,,when i'm in your arms, i forget all my responsibilities"
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Sobald die Haustür geschlossen, Sejin aus dem Dorm war, atmeten Alle auf. Eine der ihnen authoritärsten Personen überhaupt hatte ihnen ihre Unterstützung zugesichert. Sie würden nun gemeinsam das Ganze durchmachen und gemeinsam gewinnen oder eben auch gemeinsam leiden. Gerade Jimin war dies bewusst, weshalb er sich zu seinen Freunden wandte, zum Reden ansetzten wollte, denn aber den Kopf zu Boden senkte, damit sie seine Tränen nicht erkannten.
,,Jiminnnnn", lachte Hoseok und schlug ihm auf den Rücken, rieb ihn kräftig auf und ab: ,,Kein Grund zum Weinen, ist doch alles gut."
,,Deswegen ja", wimmerte er verzweifelt und rieb sich energisch mit den Händen über die Augen, holte tief Luft und richtete sich wieder auf, lächelte dann schief seine Bandkollegen an: ,,Danke, dass wegen euch jetzt alles irgendwie gut ist."
,,Kein Problem. Wir sind ein Team, wir halten zusammen, immer", erwiderte Taehyung sein schüchternes Lächelnd mit dem von ihm vertrauten, breiten Grinsen.
,,Dann darf ich also bleiben?", fragte die zarte Mädchenstimme, die Jimin ganz warm ums Herz werden ließ, urplötzlich und sämtliche Augenpaare zuckten in ihre Richtung.
Naeun hatte die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt und den Kopf ein wenig schief gelegt, sah ihren Vater fragend an, der sie perplex anblinzelte. Im selben Moment kam auch Yerin dazu, die sich für das Mädchen entschuldigte, welches nicht länger warten wollte.
,,Und was hat euer Manager dazu gesagt?", fragte die Schwarzhaarige vorsichtig.
,,Sejin steht hinter uns", meinte Namjoon und hockte sich dann auf die Größe von Naeun herunter, welcher er am nächsten stand: ,,Du darfst vorerst bei uns bleiben."
Die Augen von ihr schienen für einen Moment noch größer zu werden, ehe sie auf quiekte und an dem Leader vorbei, geradewegs zu Jimin rannte, der sie kurzerhand hochhob und mit einem verlegenen Lächeln die Fünfjährige in seinen Armen wiegte. Namjoon war nicht einmal enttäuscht, dass ihm von dem Kind keine Beachtung geschenkt wurde, denn als er sah, wie das Vater-Tochter-Gespann sich umarmte, musste er ganz automatisch lächeln. Es war dieses Bild, der unbeholfene, leicht überforderte Anblick ihres Freundes, was ihnen allen erneut versicherte, dass sie richtig lagen mit ihren Entscheidungen. Ganz gleich, was noch auf sie zukommen mag.
,,Wir werden morgen alles Andere klären, was noch aussteht, aber für heute können wir erst mal ein wenig entspannen", informierte Seokjin Yerin, der ebenfalls verzückt Jimin und Naeun musterte.
,,Ihr vielleicht, ich nicht. Ich habe einen Flug, der in ein paar Stunden geht."
,,Du- was?", war es Jimin, der nur mit halbem Ohr mitgehört hatte. Yerin strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und presste die Lippen zusammen, versuchte dann irgendwie zu lächeln: ,,Für mich geht es zurück nach Amerika."
,,Jetzt schon? Ich meine, es steht noch nicht einmal fest, dass Naeun wirklich bleibt und du fliegst zurück?", fragte Yoongi mit einem überraschten Unterton.
Die Schwarzhaarige bejahte die Frage: ,,Hätte diese Aktion nicht geglückt, wäre mir nichts anderes übrig geblieben, als mit ihr wieder zurück zu fliegen. Aber so oder so, ich habe einen Job, eine Wohnung und außerdem noch ein paar andere Angelegenheiten, die geklärt werden müssen."
,,Aber du lässt Naeun ja dann vollkommen alleine-"
,,Ich glaube kaum, dass sie je wieder alleine sein wird", lachte sie leise und deutete auf die Umarmung, in welcher Naeun sich noch immer an den Hals Jimins klammerte.
,,Außerdem seid ihr zu siebt, ich bin nur eine Person. Bei euch wird sie gleich sieben Ansprechpersonen haben, die ihr zur Seite stehen. Also das wird kein Problem werden. Ihre Papiere und wichtige Unterlagen habe ich alle dabei. Ich hab auch ein paar Klamotten für sie, aber es ist nicht wirklich viel, also.."
,,Das kriegen wir schon hin", beruhigte Hoseok sie mit einem Lächeln, welches Jungkook sofort in Frage stellte.
,,Wie denn?"
,,Na wir kaufen ihr ein paar Sachen. Das Einkaufen macht doch am meisten Spaß man", lachte Hoseok und schlug dem Jüngsten gegen die Schulter, der ihn weiterhin verstört ansah und nicht auf die Bemerkungen einging.
Während ausführlich besprochen wurde, wo und was eingekauft werden musste und sollte und Yerin nach Essgewohnheiten Naeuns und anderen Vorlieben des Kindes befragt wurde, legte die Fünfjährige mit einem leisen Murren ihren Kopf auf die Schulter von Jimin. Dieser sah sie fragend an und sie lächelte nur, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
,,Ich hab dich ganz doll lieb, Papa."
Seine Augen weiteten sich leicht und er hielt inne im Wippen, glaubte sogar, dass sich seine Wangen leicht rot färbten.
Sein Herz fing an zu rasen nach dieser winzigen Bemerkung.
Es war, als würde er sich am laufenden Band in die Fünfjährige verlieben. Mit dem Unterschied, dass es nicht die herkömmliche Art von Liebe, sondern die tiefer gehende, auch noch durch Familie geprägte Zuneigung ist, die ihn so fühlen ließ.,,Ich dich auch", schien ihm als Antwort am sinnvollsten. Er überlegte kurz, ehe er seine Lippen vorsichtig auf die Stirn von Naeun legte, die das mit einem festeren Druck in der Umarmung kommentierte.
Er schloss die Augen und entspannte langsam. Er wusste nicht wohin, mit seinen Gefühlen, mit seiner Wahrnehmung. Er war noch nicht bewiesen, dass sie seine Tochter war, aber langsam fing er an sich dies zu wünschen. Wie Eden es in dem Brief formuliert hatte- immer jemanden an seiner Seite zu haben, der für einen da war..
Du müsstest die Verantwortung für ein Kind übernehmen, dabei kannst du es nicht einmal für dich selbst.
Die Stimme des Managers hallte in seinem Kopf wieder. Er löste sich vorsichtig von dem Mädchen und setzte es mit einem entschuldigenden Lächeln auf dem Boden ab, während sie ihn mit vorgeschobener Unterlippe ansah. Sie seufzte nur und grinste dann, ehe sie sich umdrehte und zu Yerin lief, um sich schwungvoll gegen die Schwarzhaarige zu werfen, die somit aus der Unterhaltung mit Namjoon und Hoseok gerissen wurde und lachend zurück taumelte. Liebevoll strich sie dem Kind über den Kopf und betrachtete sie mit einem Blick, der eine solche Fürsorge ausdrückte, dass sich Jimin fragte, ob es ihm je auf so eine intensive Weise gelingen würde, das Mädchen zu lieben.
Er schüttelte den Kopf, versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen und rieb sich wieder angestrengt die Schläfen. Das Pochen in seinem Hinterkopf meldete Kopfschmerzen an und Jimin hoffte einfach, dass das Brummen und die Stimmen sich wenigstens heute noch erbarmen würden.
Innerlich machte er sich über sich selbst lustig. Es war, als würde er erst jetzt realisieren, was auf ihn zukommen wird, was er in Bewegung gesetzt hat, mit seiner impulsiven Handlung in einem seiner erschreckend seltenen Momente.
Er wollte der Fünfjährigen, die nun mit dem Pulloversaum ihrer Tante spielte, wirklich ein Leben bieten, dass sie gerne lebte. Ein Leben in dem sie lieben und besonders sich selbst respektieren konnte. Aber wenn er sich ansah, hatte er nichts, was er ihr weitergeben wollte. Sie sollte bloß nicht so werden, wie er. In dieser Sekunde wurde ihm bewusst, dass Sejin nicht ohne Grund eine so bestimmte Betonung in seinen Worten hatte.
Es war die Befürchtung, dass er sich übernehmen würde, die in dem Ton mitschwang - diese Befürchtung wurde nun wahr.
Und während Jimin so verloren da stand und das Mädchen musterte, von dem er sich wünschte, dass sie seine Tochter wäre und irgendwie auch nicht, während die letzten Funken seines guten Tages verglühten und er betete, es nicht komplett zu verkacken in den kommenden Wochen, während er sich fragte, ob er sich jemals akzeptieren könnte, für sie-
da fragte er sich, ob er überhaupt ein guter Papa werden könnte.• ────── ✾ ────── •
Ein frohes, neues Jahr 2019 wünsche ich euch, bleibt gesund und ganz viel Liebe! ☀️
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PAPA || pjm.
Fanfiction》Ein Vater zu sein, ist nicht schwer. Ein Papa jedoch.. das ist eine lebenslange Pflicht, Jimin.《 Eine Geschichte, in der pinke Haargummis, Gute Nacht Küsse, missratene Pfannkuchen, ein einfacher Kosename, und die endlose, herzerwärmende Liebe einer...