meinten, dass, wenn ich es nicht machen würde, wir unsere Karriere abschminken konnten und das wollte ich Martinus nicht antun. Also wurde ich gezwungen mit Lena eine Beziehung zu führen. Ich hatte es dir nicht gesagt, weil ich es einfach nicht übers Herz hatte bringen können, mir dir Schluss zu machen. Wir durften niemanden erzählen, dass unser Management wollte, dass wir zusammen waren. Und dann hast du es herausgefunden und hast Schluss gemacht. Auch für mich ist damals die Welt zusammengebrochen, weil du meine erste große Liebe warst, die ich nur wegen Leuten, die mir vorschrieben, was ich machen sollte und was nicht, verloren hatte." Ich schaute ihm in sein Gesicht. Ihm liefen auch abertausende Tränen übers Gesicht. "Ist das wahr?", brachte ich mehr oder minder krächzend hervor. "Ja, jedes Wort. Damals hatte ich noch Hoffnungen, dich irgendwann heiraten zu können und mit dir glücklich zu werden. Aber jetzt hast du ja Leo...", meinte er enttäuscht.

Aber jetzt, wo Marcus wieder hier war, wurde mir bewusst, dass ich Leo doch nicht so liebte wie ihn. "Es tut mir leid.", flüsterte ich. Dann meinte ich an Marcus gewandt: "Das mit dem Heiraten können wir ja nochmal ändern." Er sah mich verwirrt an, aber ich lächelte nur.

Ich sah ihm tief in die Augen. Immer näher kam ich seinem Gesicht und schloss letztendlich die letzten Zentimeter zwischen uns. Es fühlte sich so unglaublich gut an, ihn nach all den Jahren endlich wieder küssen zu können.

Als wir uns wieder lösten, stand ich auf und zog ihn mit in die Kirche. Als wir diese betraten, erkannte ich Martinus mit einem blauen Auge und Leo mit einer blutenden Nase.

Ich erklärte allen Gästen, dass ich heute weder Martinus noch Leo heiraten würde. Meine Eltern schienen überrascht. Hannah grinste mich an. Leo sagte daraufhin nur, dass er nach diesem ganzen Tam Tam mich eh nicht mehr heiraten wollte und ging gefolgt von seiner Familie und Charlie aus der Kirche.

Dann begann auch schon die Trauung. Es war der beste Tag meines Lebens und ich heiratete den Mann, den ich vom ganzen Herzen liebte.

Jetzt nach 3 Jahren lebte ich glücklich in einem kleinen Dorf in Norwegen mit meinem Mann und meinen fünf Kindern.

Und all dies war nur geschehen, weil mich Hannah damals ohne meinen Willen mit auf dieses Konzert geschleppt hatte, wofür ich ihr heute sehr dankbar war...

𝑴𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒔 𝒂𝒍𝒔 𝒈𝒆𝒑𝒍𝒂𝒏𝒕...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt