,,good days are precious, they should be treasured"
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Als Jimin aufwachte, dämmerte es schon. Denn mit einem kurzen Blick auf seinen Wecker musste er feststellen, dass es bereits fünf Uhr am Nachmittag war. Ächzend setzte sich der junge Mann auf und genoss die wenigen Minuten, in denen er sich sammeln durfte, ohne von irgendetwas oder jemandem bekämpft zu werden. Er war ausgeschlafen, er fühlte sich.. gut.
Deshalb nahm er sich auch die Zeit, um die guten Momente genießerisch zu nutzen. Er betrachtete die Sonne, die orangene Flächen durch sein Zimmer warf, die wie durch ein Wunder mal nicht durch eine dicke Wolkenschicht verdeckt wurde. Für Mitte Dezember war das ziemlich.. außergewöhnlich. Es war auch fast ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen, eine wahre, echte Bewegung seiner Mundwinkel, als er auf das Dröhnen wartete, den vertrauten Strom der Stimmen - der heute ausblieb.
Da Jimin nicht wusste, wie lange er sich an diesem Zustand erfreuen durfte, stand er auf und ging in sein Bad, nahm eine ausgiebige und heiße Dusche, ehe er sich fertig machte und anzog.
Als er die Treppen hinunter kam und die leisen Stimmen unten verstummten, hatte er das Bedürfnis, sich zu entschuldigen. Auch wenn er doch eigentlich nichts dafür konnte, auch wenn er das gestern eigentlich nicht gewollt hatte. Je näher er dem Erdgeschoss kam, desto angespannter wurde er, desto dünner schien die Luft zu werden.
Er hatte Angst. Angst davor, wie sie ihn sahen, was sie in ihm sahen und wie sie von ihm dachten. Ihnen dabei helfen, ihre Träume zu erreichen, das war sein Wunsch. Ihnen eine Hilfe sein, keine Last. Ein Freund, kein Feind. Sie stolz machen, stolz, dass sie ihn kannten und nicht enttäuschen, dass sie sich für ihn schämen müssten. Letzteres ließ sich leider nicht immer verhindern.
Als er dann die Treppe hinter sich ließ, seine Hand von dem kühlen Geländer nahm und sich dann umdrehte und nach und nach tiefer in das Wohnzimmer schlurfte, in dem die anderen Sechs saßen, zog er seinen Kopf immer tiefer zwischen die Schultern. Im Boden versinken wollte er. Weinen, dass er ja so dumm war.
Manchmal fühlte er sich wie zwei Personen in einem Körper. Der Jimin gestern.. das war die Version von ihm, die kein anderes Gefühl kannte, als den Schmerz und die nur auf Kälte reagierte. Der, der jetzt seinen Körper lenkte, verspürte die Wärme, die Fürsorge unter seinen Freunden, glaubte den Wert des Lebens zu kennen und zu verstehen - wer nun der wahre Jimin war, wusste er nicht. Falls es überhaupt einer der Beiden war.
Dann blieb er stehen und räusperte sich, als wolle er um Ruhe bitten, obwohl die Aufmerksamkeit schon längst auf ihm lag. Die Augenpaare waren auf ihn gerichtet, die er eines nach dem anderen ansah, ehe er sich dann vorbeugte.
,,Es tut mir leid, was gestern passiert ist. Ich war einfach viel zu müde, kaputt und.. ehrlich gesagt, ich weiß es selbst nicht wirklich..", murmelte er, schämte sich für die Worte und hoffte, die Worte würden ankommen. Als es anfing ihm unangenehm zu werden, weil so lange keine Antwort kam, legte sich eine Hand auf seinen Hinterkopf und drückte diesen dann spielerisch noch tiefer nach unten.
Das Lachen Jungkooks ertönte und er zog Jimin in den Schwitzkasten, rieb diesem durch seine noch von der Dusche leicht feuchten Haare: ,,Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist doch nichts passiert, es ist alles gut!"
Jimin fiel ein Stein vom Herzen, als er das hörte. Er fühlte sich leichter und konnte dann ein wenig mitlachen, leise und zurückhaltend. Er fragte sich, wann er das letzte Mal laut und herzhaft gelacht hatte. Ohne Kameras, ohne Zwang oder irgendetwas vorspielen zu müssen. Zu lange, als dass er sich erinnern konnte.
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PAPA || pjm.
Fanfiction》Ein Vater zu sein, ist nicht schwer. Ein Papa jedoch.. das ist eine lebenslange Pflicht, Jimin.《 Eine Geschichte, in der pinke Haargummis, Gute Nacht Küsse, missratene Pfannkuchen, ein einfacher Kosename, und die endlose, herzerwärmende Liebe einer...