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,,i could do anything, if i would do it for you"

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,,Ich denke es wäre besser, wenn ihr vorerst zurück in euer Zimmer geht", sprach Jungkook den Gedanken eines Jeden aus, während Namjoon Sejin ins Haus ließ. Yerin nickte sofort und schnappte sich Naeun, hob sie auf ihren Arm und verschwand mit der Fünfjährigen. Sie und Jimin hielten Augenkontakt, bis sie um die Ecke waren. Dann blinzelte er perplex. Das er schon so verzaubert von dem Mädchen war, hätte er nicht für möglich gehalten.

,,Also", räusperte sich dann eine tiefe Männerstimme, riss Jimin dadurch aus seiner Trance: ,,Kann mir jetzt jemand vernünftig erklären, was ein fünfjähriges Kind in eurem Haus verloren hat?"

Sejin war ein sehr verständnisvoller Mensch. Er war für viele Späße zu haben und in den letzten Jahren wie ein zweiter Vater für alle Sieben gewesen. Doch in Momenten wie diesen da sickerte eine gewisse Schärfe durch seinen sonst so freundlichen und geduldigen Tonfall.

,,Vielleicht setzten wir uns erst?", fragte Taehyung kleinlaut und kurz darauf verlegten sie die Unterhaltung auf die Sitzlandschaft im Wohnzimmer. Als Taehyung fragte, ob jemand vielleicht etwas trinken mag, schnalzte Sejin leicht genervt mit der Zunge.

,,Nein, das Einzige was ich möchte, sind Antworten."

Und nun lagen die Augen auf Jimin. Es wurde von ihm erwartet, sich zu rechtfertigen, schließlich waren es seine Entscheidungen die in diese Situation geführt hatten und vielleicht auch sein fünfjähriges Kind im Gästezimmer.

,,Nun.. ich bin selbst noch dabei.. die Antworten zu finden."

Die Augenbrauen des Managers schossen in die Höhe: ,,Du willst mir also sagen, es gibt keine Erklärung für das, was hier gerade abgeht?"

,,Doch natürlich", verteidigte sich Jimin und seufzte leise, knetete nervös seine Finger.

,,Ich will damit nur sagen, dass ich finde, dass Naeun bleiben sollte, weil ich wirklich finde, dass ich ihr Vater sein könnte. I-ich finde es nicht nur, ich glaube auch, dass ich es weiß."

Die Unsicherheit in der Stimme des Idols ließ Sejin etwas weicher werden. Er wusste ebenfalls von Jimins Ängsten, Problemen mit den Tabletten und seiner verdrehten Auffassung seiner Selbst. Ihm fiel es seither schwer, ihm gegenüber nicht nachzugeben. Nachdenklich fuhr er sich über die Stirn, nahm sich dann seine Brille ab und lehnte sich etwas zurück, um die Gläser mit dem Stoff  seines Pullovers zu säubern.

,,Also weißt du es nicht sicher."

,,Doch", kam es direkt wieder von Jimin, der dann etwas zaghafter wurde: ,,Also, eigentlich."

,,Wie stellst du dir das denn eigentlich vor?", fragte Sejin dann, verschränkte seine Hände und stützte sein Kinn auf diese.

,,Erstens, ihr seid Idole, ihr habt einen randvollen Terminkalender und dann möchtest du mir noch erzählen, dass du Zeit für ein Kind hättest? Dann wäre da noch die Sache mit der Vaterschaft, ob dich dein Bauchgefühl nun täuscht oder du vielleicht wirklich der Vater bist, auch wenn ich das stark bezweifle. Und Jimin..", die Kieferknochen Sejins prägten sich kurz aus, als er zu Boden sah, scheinbar nach der besten Art und Weise suchte, seine Gedanken auszuformulieren.

,,Du müsstest die Verantwortung für ein Kind übernehmen, dabei kannst du es nicht einmal für dich selbst."

Mit jedem Wort wurde Jimins Mut geschwächt, sein Entschluss wackeliger und sein Herz schwerer. Jeder der Gründe, die Sejin angesprochen hatte, war mehr als plausibel. Sie haben bald wieder Konzerte und werden viel unterwegs sein, eine Zeit, die ihm ohnehin schwer fiel - und dann auch noch ein Auge auf ein Kind haben? Sein Manager will ihn beim besten Willen nicht schlecht reden, das wusste er. Er wollte nur deutlich machen, was er bedenken müsste, was auf ihn zukommen würde.

,,Und du möchtest das Mädchen wirklich bei euch aufnehmen, auch wenn sie nicht nur dir sondern der gesamten Band schaden könnte?"

Auch für diese Antwort brauchte Jimin nicht lange. Egal welches Gegengewicht er stemmen müsste, der Wunsch von Eden, der ihn durch den Brief hindurch berührt hatte, die eine Umarmung die Naeun ihm geschenkt hatte oder der Blick vorhin - er konnte sie, wollte sie einfach nicht wieder loslassen. Sie war so plötzlich in sein Leben geplatzt und trotzdem würde er sie nicht gehen lassen.

,,Wir alle finden, dass Naeun bleiben sollte", meldete sich dann Seokjin zu Wort, von dem jeder, auch er, es am wenigsten erwartet hätten. Er schaute Jimin tief in die Augen, nickte dann kurz, als hätte er in diesem Blick die Bestätigung für sich gefunden.

,,Wir sind eine Band, eine Familie. Wenn sie wirklich Jimins Tochter ist, dann würde ich mir es nie verzeihen, sie einfach so aus unserem Leben verbannt zu haben. Denn vielleicht gehört sie ja wirklich zu uns. Und wenn Jimin wirklich daran glaubt, sei es auch nur wegen ein paar Fotos und einem Brief, dann tue ich das auch."

,,Dem schließe ich mich an", bemerkte Taehyung und auch Hoseok nickte. Alle waren dafür, dass die Fünfjährige fürs Erste blieb und von Jimins Schultern fiel eine Last, dass er sich zusammenreißen musste, um nicht erleichtert aufzuatmen.

,,Also gut", murmelte Sejin, zog sein Handy hervor.

,,Wenn ihr das durchziehen wollt, gibt es da noch haufenweise anderer Dinge, die ihr mir zunächst erklären müsstet. Wo ihre Mutter  ist, wie sie herkam, wer von ihr und ihrer Verbindung zu Jimin weiß und so weiter. Dann würde ich vorschlagen, wir machen einen Vaterschaftstest, um ganz sicher zu gehen", er sah kurz auf, Jimin nickte sofort und der Manager straffte zufrieden seine Schultern.

,,Außerdem müsst ihr bedenken, dass das Kind in einem Umfeld aufwachsen muss, welches kinderfreundlich ist. Ich denke ich versuche über die Firma jemanden vom Jugendamt anzurufen, der euch und das Mädchen in den ersten Tagen begleitet, um zu schauen, wie gut sich diese Umgebung zum Aufwachsen eignet. Denn egal wie gut eure Vorsätze gemeint sind, nicht das ihr euch am Ende doch alle wünscht, anders entschieden zu haben. Um euer Willen und um der des Mädchens."

Sejin stand langsam auf, die Anderen taten es ihm gleich, während er sich angestrengt seufzend seine Brille richtig auf den Nasenrücken schob. Er schaute von seinem Handy auf, erneut in Jimins Augen.

,,Ich kann dir nicht versprechen, dass alles so läuft, wie du es möchtest. Denn ob du das Sorgerecht schließlich wirklich bekommst, hängt vom Urteil des Amtes ab. Aber wie gesagt, ich telefoniere ein wenig und dann machen wir das Organisatorische morgen. Ihr werdet zwar einen Tag weniger frei haben aber,-"

,,Das ist kein Problem, wirklich", unterbrach Hoseok den Manager, der sich kurz in der Runde umsah und dann nickte.

,,Dann ist es beschlossen."

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PAPA || pjm.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt