t h i r t e e n

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,,when i'm with you, i'm able to enjoy my time"

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Jimin wurde wach, durch ein nerviges Kitzeln an seiner Nase. Er bewegte den Kopf hin und her, aber es hörte nicht auf. Als sich dann auch noch ein leises Kichern in seine Wahrnehmung mischte, öffnete er die Augen. Naeun hockte auf ihm, in ihrem hellblauen Pyjama und ihre dunklen Locken hingen ihm direkt ins Gesicht, während sie ihm ein warmes Grinsen schenkte.

,,Guten Morgen Papa", kicherte sie.

Er fragte sich, wie sie wohl in sein Zimmer gefunden hatte, stellte dann für sich die Vermutung auf, dass sie sämtliche Türen in diesem Haus überprüft habe, bis sie ihn gefunden hatte.

,,M-morgen", bemerkte er leise und schmunzelte ein wenig, ehe er seinen Hals verrenkte, um nach seinem Wecker oder Handy zu sehen: ,,Wie spät ist es eigentlich..?"

,,Es ist sechs Uhr früh", lächelte sie wieder und Jimin erstarrte kurz, hielt das für einen Scherz. Die Uhrzeit, die auf seinem Handydisplay erschien, belehrte ihn jedoch eines Besseren. Hätte ihn einer seiner Bandkollegen um diese Uhrzeit geweckt, werde derjenige mit einem mächtigen Arschtritt aus seinem Zimmer geflogen, aber das Mädchen, welches ihn mit diesen großen Augen ansah - das Bedauern der Stunden, die er noch hätte schlafen können, verflog relativ schnell.

,,Warum bist du denn schon wach?"

,,Ich wache immer so früh auf. Mama hat das nie gestört, ich habe sie auch immer so geweckt."

Jimin hörte zu und nickte langsam, rieb sich die restliche Müdigkeit aus den Augen, ehe er sich langsam aufsetzte. Er war jetzt schon wach, dann würde er sich mit seiner Tochter beschäftigen.

,,Und.. was habt ihr danach gemacht?"

,,Mama und ich haben uns zusammen fertig gemacht. Wir haben Zähne geputzt, uns angezogen.. und uns die Haare gemacht", zählte sie nachdenklich an ihren kleinen Fingern ab, ehe sie den Blonden erwartungsvoll angrinste.

,,Dann..", er sah sie unschlüssig an: ,,.. machen wir das vielleicht auch?"

,,Ja!", rief sie aus und krabbelte kichernd zur Bettkante, um herunter zu springen und dann aus seinem Zimmer zu laufen. Ein wenig verwirrt sah er dem Mädchen hinterher, fragte sich, was denn jetzt in sie gefahren sei. Er schlug die Decke zurück und stand auf, streckte seinen Rücken durch und wollte Naeun gerade hinterher, da kam sie mit mehreren Klamotten unterm Arm und einer Kosmetiktasche in Herzchenform zurück. Die Kleidung legte sie auf das Bett, dann lief sie in das Bad, das an Jimins Zimmer anschloss und Jimin folgte ihr. Sie zog den Hocker unter dem Waschbecken hervor und stellte sich darauf, war beinahe auf der selben Höhe mit dem Idol, welches nun neben ihr stand und ihr durch den Spiegel hindurch zuzwinkerte.

Jimin verfolgte jede ihrer Bewegungen, um auch ja nichts falsch zu machen. Sie holte ihre Zahnbürste aus der Tasche und schmierte eine pinke Zahnpaste drauf, Jimin machte es ihr mit seinen Sachen nach. So putzten sich die Zwei ihre Zähne, beobachteten sich gegenseitig durch den Spiegel. Irgendwann schnitt Naeun eine Grimasse und durch diese niedliche Spontanität verschluckte sich Jimin beinahe am Schaum in seinem Mund. Er verzog das Gesicht daraufhin zu einem noch sehr viel verrückteren Ausdruck, der die Fünfjährige neben ihm laut zum Lachen brachte, das ihr der pinke Schaum über ihr Kinn lief und auf den Rand des Waschbeckens tropfte.

Jimin fühlte sich frei, mit Naeun. Spätestens jetzt realisierte er so richtig den positiven Einfluss, denn das Mädchen auf ihn hatte. Sein Kopf war leer, er hatte keine Beschwerden, er hatte nicht einmal daran gedacht, als er aufgewacht war - nur dank Naeun. Lange war sein Morgen nicht so fröhlich und unterhaltsam gewesen. Er half ihr bei der Entscheidung für ihr Outfit heute, was aus einem creméfarbenen Pullover mit Öhrchen an der Kapuze und einer schwarzen Hose bestand. Für Jimin wählte die Fünfjährige ganz gezielt ebenfalls eine schwarze skinny Jeans und wühlte einen Pullover aus dem Schrank, der eine ähnliche Farbe besaß, wie der ihre.

Zufrieden betrachtete das Idol sich im Spiegel, war sogar ein wenig stolz auf den Geschmack es Mädchens, den sie sicherlich von ihm geerbt hatte, als sie mit einer Bürste und einem pinken Haargummi auf ihn zu kam.

,,Papa, machst du mir einen Zopf?"

Hätte Jimin gewusst, was ein einfacher Pferdeschwanz für Frustrationszustände bei ihm auslösen würde, hätte er von Anfang an gesagt, sie solle doch mit offenen Haaren gehen. Er verstand nämlich einfach nicht, wie das in den Videos so einfach aussehen konnte. Er schaute sich nun das 7. auf Youtube an und wurde einfach nicht schlau daraus. Er machte dieselben Bewegungen, kämmte das weiche Haar Naeuns genauso wie das Video es zeigte und am Ende hingen trotzdem die Hälfte der Haare heraus und das Haar, welches vom Haargummi gehalten wurde, bestand aus der reinsten Huckellandschaft.

Beim fünften Versuch scheint das Mädchen also entweder die Geduld verloren zu haben oder die Enttäuschung im Blick ihres Vaters nicht mehr sehen können, als dieser sich wieder verzweifelt an ihrem Haar versuchte.

Zu zweit gingen sie hinunter, trafen auf Namjoon, der am Esstisch saß und in sein Handy vertieft war. Der Leader hob den Kopf, als sich Schritte näherten und weitete erst die Augen, schob dann seine Augenbrauen zusammen, bei der fragwürdigen Frisur der Fünfjährigen.

,,Papa hat mir den Zopf gemacht", stellte sie stolz klar, als ihr der Blick auffiel und Namjoons Lippen verzogen sich schlagartig zu einem Grinsen: ,,Verstehe."

In der nächsten halben Stunde wurden Hoseok und Jin wach, die Anderen wurden dann geweckt, da sie ja noch zum Management mussten, um die Sachen mit Naeun offiziell zu klären. Denn noch stand es nicht fest, ob sie wirklich bleiben durfte, oder nicht. Doch als sie ins Auto einstiegen und Naeun sich auf das Chimmykissen setzte, weil sie unter den bekannten Umständen noch keine Sitzschale für das Kind hatten, war es für Jimin das normalste der Welt, ihr beim Anschnallen zu helfen und sich vor seinen Freunden für den missratenen Pferdeschwanz seiner Tochter zu rechtfertigen. Es war, als wäre Naeun schon immer bei ihm gewesen, schon immer ein Teil seines Lebens gewesen. Und er fragte sich, ob er das positiv oder doch eher negativ werten sollte.

Sie fuhren auf das Gelände ihrer Plattenfirma und stiegen dann aus, gelangten ohne großes Aufsehen über den gewohnten Eingang in das Gebäude. Wie immer eigentlich, nur das ihnen diesmal besonders viel hinterher geschaut wurde. Man sah nicht jeden Tag ein junges Mädchen an der Hand von einem Idol durch die Flure hüpfen.

Am Konferenzraum, in dem sie ansonsten neue Konzepte, Touren oder ähnliches besprachen, klopften sie an, ehe sie von der Stimme Sejins herein gebeten wurden. Die Jungs gingen nacheinander hinein, doch Jimin sah ein wenig besorgt zu Naeun herunter. Scheint, als melde sich zum ersten Mal eine Art Instinkt in ihm zu Wort. Er kniete sich zu ihr herunter.

,,Wenn wir da jetzt reingehen, werden ganz viele Sachen besprochen. Es ist wichtig, dass du dich ruhig verhältst und nur antwortest, wenn du auch gefragt wirst. Denkst du du schaffst das?"

Das Mädchen verdrehte tatsächlich die Augen und nahm wieder grinsend die Hand von Jimin: ,,Natürlich kriege ich das hin, ich bin schließlich kein kleines Kind mehr, Papa."

Mit diesen Worten öffnete sie die Tür und zog Jimin hinter sich in den Raum, der ihr innerlich dankte. Ohne sie hätte er sich vermutlich nicht einmal in den Raum getraut.

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Morgen fängt die Schule wieder an und ich habe absolut keine Motivation.
Gute Nacht ihr Lieben 🌙💛

PAPA || pjm.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt