17. 𝕮𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗

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Ich verliere mich weiterhin in seinen Augen. Irgenwie bin ich nicht in der Lage, mich zu rühren. Was um mich herum passiert, bekomme ich gar nicht mehr mit.

Doch dann höre ich Hannahs Stimme hinter mir. "Da lassen wir deinen Bruder und meine beste Freundin gerade mal fünfzehn Minuten alleine und schon küssen die sich.", sagt sie so laut zu Würg, dass wir es auch gut hören können. Würg kann gerade so einen Lachanfall unterdrücken. Schnell lässt Kotz von mir ab und wir stellen uns auf einen Meter Abstand hin.

"Wir haben uns nicht geküsst.", knurre ich Hannah an, als sie mit Würg bei uns angekommen ist. "Wären wir zwei Minuten später gekommen, dann wäre aus dem Ganzen hier ein Kuss geworden. Darauf wette ich zehn Pferde.", meint Hannah überzeugt. Ich zeige ihr nur einen Vogel und verdrehe die Augen.

Kotz äußert sich zur der Sache kein bisschen. "Sag doch auch mal was dazu!", forder ich ihn auf. "Also ich... ähm...", weiter kommt er nicht, denn da läuft der Security Hirni auf ihn zu und ballert ihn mit Fragen zu: "Geht es dir gut? Hat sie dir wehgetan? Wolltest du, dass sie so nah an dir steht? Sollen wir sofort ins Hotel zurück und das Treffen abbrechen?"

"Hallo?! Ich bin nicht giftig, ja?! Und ich hatte auch nicht vor, ihn umzubringen. Also tun sie bitte nicht so!", geige ich ihm meine Meinung oder naja, die Wahrheit.
"Da, haben sie das gehört, Herr Gunnarsen?! Dieses Mädchen wollte ihren Sohn umbringen! Schon gestern vor dem Konzert kam sie mir schon so suspekt und kriminell vor und jetzt haben wir den Salat! Und ich hab mich noch dazu überreden lassen, dass die Beiden ohne uns weitergehen dürfen!", spekuliert der Typ ernsthaft weiter.

Ja, Leute. Jetzt ist es raus, ich bin eine Verbrecherin und wollte gerade den Typ neben mir umbringen. Warum auch nicht?!

"Steck mich doch gleich ins Gefängnis dafür, dass ich Kotz un... ähm Marcus und Martinus länger als eine Sekunde angestarrt, mit ihnen geredet und sie umarmt habe!", bin ich genervt von dem Hirni. Dieser wird nun purpurrot. Kotz und Würg scheinen damit zu kämpfen, dass sie nicht gleich laut loslachen.

"Es ist alles in Ordnung. Ich glaube nicht, dass Marie meinen Sohn umbringen wollte. Und im Gegenteil, ich glaube, dass sich Marcus und Martinus gefreut haben, mal wie normale 16-jährige Jungen in der Stadt umherzulaufen und nicht von zwei Securitys begleitet zu werden.", sagt Kotz und Würgs Vater. Wie gesagt, ihren Vater finde ich nett. Daraufhin sieht der Security Hirni mich nochmal misstrauisch an, bevor er seufzt und mit den Schultern zuckt.

Wir reden noch ein bisschen mit Kotz und Würg, wobei ich versuche, möglichst normal mit Kotz zu sprechen, was mir nach vorhin etwas schwer fällt. Das war schon ein komischer Augenblick und ich hab keine Ahnung, was da mit mir war.

Als es Zeit für Kotz und Würg ist, wieder zu ihrem Hotel zu gehen und "Auf Nimmerwiedersehen" zu sagen, was ich mir verkniffen habe, umarmen sie uns wieder. Hannah bekommt einen halben Herzstillstand, als Würg sie umarmt. Beide umarmen auch mich wieder. Bei dem einem ist wieder dieses komische Kribbeln, aber das ignorier ich jetzt mal. Dann laufen Kotz und Würg mit ihrem Vater und der Security zu ihrem Auto.

Endlich sind sie weg! Und hey, den Tag hab ich ja auch überstanden!

Dann machen auch Hannah und ich uns auf den Weg zum Bahnhof, wo wir kurz auf den nächsten Zug warten.

Als wir uns im Zug auf zwei Plätze niedergelassen haben, fragt mich Hannah auch schon: "Und was läuft da bitte zwischen dir und Marcus, mh?"

Na das kann ja eine laaaaaaaaaaange Zugfahrt mit Verhör werden.

𝑴𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒔 𝒂𝒍𝒔 𝒈𝒆𝒑𝒍𝒂𝒏𝒕...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt