Beim Essen stochern Kotz und Würg fast nur in ihren Tellern herum, während Hannah und ich uns mit den Eltern von denen und mit Emma unterhalten.
"Warum isst ihr zwei denn nichts? Was ist denn los?", fragt Gerd-Anne besorgt ihre zwei Söhne. Kotz schaut jetzt von seinem Teller hoch, schaut kurz zu mir und antwortet dann: "Nichts, ich glaube nur, dass es ein Fehler war, eine gewisse Person bei uns aufzunehmen."
Ähm, alles klar. Was geht denn jetzt bitte bei dem ab?! Ist der immer noch beleidigt, wegen gerade eben?! Mein Gott, der soll nicht so eine große Sache draus machen, immerhin hat er angefangen!
"Danke! Weißt du was?! Ich wollte das nie zu euch sagen, weil das einfach echt fies ist, aber ihr seid echt dumm, scheiße, abgehoben, könnt weder singen noch tanzen und ich kann euch zum Tode nicht ausstehen! Und auf diesen ganzen Scheiß hier, habe ich auch keine Lust! Ich hasse euch und jetzt muss ich auch noch drei Monate mit euch in einem Haus wohnen! Ihr seid echt zum Kotzen! Und ach übrigens, ich kann es verstehen, warum eure Fans Martinus mehr mögen als dich, du bist ja echt ein Arsch!", reicht es mir jetzt und ich stehe vom Stuhl auf. Ich gehe in Richtung Flur, drehe mich nochmal um und sage an Würg gerichtet: "Tut mir echt leid, dass du so einen Bruder hast!"
"Wenn du uns ja zum Tod nicht ausstehen kannst, dann können wir ja auch deiner Lehrerin sagen, dass du zu einer anderen Gastfamilie gehen kannst! Denn, wenn du so bist, habe ich echt keinen Bock, dass du mit uns unter einem Dach wohnst!", schreit Kotz mich an. "Jetzt ist aber mal Schluss, ihr beide! Und Marcus so redet man nicht mit einem Gast!", sagt Gerd-Anne jetzt wütend. Kotz erwiedert nur: "Wieso? Sie hat doch angefangen! Außerdem stimmt das doch, was ich gesagt habe!" Gerd-Anne schlägt jetzt auf den Tisch und das Geschirr klirrt dabei: "Marcus Gunnarsen, du entschuldigst dich auf der Stelle bei Marie und ihr vertragt euch wieder!""Ne, dass braucht er nicht.", sage ich und gehe aus der Türe raus. Ich höre noch, wie Gerd-Anne ihren Sohn anschreit, er solle mir gefälligst nach gehen und das klären, aber er nur etwas wie "auf gar keinen Fall" zurück schreit.
Ich habe keine Ahnung, wo ich hinlaufe, aber das ist mir auch egal. Hauptsache ich bin weg von diesem etwas von Arsch. Ich setzte mich an einen Baumstamm.
So habe ich mir den ersten Tag des Austauschs ganz sicherlich nicht vorgestellt. Generell dachte ich, dass es total cool wird, auch, als ich wusste, dass ich bei Arsch und Martinus unterkommen würde. Immerhin hatte ich das Treffen ja auch ausgehalten, aber nein, es wird ganz und gar nicht schön werden, solange ich mit Arsch unter einem Dach sitze. Mit Würg wäre es ja noch zum Aushalten, aber solange Kotz da ist, ganz bestimmt nicht. Vielleicht sollte ich echt zu einer anderen Familie gehen. Bei der nächsten Gelegenheit frage ich auf jeden Fall mal meine Lehrerin.
Ich schließe meine Augen und denke an mein Zuhause. Normalerweise habe ich nie Heimweh, aber jetzt, wo es total scheiße ist, schon.
Mein Handy vibriert wieder, es ist Hannah, die versucht mich anzurufen, aber ich gehe nicht dran. Ich habe schon 17 verpasste Anrufe von ihr, aber ich will nicht mit ihr reden. Nicht jetzt.
"Da bist du ja endlich! Ich habe dich überall gesucht! Ein Glück, dass ich dich gefunden habe!", sagt auf einmal jemand hinter mir. Ich sehe denjenigen an und meine: "Wäre besser, wenn du mich erst gar nicht gefunden hättest. Außerdem kannst du gleich wieder gehen, denn im Moment habe ich auf gar keine andere Person Bock! Ich möchte einfach nur alleine sein, ja?!", werde ich wieder etwas sauer.
Man, was macht der jetzt hier?!
Er lächelt mich freundlich an. "Naja, manchmal ist es vielleicht gut, wenn man nicht alleine ist, sondern mit jemandem reden kann. Außerdem haben meine Eltern die Aufsichtspflicht über dich und wenn dir irgendetwas passiert, haben meine Eltern ein Problem.", sagt er und schaut mich mit seinen braunen Augen an. Einzelne Haarsträhnen fallen in sein Gesicht, was schon süß aussieht. Warte, was denke ich da gerade bitte?! Nein, er ist ganz und gar nicht süß und sein Bruder schon dreimal nicht!
Er setzt sich neben mich und lehnt sich auch an den Baum an. Schweigend schaut er in den Himmel. Kann man den irgendwie noch loswerden?! Ich will den jetzt nicht an der Backe haben!
"Du willst jetzt nicht ernsthaft hier sitzen bleiben?!", frage ich ihn entsetzt. Er dreht seinen Kopf zu mir und grinst mich an: "Doch, genau das habe ich vor. Und falls du reden möchtest, höre ich dir zu." "Du weißt aber schon noch, was ich von dir halte und was ich über dich gesagt habe?", sehw ich ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Jap. Bin vielleicht doch nicht so dumm, wie du denkst.", grinst er und wendet sich wieder dem Himmel zu. Ich sage dazu einfach nichts, sondern schaue wie er in den Himmel empor.
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𝑴𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒔 𝒂𝒍𝒔 𝒈𝒆𝒑𝒍𝒂𝒏𝒕...
Fanfiction𝐌𝐚𝐫𝐜𝐮𝐬 𝐮𝐧𝐝 𝐌𝐚𝐫𝐭𝐢𝐧𝐮𝐬 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 Marie geht mit Vorurteilen und Hass durch ihr Leben, ist kaum offen für Neues und kann sehr schnell auf 180 fahren. Doch können zwei Jungs, ihr Denken um 180° wenden und sie doch noch zu eine...