Mit einem lauten Schrei erwache ich aus meinen Träumen. Ich setze mich auf und bemerke, wie sehr ich schweißgebadet bin. Der Traum hat es echt in sich gehabt. Ich wende mich zu meinen kleinen hellbraunfarbenen Nachttisch zu und schaue auf der kleinen schwarzen Digitaluhr nach, wie viel Uhr es ist. 4:50. In einer guten halben Stunde müsste ich sowieso aufstehen, also was soll's? Noch etwas von dem Traum benommen taumel ich also Richtung Badezimmer, um dort erst einmal duschen zu gehen. Als ich unter der Dusche bin, lasse ich sogleich Wasser über meinen Körper fließen. Das lauwarme Wasser tut mir gut und hilft mir den Traum etwas besser zu verarbeiten.
Die Vorstellung, dass ich mich mit Luna anfreuden könnte, gefällt mir an sich ganz gut. Sie scheint wirklich eine Person aus der 9a zu sein, die mir echt sympatisch rüberkommt. Heute werde ich sie in der Schule auf jeden Fall schon einmal ansprechen. Mein Traum ist echt schön gewesen, bis diese nichtsnutzigen Hirnis meinten, auftauchen zu müssen und den wunderschönen Traum ruiniert haben. Die Erkenntnis im Traum, dass die Beiden womöglich eine Rakete besitzen und diese irgendwo vor mir versteckt gehalten haben, als ich bei denen in Norwegen gelebt habe, macht mich schon etwas kirre und wütend. Mit dem Unterschied, dass sich nicht der Duschboden auflöst und ich in die Hölle falle.
In Gedanken völlig bei meinem Traum steige ich aus der Dusche, trockne mich mit einem cremfarbenen, weichen Handtuch ab und schlüpfe in meine frisch gewaschenen Anziehsachen. Dann gehe ich aus dem Badezimmer zur Treppe, die mich zur Küche führt, in der ich mir schnell mein Pausenbrot packe. Als Snack für jetzt schnappe ich mir einen roten Apfel, den ich dann genüsslich zwischen zeitlich beim Schmieren mit meinen weißen Zähnen zerkaue. Während ich Butter auf mein Brot klatsche, schaue ich aus dem Fenster heraus und sehe einen wunderschönen Sonnenaufgang sich ankündigen. Nachdenklich packe ich mein Brot in eine kleine grüne Dose und stopfe das letzte Stückchen Apfel in meinen Mund, dann verstaue ich die Brotdose schnell in meinem Ranzen und lasse meinen Blick auf die Uhr schweifen. Halb 7. Wenn ich jetzt mit dem Fahrrad zur Schule fahren würde, dann würde ich mehr als pünktlich ankommen. Und auch wenn mein Traum ein tragisches Ende genommen hatte, hat dieser mir doch sehr viel Lust auf eine morgendliche Fahrradtour gemacht. Der Zeitpunkt ist nun mal gerade perfekt dafür. Kotz und Würg würden ja jetzt auch kaum einfach vom Himmel gefallen kommen. Ich schnappe mir also meinen Schlüssel von der Anrichte, mache leise die Flurtür auf, ziehe mir im Flur schnell eine Jacke drüber, weil es draußen noch etwas frisch ist, bevor ich auch schon samt Rucksack aus dem Haus bin. Ich biege nach links in unsere kleine Garage ab, wo ich mir mein hellblaues Fahrrad hole. Sobald ich wieder draußen vor unserem Haus bin, steige ich auch schon auf und fahre die Straße entlang Richtung Schule.
Wie in meinem Traum wirkt alles friedlich und lässt einen den Tag fröhlich einklingen. Hier und dort begegne ich Leuten, die am Rand der Straßen auf einem Bürgersteig laufen und begrüße sie freundlich. Echt, das ist eine ziemlich gute Idee gewesen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Ich habe jetzt schon gute Laune und die Tatsache, dass ich gleich auf die schlimmste Klasse, die ich kenne, treffen werde, ist kaum mehr als eine Nichtigkeit.
"Hey! Bist du nicht Marie?", ruft auf einmal jemand hinter mir und kommt schnell auf mich zu geradelt. Es ist Luna. "Hey, ja. Und du bist Luna, nicht wahr?", erwidere ich. Sie nickt eifrig. "Ich wusste gar nicht, dass wir den gleichen Schulweg teilen.", meine ich. "Ne, ich bis jetzt auch nicht. Aber das ist schon irgendwie schön... Naja, also dann können wir ja auch jetzt den Weg noch zur Schule gemeinsam fahren?", sagt sie, was jedoch mehr nach einer Frage klingt, als nach einer Aussage. Mensch, das mit dem Selbstbewusstsein müssen wir zwei mit ihr aber echt noch üben. Ich hebe einen Daumen zur Bestätigung- dabei versuchte ich nicht das Gleichgewicht zu verlieren, denn mit einer Hand fahren hatte ich noch nie gekonnt- und zeige ihr mein schönstes Lächeln. Erleichtert atmet Luna leise aus. Anscheinend scheine nicht nur ich sie irgendwie sympatisch zu finden. Auf unserem Weg versuche ich Luna etwas über sich auszuquetschen und auch sie fragt mich viel aus.
"Warte mal, ich kenne eine Abkürzung gleich da vorne. Die können wir nehmen, wenn du willst. Da ist nicht so viel Verkehr und für mich ist es sozusagen schon zu einem Ritual geworden, dort jeden Tag lang zu fahren. Außerdem ist der Weg viel schöner als hier auf der Landstraße.", schlägt Luna irgendwann vor. Auch wenn ich mechanisch nicke und ihrem Vorschlag zustimme, wird mir auf einmal richtig mulmig zumute.
Kurze Anmerkung: Die letzten beiden Kapitel werden wahrscheinlich etwas später erscheinen...
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𝑴𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒔 𝒂𝒍𝒔 𝒈𝒆𝒑𝒍𝒂𝒏𝒕...
Fanfic𝐌𝐚𝐫𝐜𝐮𝐬 𝐮𝐧𝐝 𝐌𝐚𝐫𝐭𝐢𝐧𝐮𝐬 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 Marie geht mit Vorurteilen und Hass durch ihr Leben, ist kaum offen für Neues und kann sehr schnell auf 180 fahren. Doch können zwei Jungs, ihr Denken um 180° wenden und sie doch noch zu eine...