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[Aly an Noah]
»Was machst du morgen Abend? Oder heute. Es ist ja schon Montag ^_^«

[Noah an Aly]
»Wir wollten zum Spiel, Ari anfeuern. Es ist das letzte vor der Feiertagspause. Wieso? :D«

[Aly an Noah]
»Ich brauche einfach Ablenkung. Es sind noch zu viele Tage bis Weihnachten. Ich will nur, dass die Feiertage vorüber sind x_x Und das Spiel? Ehrlich? xD Ich dachte immer, dass die so schlecht sind, dass niemand kommt.«

[Noah an Aly]
»Das ist nicht fair ;) Die Jungs geben sich Mühe... Also, liebste Alessandra, Lust mich zu begleiten? Ich kaufe dir auch einen Hot Dog ;)«

[Aly an Noah]
»Du hattest mich aber auch erst beim Hot Dog :P«

***

»Man sollte meinen, dass ihr am 21. Dezember etwas Besseres zu tun findet, als diesem Spiel zuzusehen«, dröhnte eine mechanisch wirkende Stimme durch die Lautsprecher der Eissporthalle.

Sofort bereute ich meine Entscheidung. Wie hatte ich nur denken können, dass das stundenlange Zusehen von Jungs auf dem Eis mich auf andere Gedanken bringen würde? Zudem eben jene Kerle auch noch dick eingepackt waren. Bei anderen Sportarten hatte man wenigstens etwas zum Ansehen und Anschmachten.

»Wieso sind wir noch einmal hier?«, fragte Carla passenderweise und kletterte über die Holzbänke, bis sie neben mir ganz oben in der Tribüne saß. Oder wie das Ding hier auch genannt wurde.

»Wir feuern unseren Freund an«, erklärte ich und strich mir Haarsträhnen aus dem Gesicht. Zwar konnte ich nicht erkennen welcher der vielen Jungs auf dem Spielfeld Ari war, aber einer von ihnen war er. Hoffentlich. Nicht dass ich eine dieser blöden Ansagen verpasst hatte und vollkommen umsonst hier saß.

»Gegen wen spielen wir?« Ein Seufzen entwich Carla. Ich hatte sie in der Schule sofort gefragt, ob sie mitkommen wollte. Als letzter Ausflug als Freundinnen vor den Feiertagen. Carla würde morgen zum alljährlichen Huber-Familientreffen aufbrechen. Jedes Weihnachten traf sich die gesamte Familie im Haus von Carlas Großeltern. Dort blieben sie bis nach Weihnachten, manchmal sogar bis ins neue Jahr.

Noah erschien neben uns, mit einem Plastiktablett, auf dem er Becher und Pappkartons mit Essen balancierte. Seine Wangen und Nase waren gerötet, was wohl an seinem dünnen Kapuzenpullover und dem Fehlen jeglicher Winterkleidung lag.
Idiot war eine noch zu angenehme Bezeichnung für ihn.

Ich wünschte mir noch mindestens drei Schichten Klamotten dabei zu haben, nicht mich noch leichter anzuziehen wie er.

»Gegen die Bieber-Jets.«

Carla und ich stöhnten gleichzeitig, doch nur ich schien meine Gedanken auch in Worte fassen zu können. »Müssen alle Eishockey-Teams Tiernamen wählen?«

»Ich bin kein Experte, aber ja«, überraschte Kai uns von der anderen Seite und ließ sich neben Carla nieder, sodass wir Mädchen von den Jungs flaniert wurden. Unser übliches Sitzverhalten, wo immer wir auch waren. Vermutlich ein übrig gebliebener Instinkt der Männer, uns Frauen beschützen zu wollen.

»Zeit euch hinzusetzen, das erste Drittel wird gleich beginnen.«

»Also heißt es heute, die Ninja-Elche gegen die Bieber-Jets?«, fragte ich noch einmal, um mir wirklich sicher zu sein. »Team Dämlicher Name Eins gegen Team Dämlicher Name Zwei?«

Noah zwickte mir in den Arm, oder eher in die Jacke, lachte allerdings gleichzeitig. Ich wusste ja, dass er gern Zeit damit verbrachte, Aris Team zuzusehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, was die halbleere Halle bewies. Von den Unmengen an Sitzplätzen war vielleicht die Hälfte gefüllt und auch die sonstigen Presse-Mitarbeiter, die liebend gern für die Regional-Presse berichteten, schienen zu fehlen. Niemanden interessierte es. Was ich so gar nicht nachvollziehen konnte, saß man doch stundenlang in einer eiskalten Halle und starrte brutalen Leuten auf Schlittschuhen zu.

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