t w e n t y - n i n e

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,,New year, new me, that's the plan"

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,,Das war wieder ein geiles Konzert, gut gemacht Jungs", lobte der Leader den Rest der Band, als sie schweißgebadet von der Bühne gekommen waren. Sie waren fix und alle, aber mehr als zufrieden, mit den bestätigenden, übernatürlich lauten Fangesängen im Hintergrund.

Sie würden morgen am 31. zurück nach Seoul fliegen. Die Japantour wäre damit dann beendet und sie wären rechtzeitig zum neuen Jahr wieder zurück zu Hause. Jimin war recht froh darüber, besonders um Naeuns Willen. Er hat in den letzten Tagen feststellen müssen, dass es ihm überaus missfiel, seine Tochter in Hotelbetten schlafen oder im Backstagebereich spielen zu sehen. Klar, es ging nun mal nicht anders und sie schlug sich auch wirklich gut und hat bisher so gut wie gar keine Probleme bereitet - aber er wusste, dass dies kein Umfeld für ein Kind war. Er wünschte sich für sie, dass sie einem geregelten, festen, vielleicht etwas langweiligen aber soliden Tagesablauf folgen dürfte. Mit ihm als Vater war sie dazu gezwungen ebenfalls dauerhaft auf dem Sprung zu sein. Und das hat er sich von Anfang an nicht gewünscht. Dass es jetzt eintrat.. es wurmte ihn einfach schon seit Anfang der Tour.

Eine weitere Sache, die ihm keine Ruhe ließ, war der Konflikt mit Sohye. Die Jungs ließen ihn jetzt endlich in Ruhe, weil er selbst aufgehört hatte, sich der jungen Frau gegenüber so grässlich kalt zu verhalten. Auch bei Jimin schaltete langsam, dass die Wut, die Angst und die Sorge, die er in dem Freizeitpark damals so schlagartig verspürt hatte, ein Ablassventil benötigt haben. Kurzerhand hat er es dann einfach an ihr heraus gelassen und das ging echt gar nicht.

,,Ihr wart super!", kicherte Naeun und klatschte erfreut in die Hände, sprang von ihrem Stuhl auf und rannte dann zu den Männern, die Einer nach dem Anderen den Aufenthaltsraum betraten. Die Fünfjährige schmiss sich direkt in Taehyungs Arme, der wirklich immer noch genügend Energie besaß, um das Mädchen hoch zu heben und durch die Luft schweben zu lassen. Mit einem feinen Lächeln musterte Jimin die Zwei und war wie so oft einfach nur unfassbar dankbar dafür, dass sein bester Freund ihm so oft so Vieles einfacher machte.

Als Jimin sich umdrehte und seine Sachen nehmen, sich umziehen wollte, sah er Sohye auf dem langen, weißen Sofa sitzen. Sie hatte die Beine überschlagen und auf ihrem Oberschenkel lag das kleine Notizbuch, welches sie immer bei führte, um sich ihre Beobachtungen zu notieren oder was auch immer. Eigentlich würde es ihn mal richtig interessieren, was sie sich so aufschrieb. Ihre Augen waren auf Naeun fixiert und dennoch wirkte ihr Blick so leer, so nichtssagend.

,,Hey", räusperte sich Jimin leise und seine Vermutung bestätigte sich, denn die hübsche Brünette zuckte zusammen und ihr Kopf schoss zu dem Idol, das sich neben sie setzte.

,,Ich muss da ein paar Sachen klären.. denn das Jahr ist ziemlich bald vorbei und ja..", er seufzte und hob nun auch seinen Kopf wieder, erwiderte den intensiven Blick Sohyes: ,,..ich möchte im nächsten Jahr Vieles.. nein, Alles besser machen. Ich möchte einfach Vieles Anders angehen und dazu wollte ich vorher alle Schwierigkeiten aus dem Weg schaffen. Und besonders bei dir muss ich mich entschuldigen."

Ihre Augenbrauen hoben sich und sie sah stark überrascht aus, ihre Finger krallten sich fester in das Notizbüchlein auf ihrem Schoß, doch sie wandte ihre Augen nicht von Jimin ab und hörte ihm gebannt zu.

,,Ich.. ich weiß, dass ich Fehler mache und ziemlich oft auch echt scheiße zu meinem Umfeld bin, und auch seit Naeun da ist..", er sah kurz zu dem Mädchen herüber, das Jungkook und Yoongi ihre Zeichnungen vorstellte, die sie während des Konzerts angefertigt hatte.

,,Es ist einfach, dass das mein Ich ist. Ich bin so und auch wenn sie mich ändert, so reicht ihre Anwesenheit nicht komplett aus. Den Rest muss ich machen und das möchte ich auch, für mich und ganz besonders für sie. Ich hoffe du kannst mir verzeihen.. ich hab mich verhalten wie ein Arschloch und ja.. das hast du nicht verdient gehabt", beendete Jimin die kleine Rede, die er sich den gesamten Tag heute zurecht gelegt hatte und irgendwie doch ganz anders wurde, als er es geplant hatte.

Sohye allerdings lächelte nur warm. Es war dasselbe freundliche Lächeln, dass er bereits von ihrer ersten Begegnung kannte, als sie damals in den Konferenzraum geschneit kam, mit Kleidung, die ihre farbenfrohe Persönlichkeit bestens ausdrückte.

,,Natürlich verzeihe ich dir. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, wieso du so warst, ich kann es dir nicht übel nehmen. Ich meine, wenn ich selbst eine Tochter hätte, dann wäre meine Reaktion in einer derartigen Situation nicht viel anders ausgefallen."

,,Okay gut, da fällt mir ein Stein vom Herzen", lachte Jimin erleichtert sowohl als auch verlegen und lehnte sich zurück, schüttelte die Anspannung von sich: ,,Also können wir wieder versuchen.. Freunde zu sein?"

Sohye schmunzelte und Jimin merkte wie seine Ohren heiß wurden. Er klang gerade wie sein siebenjähriges Ich, als er dem beliebtesten Mädchen seiner Klasse dieselbe Frage gestellt hatte. Durfte er sich überhaupt mit der Sozialarbeiterin anfreunden, die ihn und sein Verhalten kontrollierte?

,,Ja, ich würde sehr gerne mit dir befreundet sein", lachte Sohye und Jimin ließ sein Gesicht kichernd in seine Hände sinken. Es war zwar irgendwie peinlich und ein klein Bisschen komisch gewesen, aber trotzdem perfekt, denn jetzt war endlich auch das geklärt. Das Einzige was noch über blieb wären sein sich schnell ändern könnender Zustand und .. seine Familie oder wohl eher sein Vater. Aber er bezweifelte, dass er auch die beiden Dinge vor Beginn des neuen Jahres vollkommen aus der Welt schaffen könnte.

,,Papa, warum hat man Sex?", fragte Naeun Jimin urplötzlich und er hob ruckartig seinen Kopf und starrte das Mädchen sprachlos an. Sie drehte sich kurz und zeigte auf Jungkook, der bereits entschuldigend zu Jimin schaute und sich anscheinend versuchte aus dem Staub zu machen.

,,Jungkook wollte es mir nicht erklären", schmollte sie und sah wieder zu ihrem Vater, verschränkte dann die Arme: ,,Ich bin doch kein Baby mehr. Ich weiß was Mädchen haben und was Jungen haben und das man Sex hat, um Babys zu machen. Aber wieso hat man wirklich Sex? Man kann doch auch ohne Sex Kinder kriegen."

,,Also ich..", Jimin schielte zu Sohye, die sich sehr auffällig von ihm weg gedreht hatte und ihn das Ganze schön selbst ausbaden ließ.

,,Wie kamst du nochmal genau darauf?", umging er vage die Frage und sah erneut zu dem Jüngsten aus seiner Band herüber.

,,Jungkook hat einen Witz gemacht und da kam das Wort Sex drin vor. Er hat mich so komisch angeschaut, bis ich ihm sagte, dass ich weiß was Sex ist. Als ich es ihm erklärte meinte er, dass es nicht ganz richtig sei und hat gesagt auch ohne Sex kann man Kinder bekommen. Also wieso, wenn er die Wahrheit gesagt hat, hat man Sex? Das macht doch keinen Sinn..", murmelte sie und schob ihre kleine Unterlippe vor.

,,Du denkst eindeutig viel zu viel nach für dein Alter", seufzte Jimin verlegen und strich Naeuns ihren Pony aus den Augen, hob ihr Kinn dann vorsichtig an: ,,Also hör auf darüber nach zu denken. Und erst Recht bei Sachen, die Onkel Jungkook von sich gibt.. es ist ganz selten der Fall, das was Sinnvolles dabei ist. Also mach dir einfach keinen Kopf mehr darüber, in Ordnung?"

Naeun schien wieder kurz zu überlegen, ehe sie mit den Schultern zuckte und dann grinsend nickte. Innerlich schrie Jimin vor Erleichterung und wusste wem er einen Arschtritt verpassen würde, sobald sie wieder im Hotel wären.

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PAPA || pjm.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt