50. 𝕮𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗

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Helluuu,
nach hundert Jahren kommt dann pünktlich zu Weihnachten auch wieder was von mir.
Ich wünsche euch ein frohes Fest mit euren Liebsten!
(Schonmal eine kleine Vorwarnung: Ihr kennt ja meine Kreativität bezüglich dieser Story, das heißt, nichts ist unmöglich und alles kann passieren)
Und jetzt geht's weiter mit meiner Story...

Die Sonne versucht sich durch die dunklen Wolken zu drängen und ihre Wärme auf die Erde zu senden. Leider vergeblich, denn auf der Erde ist die Temperatur derzeit im Minusbereich. Mein Leben denkt sich anscheinend, wenn sie schon nicht mehr in Norwegen ist, kommt Norwegen halt zu ihr. Fazit: Deutschland muss wegen mir zittern. Ich lasse frische Luft tief durch meine Lungen pumpen, schließe dabei kurz meine Augen und genieße die Ruhe um mich herum. Meine Hände stecken tief in den Taschen meines grauen Mantels, mein Kopf wird durch eine weiße Mütze von der Kälte geschützt. Die kühle Luft scheint mir gut zu tun. Alleine durch den Wald zu laufen und den Geräuschen der Umwelt zuzuhören, hat eine beruhigende Wirkung auf mich. Außerdem kann ich so meine Gedanken ordnen und habe Zeit die Ereignisse der letzten Tage noch einmal zu überdenken. Seit einer Woche darf ich nun wieder deutschen Boden unter meinen Füßen spüren und kann mein Leben ohne diese zwei Nervensägen genießen. Luna und ich haben in den letzten Tagen oft einige Stunden auch außerhalb der Schule miteinander verbracht und irgendwie ist sie mir jetzt schon nach kurzer Zeit, trotz der Tatsache, dass wir vollkommen verschiedene Charakterzüge besitzen, ans Herz gewachsen. Hannah vermisse ich sehr, auch wenn wir oft schreiben, ist es nicht das gleiche. Ich brauche meine beste Freundin hier in Deutschland, hier an meiner Seite. Und Emma vermisse ich auch. Ihre fröhliche aufgeweckte Art, ein kleiner Sonnenschein eben. Ich habe sie glatt schon als kleine Schwester adoptiert, so süß und herzlich wie sie ist. Von Kotz und Würg habe ich zum Glück nichts mehr gehört und dieser Albtraum ist auch nicht Wirklichkeit geworden. Mein Leben ist also schlichtweg bis auf das Vermissen meiner besten Freundin perfekt. Naja und bis auf die Tatsache, dass die Parallelklasse mich nicht austehen kann. Aber zum Glück habe ich ja Luna an meiner Seite. Ich biege nach rechts ab und komme auf einen steinigen Waldweg. Aus dem Augenwinkel heraus, erwische ich gerade noch ein Eichhörnchen, was sich, als es mich wahrnimmt, sofort auf einen der Bäume zu meiner rechten flüchtet. Verträumt betrachtete ich noch, wie es in dem Baumwipfeln verschwindet, bevor ich mich wieder auf den Weg vor mir konzentriere. Ich lausche der angenehmen Stille um mich herum, genieße jeden Wimpernschlag, jeden Atemzug, der meine Lungen streift. So gut gelaunt bin ich seit langem schon nicht mehr gewesen. Was innerer Frieden bedeutet, das habe ich glatt vergessen gehabt. Etwas gutes hat dieser Schüleraustausch, der für mich zwar sehr verkürzt ausfiel, doch an sich gehabt. Und sofort schießen meine Gedanken wieder zu Hannah und Emma. Was sie wohl nun anstellen? Ob sie mich auch vermissen? Denken sie überhaupt noch an mich? Ist Hannah endlich klar geworden, dass Kotz und Würg zwei hirnlose Idioten sind? Geht es allen nun viel besser, jetzt wo ich nicht mehr da bin? Fragen über Fragen und keine lässt sich beantworten. Seit drei Tagen habe ich nun schon nichts mehr von meiner besten Freundin gehört und es versetzt mir einen tiefen Stich in mein kleines Herz. Ich frage mich, warum sie sich nicht meldet. Von Luis erfahre ich immer nur, dass die drei, also Kotz, Würg und Hannah, immer ziemlich viel Spaß haben und herumalbern würden. Und ich? Ich hause hier in Deutschland und mache mir Gedanken darüber, wie es meiner bestem Freundin ohne mich geht. Resigniert seufze ich auf. Jap, allerdings habe ich wieder Stimmungsschwankungen, denn vor noch wenigen Sekunden hätte ich die ganze Welt - ausgenommen von Kotz und Würg - umarmen können. Jetzt fühle ich mich jedoch wie ein kleines, erbärmliches Häufchen Elend. Gott, wie ich diese schlimmen Stimmungsschwankungen doch hasste! Ich lasse mich seufzend auf eine kleine Bank am Wegrand nieder, ignoriere, dass mir mit Sicherheit mein Hintern abfrieren wird und nehme mein Handy aus der Manteltasche. Einen Moment schaue ich unentschlossen noch den schwarzen Bildschirm an, bevor ich auf den Knopf drücke und mir helles Licht entgegen scheint. Meine Fresse, was muss das Ding auch die Sonne nachstellen? Soll ich erblinden oder was? Wieder genervt von allem und jedem entsperre ich das Mistvieh und tippe auf ‚Kontakte'. Sofort springt mir der Kontakt meiner besten Freundin ins Auge. Ich zögere, gehe dann doch zu unserem Chatverlauf und beginne zu schreiben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 24, 2020 ⏰

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𝑴𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒔 𝒂𝒍𝒔 𝒈𝒆𝒑𝒍𝒂𝒏𝒕...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt