Kapitel 11

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Immer noch Lukes p.o.v

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich das nächste meine Augen öffnete war niemand bei mir im Zimmer. >Das ist meine Chance!< dachte ich mir und versuchte mich aufzurichten. Das schaffte ich auch. Ich musste mich so zusammen reißen, damit der komische Monitor nicht anfängt wie wild zu piepen und wieder Ärzte ins Zimmer stürmen. Also zog ich mir zuerst den Zugang. Was ich aber nicht bedacht habe ist, dass die Stelle danach blutete. Zum Glück lagen auf dem Beistelltisch Taschentücher. Ich nam mir eins aus der Packung und drückte es auf die Stelle. Nachdem es aufhörte zu bluten, riss ich mir die Kabel von dem Monitor vom Körper und schwang mich aus dem Bett. Mir wurde schwindelig und ich musste mich am Bett festhalten um nicht umzufallen.

Mir blieb aber nicht viel Zeit. Deswegen ging ich zur Tür und öffnete diese. Erst als ich mir sicher war, dass die Luft rein war, verließ ich das Zimmer. Meine Angst machte sich auch wieder bemerkbar. Ich suchte nach dem Ausgang. Jedoch fand ich ihn nicht und ich bekam Panik. „Junger Mann. Solltest du nicht auf deinem Zimmer sein?" wurde ich plötzlich gefragt. Mein Herz begann zu rasen und ich rannte los. Wohin? Keine Ahnung! Ich rannte einfach drauf los. Mein rechter Arm begann unerträglich weh zu tun. Deswegen versteckte ich mich unter der Treppe.

Dort versuchte ich erstmal wieder runter zu kommen. Jedoch schaffte ich das nicht. Meine Atmung war viel zu schnell und ich bekam sie nicht unter kontrolle. >Was mache ich denn jetzt?< fragte ich mich. Meine Gedanken fuhren Achterbahn und das machte mich noch panischer als ich es sowieso schon bin. Zusammen mit den Schmerzen war das eine echt ungünstige Kombination. >Reiß dich zusammen Luke!< dachte ich mir und begann damit mich auf meine Atmung zu konzentrieren. >Ein. Aus. Ein. Aus.< dachte ich mir und es wurde besser. Mein Herz raste aber noch immer. Ich überlegte mir wie ich hier am besten weg komme. Da es aber Vormittags war, war auch dementsprechend viel los.

Unentdeckt raus zukommen war also quasi unmöglich. Und in meinem aktuellen Zustand zu rennen war auch nicht gerade die beste Lösung, denn es könnte mich jeder einholen. Vorhin musste ich einfach Glück gehabt haben. >Wenn mich aber jemand gesehen hat, dann heißt das, dass man mich sucht! Oh man! Wieso muss das mir passieren?< dachte ich mir und war kurz vorm verzweifeln. Dann hörte ich plötzlich Schritte. Ich spannte mich an und hielt die Luft an, in der Hoffnung nicht gefunden zu werden. Nach ein paar Sekunden war es wieder still und ich atmete durch. Auch die Anspannung löste sich.

Je länger ich hier saß, umso stärker wurden die Schmerzen meines Arms. Plötzlich vernahm ich Stimmen: „Wir müssen ihn so schnell wie möglich finden! Er hat heute noch kein Schmerzmittel bekommen!" sagte jemand. >War das auf mich bezogen?< fragte ich mich und lauschte weiter. „Wir haben schon fast das ganze Krankenhaus abgesucht und niemand hat auch nur eine Ahnung wo er stecken könnte." sagte jemand anderes. „Wir sollten die Polizei einschalten! Die können das nähere Umfeld absuchen." sagte wieder jemand anderes. „Phil. Du suchst noch mal hier. Ich suche in der Notaufnahme und Freddy in der Nähe der Intensivstation." gab einer von denen die Anweisungen. Dann hörte ich Schritte. Mein Herz begann wieder schneller zu schlagen.

Es war so unheimlich still hier. Ich konnte nur die Schritte und meine Atmung hören. >Bitte finde mich nicht!< dachte ich mir. Doch die Schritte kamen immer näher und ich begann zu zittern. Ich zog die Knie an und ließ meinen Kopf darauf sinken. Die Schritte kamen noch näher und meine Atmung begann schneller zu werden. Dann waren keine Schritte, sondern nur noch meine hektische Atmung zu hören. Weg konnte die Person aber unmöglich sein.

Mit dieser Vermutung lag ich sogar richtig. Denn nur nach wenigen Sekunden vernahm ich wieder die Schritte. Diese kamen nach wie vor immer näher. Ich starrte den Boden an. „Hier bist du. Wir haben uns echt Sorgen um dich gemacht." sagte die Person zu mir. Ich saß einfach nur da und starrte den Boden an. „Geht es dir gut?" fragte er mich. Wieder keine Reaktion von mir. „Du bist echt schnell am atmen. Versuch ganz ruhig ein und aus zu atmen." gab er mir die Anweisung. Nach wie vor zeigte ich keine Reaktion. „So kriege ich dich nicht ruhig hm? Wie ist denn dein Name?" fragte er mich. „L-Luke." brachte ich stotternd heraus. „Schöner Name. Ich heiße Phil. Darf ich mich neben dich setzten?" fragte er. Ich schwieg. „Das nehme ich mal als Ja." sagte er und setzte sich links von mir auf den Boden. >Wieso gibt er seinen Kollegen nicht bescheid, dass er mich gefunden hat?< fragte ich mich. „Darf ich mal nach deinem Puls fühlen?" fragte er. Ich nickte leicht. Dann griff er nach meinem linken Handgelenk und fühlte nach meinem Puls. „Du bist ganz schon schnell unterwegs." sagte er.

[ASDS] Angst vor IhnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt